Waldumbau langfristig absichern, Stop and Go in der Förderpolitik beenden – Der Bundestag hat neben der Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben bei seiner jüngsten Sitzung ein Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von 500 Milliarden Euro verabschiedet, davon 100 Milliarden Euro für Klimaschutz-Investitionen und zum klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft.
Dazu erklärt AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter:
„Für die neue Bundesregierung ist das gestern vom Bundestag beschlossene Sondervermögen Aufruf und Verpflichtung zugleich, klimafreundliches Wirtschaften zielgerichtet zu unterstützen. Dazu muss auch die gezielte Förderung von Wiederaufforstung und Waldumbau gehören. Dies gilt umso mehr, da die Waldbewirtschaftung von den Auswirkungen des Klimawandels massiv betroffen ist und die Herausforderungen für die Waldbesitzer immens sind. Allein für den dringend notwendigen Waldumbau auf besonders gefährdeten Standorten mit führender Baumart Fichte und Buche wird vom Thünen-Institut, dem Ressortforschungsinstitut des Bundeslandwirtschaftsministeriums, ein Flächenumfang von 2,8 Millionen Hektar mit einem Kapitalbedarf von bis zu 43 Mrd. Euro veranschlagt.
In Wissenschaft und Politik besteht Einigkeit darin, dass die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer diesen immensen Investitionsbedarf nicht allein schultern können. Mit dem Sondervermögen bietet sich jetzt die einmalige Chance, das Mehrgenerationenprojekt Waldumbau verlässlich zu begleiten und das Stop-and-Go in der Förderpolitik der vergangenen Jahre zu beenden. Der Bundesrat ist nun aufgerufen, bei seiner Sitzung am Freitag das Sondervermögen ebenfalls zu verabschieden. Danach müssen Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag zügig die Weichen stellen, um die Finanzierung einer klimafreundlichen Forstwirtschaft auf Basis der Förderung von Wiederbewaldung und Waldumbau sowie der Vergütung von Wald-Ökosystemleistungen im Sinne des Gemeinwohls auf eine neue Grundlage zu stellen.“
Über AGDW – Die Waldeigentümer
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW – Die Waldeigentümer) vertritt die Interessen des Privat- und Körperschaftswaldes gegenüber Parlamenten, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit ihren 13 regionalen Mitgliedsverbänden steht die AGDW für mehr als zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands und die rund 2 Millionen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland. Eine proaktive Waldbewirtschaftung ist für uns Grundlage nachhaltigen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir lassen uns leiten vom generationenübergreifenden Verantwortungsbewusstsein für eine in Freiheit und Vielfalt gestaltete Umwelt.
Bericht: AGDW – Foto: Hötzelsperger