Kultur

Vernissage zur Gedenkausstellung Christine Stadler in Eggstätt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Eggstätt (hö) – Zu den Berühmtheiten der Gemeinde Eggstätt gehört zweifelslos die Bildhauerin Christine Stadler. In diesem Jahr hätte die im September 2000 Verstorbene ihren 100. Geburtstag feiern können. Ihr zu Ehren haben die Gemeinde und die Tourist-Information Eggstätt im Rahmen der Feierlichkeiten „150 Jahre Pfarrkirche St. Georg in Eggstätt“ eine Gedenkausstellung eröffnet, die noch bis zum 19. August im Haus des Gastes und in der Pfarrkirche St. Georg zu sehen ist.

„Ich kenne keine bessere Definition für das Wort Kunst als diese: Kunst – das ist der Mensch“ – mit diesem Zitat von Vincenz van Gogh eröffnete Bürgermeister Christian Glas seine Willkommensgrüße an zahlreiche Ehrengäste vor dem Rathaus. Diese galten unter anderem der Äbtissin vom Kloster Frauenwörth Johanna Mayer, OSB mit ihrer Mitschwester Regina, Pfarrer Andreas Przybylski, Diakon Josef Stürzer, stellvertretenden Landrat Josef Huber,  dem Vorsitzenden des Priener Kulturfördervereins Georg Klampfleuthner sowie seinen Vorgängern im Bürgermeisteramt Hans Schartner, Stefan Beer und Robert Westermeier. Zu seiner Initiative sagte Christian Glas: „Ziel und Zweck der Ausstellung soll es unter anderem sein, das reiche künstlerische Schaffen von Christine Stadler zu dokumentieren. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, standen uns der Kulturbeauftragte des Landkreises Rosenheim, Christoph Meier-Gehring und der Kreisheimatpfleger Karl J. Aß zur Seite. Karl J. Aß erinnerte in seinem Grußwort daran, dass Christine Stadler aus einfachsten Verhältnissen stammte, sehr durchsetzungsfähig war und zum 70. Geburtstag in Prien eine Ausstellung hatte, die unter anderem vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger besucht wurde.

Als Festredner für die Vernisage würdigte Dr. Hans Rohrmann, Fachreferent für Kirchliche Kunstpflege im Erzbischöflichen Ordinariat die Auseinandersetzung der Künstlerin zu Kirche und Kunst gerade nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und sagte dazu: „Wieviel Reduzierung auf das Notwendige und wieviel Symbol braucht es, um die Darstellung und die Botschaft zu erkennen? Diese Frage stellte sich die Künstlerin vor jedem ihrer Werke“. Prof. Dr. Josef Stadler, Neffe der verehrten Künstlerin, bedankte sich bei der Gemeinde und den vielen Beteiligten, dass sie die sakrale Kunst seiner Tante in so umfangreicher und anschaulicher Weise der Öffentlichkeit anbieten. Zum Gelingen der Ausstellung und der Eröffnung trugen unter anderem bei die Dirndlschaft Eggstätt  (Bewirtung), Maria Fischer als Vorsitzende vom Gartenbauverein (Blumenschmuck), Julia Hausmann und Pia Steen von der Tourist-Information (Organisation und Werbung) sowie Anna Niedermaier, Elena Steiner und Maria Astner als Hackbrett-Trio, das als Sieger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ für die musikalische Ausgestaltung sorgte.

100 Jahre Christine Stadler – Leben & Werk  – Ausstellung bis 19. August

Die Öffnungszeiten der Ausstellung im Haus des Gastes am Rathaus bis Freitag, 19. August sind montags bis freitags von 8 Uhr bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 15 Uhr bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 Uhr bis 12 Uhr (15. August ist geschlossen). Die Zusatz-Ausstellung in der Pfarrkirche St. Georg ist durchgängig geöffnet, Gottesdienstzeiten sollen beachtet werden. Einige der Ausstellungsstücke stehen auf Anfrage zum Verkauf.

Christine Stadler: eine berühmte christliche Bildhauerin aus Eggstätt

In der zum Jubiläum „150 Jahre Pfarrkirche St. Georg in Eggstätt“ herausgegebenen Festschrift heißt es unter anderem: „Christine Stadler verlebte ihre Schul- und Jugendzeit in Eggstätt. Sie besucht die Kunstschule Prien, anschließend machte sie in München eine Bildhauerlehre. Von 1950 bis 1056 vervollständigte sie ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie starb 2000 und wurde in Eggstätt beigesetzt. Berühmt wurde Christine Stadler vor allem durch ihre religiöse Kunst. Mit ihren Arbeiten suchte sie einen Zugang zur Bibel und zum Glauben. In den Eggstätter Kirchenraum hat die Künstlerin eindrucksvolle moderne Werke stimmig in die bestehende Ausstattung eingefügt. Von ihr stammen Altar, Ambo, Taufstein, Seitentabernakel und sechs große Bronzeleuchter. Als Leihgabe während der Ausstellung zu ihrem 100. Geburtstag kommen noch hinzu: sechs bronzene Stelen, die zusammen mit dem Taufstein die sieben Sakramente symbolisieren, ein wertvolles Altarkreuz und eine beeindruckende Pietá.

Foto/s: Hötzelsperger –  Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung zur Erinnerung an Christine Stadler – 1. Von links: Äbtissin Johanna Mayer, Mitschwester Regina, Bürgermeister Christian Glas, Dr. Hans Rohrmann, Prof. Dr. Josef Stadler und Kreisheimatpfleger Karl J. Aß.

Weitere Informationen: www.eggstaett.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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