Kultur

Vernissage des Bernauer KunstKreises

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bereits zum siebten Mal verwandelten sich das Foyer und die Seitengänge des Bernauer Rathauses zum Kunstraum auf Zeit. Nach einem sehr ereignisreichen gemeinsamen Jahr, lud der Bernauer KunstKreis am vergangenen Freitag zur Vernissage für seine dritte Jahresausstellung ein, für die sich der Künstler Hans Schöllhammer Einiges hatte einfallen lassen.

Bernau – Dicht gedrängt standen die Kunstinteressierten und Besucher im großen Sitzungssaal, als Hausherr und Bürgermeister Philipp Bernhofer sichtlich stolz darüber berichtete, was in seinem Rathaus alles auf dem Kultursektor geschehe. Mittlerweile sei es nämlich immer wieder eine Kunsthalle für Veranstaltungen aller Art und eine Lesehalle bei literarischen Abenden im Foyer oder im Sitzungssaal, musikalische Auftritte noch gar nicht eingerechnet. Er freue sich, auch für die kommende Zeit wieder das Rathaus den Künstlern für ihre Werke zur Verfügung zu stellen. Für den KunstKreis geht, wie Marah Strohmeyer-Haider berichten konnte, ein sehr intensives Jahr zu Ende. Neben der Bernauer Sommerausstellung „Wasserspiele“ und den Skulpturen im Kurgarten sei es durch Vermittlung von Corinna Brandl gelungen, bei zwei Gemeinschaftsaktionen Werke auch in der Innsbrucker „Galerie Kass“ und der „Galeria Merlino“ in Florenz zu zeigen. So entstand dann auch das Motto der diesjährigen Ausstellung „Da Bernauer KunstKreis auf Reisn is wieda dahoam“, bei dem jeder Künstler seine Eindrücke verarbeitet hat – entweder mit Gedanken zu den Reisen oder die Freude an Daheim. Um diesen Jahresabschluss auch gebührend zu begehen, hatte Hans Schöllhammer drei befreundete bayerische Schauspieler für die Vernissage am vergangenen Freitag nach Bernau geholt.

So freute sich Corinna Binzer über den Besucheransturm und dankte dem KunstKreis für die Einladung. Die Münchner Autorin und Schauspielerin, die man aus „Die Rosenheim Cops“ oder dem „Komödienstadel“ kennt, war von der Werbung für diesen Abend sehr beeindruckt; noch nie sei es ihr passiert, an jeder Ortseinfahrt das eigene Gesicht zu sehen. Als Überraschung hatte sie eine Kostprobe von „Sepp Sturm“, dem Protagonisten ihrer bayrischen Geschichten über das beobachtete und gelebte Leben, mitgebracht. Ihr Ehemann Sepp Schauer, bekannt als Chefportier Alfons Sonnbichler aus der Serie „Sturm der Liebe“, las – passend zum Thema des Abends – eine Episode von einer Reise nach Italien. Mit viel Engagement schlüpfte er in die Rolle des Münchner Grantlers Sepp Sturm, der zusammen mit seiner Frau Anni einen Italienurlaub erlebt. Er beschrieb ausführlich, wie eine kunstvoll gearbeitete Handtasche in einem kleinen Laden diesen Urlaub geprägt hat. Viele Lacher und nickende Zustimmung vom zuhörenden Publikum begleiteten seine Lesung. Der Münchner Schauspieler Marcus Grüsser, den man aus mehreren Roman-Verfilmungen von Rosamunde Pilcher und den „Die Rosenheim Cops“ kennt, hatte anschließend die Aufgabe, drei Bilder im Rahmen einer „Amerikanischen Versteigerung“ an den Mann bzw. Frau zu bringen. Hierbei zahlt nicht einer einen großen Gesamtbetrag, sondern es wird eine Zeitspanne festgelegt, während der man sein Gebot in einen Korb legen kann. Der letzte, der beim Ablauf der Zeit seinen Geldschein hinein wirft, erhält dann das Bild. Amerikanische Versteigerungen werden in der Regel zu Gunsten gemeinnütziger Zwecke durchgeführt, so auch in Bernau. Corinna Binzer ist Botschafterin für das Projekt „Lichtblick – Hasenbergl“. Diese Initiative betreut Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien im Münchner Stadtteil Hasenbergl. Zahlreiche Freizeit- und Bildungsprojekte werden von ihr gefördert. Dazu gehört auch die geplante Maßnahme für die bildende Kunst, die durch den Einkauf von Materialien, wie beispielsweise Pinsel, Farben, Papier und Leinwände unterstützt werden soll. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten beim Versteigern ging es vor allem beim letzten Bild richtig hoch her, als viele der Anwesenden kurz vor dem vermuteten Ertönen der Glocke noch das letzte Gebot einwerfen wollten. Insgesamt kamen so, aufgerundet vom Auktionator Grüsser genau 1000.- Euro für die gute Sache zusammen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Januar 2018 während der offiziellen Bürozeiten des Rathauses geöffnet. Jeden Donnerstag findet von 17 bis 18 Uhr eine Führung mit Künstlergesprächen statt. Außerdem gibt es am 11. Januar eine Schüleraktion im Rathaus und am 12. Januar eine Autorenlesung mit Georg Münsberg im Rathausfoyer.

Bericht und Bilder: Georg Leidel

BU: 2154 – Die Künstlerinnen zusammen mit den glücklichen Besitzern der versteigerten Kunstwerke

oder: BU: 2018 – Die Schauspieler zusammen mit den Mitgliedern des Kunstvereins und Bürgermeister Bernhofer

BU: 2162 – Berhofer zusammen mit seiner Frau, dem ersteigerten Bild und der Künstlerin Steffi Dirscherl

BU: 2139 – Bernhofer bot bei der Versteigerung fleißig mit

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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