Ukraine- & Nothilfe

Überseer Veteranen vor Auflösung

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Noch immer ist kein neuer erster Vorsitzender für die Krieger- und Soldatenkameradschaft Übersee-Feldwies gefunden. Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am Volkstrauertag hatte der seit 15 Jahren amtierende erste Vorsitzende, Josef Stecher, den Vorsitz nur noch kommissarisch übernommen, bis ein neuer Vorsitzender gefunden ist. Schon drei Jahre zuvor hatte Sepp Stecher darum gebeten, sein Amt abzugeben und mitgeteilt, dass es auf jeden Fall seine letzte Amtsperiode sei.

Die KSK zählt zu den ältesten Traditionsvereinen Übersees. In 2032 könnte sie ihr 200jähriges Bestehen feiern. Derzeit zählt sie rund105 Mitglieder, viele davon hoch betagt – „vor 15 Jahren  waren es noch 150“, sagt Stecher. Auch durch die Abschaffung der Bundeswehr seien heute immer weniger Menschen an dem Verein interessiert. Die Vereine in Reit im Winkl oder Schleching hätten sich ja bereits aufgelöst, aber es wäre für das ganze Achental ein Verlust, wenn es die KSK in Übersee auch nicht mehr gäbe.

Gauehrenvorstand Michael Bernauer und Bürgermeister Herbert Strauch hatten in der Versammlung an alle appelliert: „Geht in euch!“ und sprecht alle für den Posten möglichen Personen an“. Aber auch ein weiterer Aufruf in der Gemeindezeitung Mitte Dezember hatte zu nichts geführt. Der kommissarische erste Vorstand Josef Stecher ist daher gezwungen, bis Ende März eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, bei der die Auflösung der „Krieger- und Soldatenkameradschaft Übersee-Feldwies 1831 e.V.“ beschlossen wird. Große Hoffnung, dass sich doch in allerletzter Minute jemand findet, der das Amt übernimmt.

Altbürgermeister Peter Stöger, Jahrgang 1953, der schon sehr früh als junger Soldat der KSK beitrat, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, er habe als Vorsitzender des Tourismusvereins und der Europa-Union in Übersee so viel zu tun, dass er keinesfalls dieses Amt auch noch übernehmen könne. Er wolle eigentlich selbst kürzer treten. Auch Josef Stecher sagt, dass er diesmal wirklich ernst mache. So schlimm es für ihn persönlich wäre und „sicher auch für viele Überseer Bürger“ müsste sich der Verein auflösen. Alle – und es seien viele gewesen, die er gefragt habe – hätten abgelehnt.  Es „wär ewig schad“, wenn es die KSK in Übersee nicht mehr gäbe, sagt auch der amtierende Bürgermeister Herbert Strauch. „Wir haben ja auch eine Verantwortung für das Dorf und die Tradition“. Wie alle anderen hofft er sehr, dass sich noch jemand findet.

Bericht und Fotos: Christiane Giesen –  Der nur noch kommissarisch amtierende  erste Vorstand der KSK Übersee Sepp Stecher. Wenn kein neuer erster Vorsitzender gefunden wird, muss Ende März die Auflösungsversammlung einberufen werden.

Fotos: Bgm. Strauch – Erinnerung: Volkstrauertag  – Ehrung

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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