Brauchtum

Über 200 Jahre Musikkapelle Flintsbach

 „Wer fähig ist und willens, dem Holz, dem Blech, den Saiten und der Kehle den Wohlklang angenehmer Töne zu entlocken, der ist in Flintsbach wohlgelitten.“ – dieses Motto findet sich zum Einstieg in die Geschichte der Musikkapelle Flintsbach auf deren Website und es spricht dafür, dass die Musikpflege im Inntal einen hohen Stellenwert mit großer Vergangenheit und hoffnungsgebender Zukunft hat.

Eingangs ihrer umfangreichen Internet-Präsentation begrüßen die Flintsbacher Blasmusikanten ihre interessierten Gäste wie folgt: „Herzlich Willkommen auf der Internetseite der Musikkapelle Flintsbach e.V. aus dem bayrischen Inntal. Die Musikkapelle besteht derzeit aus ca. 50 Musikantinnen und Musikanten, die sich mit viel Freude dieser schönen Aufgabe des Musizierens widmen. In der über 200-jährigen Geschichte hat sich die Kapelle bis in die heutige Zeit zu einem musikalisch leistungsstarken Verein entwickelt. Unser Höhepunkt im Jahre ist unser Osterkonzert am Ostersonntag. Weiter spielen wir viele kirchliche und weltliche Feste in unserem Ort und in der Umgebung.“

Im nächsten Jahr feiert die Jugendkapelle ihr 10-jähriges Bestehen

Dieser Rück- und Einblick gilt auch für die Jugendkapelle, die Anfang 2013 von Franz Königbauer und Michael Mayer gegründet wurde. Um die Jugendlichen besser fördern zu können entschied man sich Anfang 2022 die Flintsbacher Jugendkapelle mit der Brannenburger Jugendkapelle zusammenzuschließen. Seitdem kann mit 25 jungen Musiker/innen, zum Teil mit mehr Erfahrung zum Teil mit weniger Erfahrung, musiziert werden. Zweck der Gründung war und ist es, das Zusammenspiel der Jungmusikanten vor dem Eintritt in die Musikkapelle zu erlernen bzw. zu fördern. Dadurch ist es der Musikkapelle möglich, auch in der Zukunft, einen sehr gut ausgebildeten Nachwuchs einzugliedern.

Blasmusikgeschichte Flintsbach geht über 200 Jahre zurück

Das Jahr 1776 ist eine erste Jahreszahl, auf die sich das Spielen von Musikanten in Flintsbach zurückführen lässt. In den Aufzeichnungen der damaligen Kirchenbücher findet sich nämlich der Eintrag, dass sechs Musikanten am St.-Magdalenen-Tag 17 Kreuzer „anstatt der Zährung“ bekommen haben. Von da an spielten die Musikanten nachweislich jedes Jahr auf der Biber. Weitere Meilensteine in der Entwicklung waren die Benennung als „Musikgesellschaft Flintsbach“ ab 1891 und die Umbenennung in „Musikverein Flintsbach“ im Jahr 1907. Wie es in der Chronik weiter heißt, steigerten sich mit dem neuen Namen auch die Aktivitäten, die jäh durch zwei Weltkriege unterbrochen wurden. Ab 1957 spielten die Frauen und Männer unter dem neuen Namen „Musikkapelle Flintsbach“. Konzerte und Feste, kirchliche wie weltliche, werden seither auf hohem Niveau gegeben. Höhepunkte waren unter anderem 1965 die Reise von 12 Musikanten zur Nato-Feier nach Paris und 1984 die Auszeichnung mit der „Pro-Musica-Plakette“in der neuen Residenz von Bamberg.

1992 wurde der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Rosenheim eingetragen und heißt seitdem „Musikkapelle Flintsbach e.V.“ 1994 wurde Hans Stocker zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bei Nachforschungen im Archiv der Pfarrei St. Martin in Flintsbach stieß unser Ehrendirigent Hannes Brucker auf weitere Aufzeichnungen von musikalischen Tätigkeiten vor 1800. Somit entschloss sich die Vorstandschaft, 2005 im Rahmen „200 Jahre Blasmusik in Flintsbach“ das erste Bezirksmusikfest in Flintsbach des Bezirkes Inn/Chiemgau zu feiern.

2009 übernahm Florian Obermair das Amt des 1. Dirigenten. Seit 2010 wird das Osterkonzert in der Turnhalle in Nußdorf abgehalten.

Wer sich für die Blasmusik bei der Musikkapelle Flintsbach interessiert, kann sich an Vorstand Hans Stocker (08034-1793 / stocker.hans@freenet.de) wenden.

Weitere Informationen unter www.mk-flintsbach.de.

Text: hö – Fotos: MK Flintsbach

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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