Natur & Umwelt

TS: Gefahr durch falsch entsorgtes Grüngut

Veröffentlicht von Christina Rechl

Wasserwirtschaftsamt Traunstein warnt vor Verklausungen und Überschwemmungen vor allem in und an Wildbächen

Ein ausrangierter Christbaum, weggeworfen am Ufer eines Baches. Bei der Gartenarbeit ausgeschnittene Äste und Zweige einfach irgendwo ins Wasser geworfen: Solche und ähnliche Entdeckungen machen die Mitarbeiter des Traunsteiner Wasserwirtschaftsamtes und dessen Flussmeisterstellen immer wieder bei Routinekontrollen im Amtsbezirk. Dabei ist das Entsorgen von Grünabfällen in der Natur kein Kavaliersdelikt, meldet die Behörde. Und warnt vor schlimmen Folgen gerade an Wildbächen.

Der Bachlauf verstopft, das Wasser staut sich
Laub und Grasschnitt, Äste und Zweige: Es gibt kaum ein Grüngut, das die Mitarbeiter noch nicht an und in Bächen gefunden haben. Was viele Menschen dabei nicht wissen: Das vermeintliche „Entsorgen von Natur in der Natur“ kann gefährliche Folgen haben. Besonders an und in Wildbächen können aufgrund der Abfälle Abschwemmungen und Verklausungen entstehen. Heißt konkret: Der Bachlauf verstopft, das Wasser staut sich. Im Extremfall, etwa bei Hochwasser, steigt das Wasser dann rasend schnell, tritt über die nicht gesicherten Ufer und verwüstet das Umland. Selbst nahe Wohnhäuser können auf diese Weise in Gefahr geraten. Betroffen sind alle Landkreise im Amtsgebiet: der Landkreis Altötting ebenso wie die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land.
Meist räumen die Arbeiter die Bäche wieder frei. In besonders drastischen Fällen verständigen sie jedoch die Abteilung „Technische Gewässeraufsicht“ im Wasserwirtschaftsamt. Diese reicht den Hinweis weiter an die Rechtsaufsichtsbehörde, das jeweils zuständige Landratsamt.

Besser: Wertstoffhof und Biotonne nutzen
Dabei ließen sich Kosten und Verwaltungsaufwand ganz einfach vermeiden: Denn Grüngut kann kostenlos und unkompliziert bei jedem Wertstoffhof der eigenen Heimatkommune abgegeben werden. Eine andere Möglichkeit ist die Biotonne, in der man pflanzliche Gartenabfälle entsorgen kann. Tipps dazu geben zum Beispiel das bayerische Landesamt für Umwelt sowie das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in ihrem gemeinsamen „Abfallratgeber“ im Netz. Ein Video erklärt, was grundsätzlich in die Biotonne gehört und was nicht. Auch der Kompost im eigenen Garten eignet sich für Grünabfälle – allerdings nur, wenn ihr Holzanteil gering ausfällt. Ratschläge zum richtigen Kompostieren finden sich ebenfalls im „Abfallratgeber“. Die Kontaktdaten der sogenannten Abfallberater, die es in vielen Kommunen gibt, ergänzen das Angebot.

Die Mitarbeiter des Wasserwirtschafsamtes hoffen, dass in Zukunft mehr Menschen diese Möglichkeiten nutzen, um ihr Grüngut fachgerecht zu entsorgen. Denn dann bleibt mehr Zeit für viele andere wichtigen Aufgaben – und die Gefahr von Überschwemmungen sinkt.

Bildunterschrift: Kohlerbach: Unsachgemäß entsorgtes Grüngut droht den Kohlerbach bei Bad Reichenhall zu verstopfen. Wird der Bach nicht ausgeräumt, können Überschwemmungen die Folge sein.

Foto: Wasserwirtschaftsamt Traunstein Text: Wasserwirtschaftsamt Traunstein

 

 

 

 

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Christina Rechl

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