Land- & Forstwirtschaft

Wald, Nutzung von Holz und Nachhaltigkeit in Bayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlichte im Jahr 2021 zum ersten Mal den Bericht zur „Nachhaltigen Entwicklung in Bayern“. Darin enthalten sind 40 Indikatoren, um Stand und Ziele nachhaltiger Entwicklung in Bayern auf Grundlage verfügbarer Daten der amtlichen Statistik abzubilden. Ein wichtiges Maß für forstwirtschaftliche Nachhaltigkeit in Bayern ist die Gegenüberstellung von Holzzuwachs und Holzentnahme. Zahlen der Bundeswaldinventur und der Holzeinschlagsstatistik zeigen für die Jahre 2002 bis 2012, dass jährlich mehr Holz wächst als eingeschlagen wird.

Bayern ist mit 2,6 Millionen Hektar Wald das Bundesland mit der größten Waldfläche in Deutschland. Der Wald als Lebensraum und Ökosystem gehört nach der Landwirtschaft zur zweithäufigsten Landnutzungsform. Daher stellen Art und Umfang der Waldbewirtschaftung einen bedeutenden Aspekt nachhaltiger Entwicklung in Bayern dar. Ein wichtiges Maß für forstwirtschaftliche Nachhaltigkeit ist die Gegenüberstellung von Holzzuwachs und Holzentnahme. Dieser Indikator beschreibt die grundsätzliche Überlegung, nur so viel an Holz zu nutzen wie auch nachwächst.

Nach den Zahlen der Bundeswaldinventur und Holzeinschlagsstatistik wächst für den Zeitraum von 2002 bis 2012 jährlich mehr Holz nach als eingeschlagen wird. Unterschieden wird zwischen regulärem Holzeinschlag und Schadholzeinschlag. Seit 2016 stieg der Schadholzeinschlag aufgrund von Wind-, Sturm-, Schnee- und eisbedingten Schäden sowie Insektenbefall deutlich an. Die aktuelle Fortschreibung der Bundeswaldinventur zeigt ab 2013 entsprechend einen Zuwachs. Die vierte Bundeswaldinventur für die Jahre 2012 bis 2022 ist noch in Arbeit. Um die Baumbestände dennoch stabil zu halten, werden die Erntemengen und Nutzung des Rohstoffs Holz angepasst. So wurden über die Hälfte (52 Prozent) der Baumarten zwischen den Jahren 2007 und 2020 als Stammholz für Bretter oder Holzbalken eingesetzt. Weitere 37 Prozent sind als Energieholz in Form von Scheitholz und Hackschnitzel eingesetzt worden. Etwa sechs Prozent fanden den Weg als Industrieholz in die Papier- und Zellstoff Fertigung. Die übrigen fünf Prozent gehören zum nicht verwertbaren Holz.

40 Indikatoren zeigen Stand und Ziele nachhaltiger Entwicklung im Freistaat auf
Mit dem Indikatorenbericht veröffentlicht das Bayerische Landesamt für Statistik 40 Indikatoren, um Ziele und Stand nachhaltiger Entwicklung in Bayern anhand amtlicher Daten abzubilden. Abrufbar unter:
www.statistik.bayern.de/mam/produkte/veroffentlichungen/2021_indikatorenbericht_nachhaltigkeit_20210908.pdf

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik

Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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