Brauchtum

Traumwetter bei 34. Priener Marktfest

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Traumhaftes Wetter, ein eingespieltes Vereins-Tandem von Prien und ein besonders am Abend überaus starker Besuch – das waren einige der Kennzeichen vom 34. Priener Marktfest, das der Förderverein vom Priener Trachtenverein zusammen mit dem Ski-Club Prien vorbereitete und durchführte. „Einfach prima wie immer!“ – so die zusammengefasste Stimmung zwischen Marienapotheke und Schulstraße. Dazwischen auf dem Marktplatz, dem Herz des Marktfestes, war es genauso: Musik, kulinarische Genüsse und viele Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die man gerne trifft. „Einfach ein Volltreffer!“ – so eine weitere Bewertung des Marktfestes.

Beim 34. Mal Marktfest ist natürlich Vieles wie immer. Ali Schlichter, mithelfender Organisator vom Ski-Club fasste das „Gewöhnliche“ wie folgt zusammen: „Wenn im Kalender das Marktfest steht, dann gibt es schönes Wetter“. Und so wie auf das Wetter Verlass ist und war, so gilt dies auch für den Zusammenhalt der Ski-Clubler und der Trachtler. 120 Frauen und Männer sind nach einem vorher genau abgestimmten Plan im Einsatz, dieser geht für Viele von 7 Uhr früh bis 3 Uhr nach Mitternacht. „Die Vorstände Klaus Kollmannsberger vom Trachtenverein und Christian Wöhrer vom Ski-Club sind zwei von jenen, die fast rund um die Uhr auf den Füßen sind und auch schon tagszuvor mit weiteren 60 Leuten von 14 Uhr bis 20 Uhr beim Aufbau dabei waren“, erklärt Ali Schlichter. Jede Helferin und jeder Helfer weiß genau, wann und wo was zu tun ist. Zwei von ihnen sind Peter Thaurer senior und Sepp Furtner, beide haben ihren festen Platz bei der Zweitschenke des Hofbräuhauses Traunstein zwischen Marienapotheke und Heimatmuseum und beide sind bereits zum 34. Mal dabei „Es ist einfach bärig, wie das Bier fließt und das Fest abläuft“ – so die beiden Routiniers vom Trachtenverein. Die mehrere Tausend Besucher bekommen es kaum mit, dass die Arbeitsteams in mehrere Verantwortungsbereiche eingeteilt sind – ebenso wie die Verköstigung der Besucher. Käse-, Steckerlfisch-, Wein-, Brot- und Radistände machen die Veranstalter-Vereine selbst, zum Teil in mobiler Weise, dazu kommen noch die Stände von Wieninger-Wirt Manfred Kirner, von Metzger Richard Grosse, vom Fischer am See und von den Mesnerstuben in Urschalling, sie unterstützen zusammen mit dem festort-ansässigen Bäcker Müller die gastronomische Versorgung. Neu im heurigen Jahr war eine Hofbräu-Traunstein-Weißbier-Bar, die von den Aktiven des Trachtenvereins vorgeschlagen und auch gleich selbst verwirklicht und arbeitsmäßig besetzt wurde. Auch die kulturelle Seite des Marktfestes ist genau aufgeteilt. Die gesamte Marktfestzeit spielt mit kleinen Pausen wie seit 34 Jahren die Priener Blaskapelle unter der Leitung von Stefan Fußeder in der Fußgängerzone. In der Schulstraße, die mit der Weißbierbar und mit einer geänderten Tanz- und Musikbühnen-Konstellation aufgewertet und auch stark angenommen wurde, spielten wie im Vorjahr die Halgrafen-Musikanten aus dem Rupertiwinkl. Eine weitere Musik, die Sulzberger, sorgte –ebenfalls ab dem nachmittag – zwischen Kirche und Marienapotheke für Stimmung. Erfrischend spielten zur Mittagszeit auf einer kleinen Bühne am Bauerngarten vor dem Heimatmuseum die Preaner Buam auf. Zwischendurch ließen sich immer wieder die Kinder- und Jugendgruppe sowie die Goaßlschnalzer des Trachtenvereins sehen und hören. Zum Markt-Charakter des Festes trugen auch noch verschiedene Angebote bei, so ein Jäger-Schieß-Stand, ein „Hau den Lukas“, ein Ballwurfstand, ein Laser-Biathlon, ein „Preana Meerschweindl-Roulette“ und eine Kinder-Schmink-Ecke beim Kinderkarussell.

Marktfest ein Gewinn für Tourismus, Wirtschaft und Kultur

 Wie wertvoll das „Fest der Feste“, wie das Marktfest gerne genannt wird, für Prien ist, zeigten die übereinstimmenden Aussagen von Besuchern. Für Andrea Hübner, Geschäftsführerin der PrienMarketing GmbH ist das Fest touristisch eine Bereicherung und ein Magnet für Gäste aus nah und fern. Für Dr. Friedrich von Daumiller, dem Vorsitzenden des Kulturfördervereins bedeutet es ein Plus bei der kulturellen Vielfalt im Chiemgau und ein lebendiges Zeugnis für echte und schöne, bayerische Lebensart in Prien. Und für Bernhard Seidl von der Gemeinschaft der PrienPartner hat das Marktfest einen doppelten Wert, einmal in wirtschaftlicher Hinsicht und zum anderen für den Zusammenhalt der Geschäftsleute und Anbieter in Prien. Über diese Bewertungen an den Tischen vor dem Heimatmuseum freuten sich die Bürgermeister Jürgen Seifert, Hans-Jürgen Schuster und Alfred Schelhas. Der Erste Bürgermeister sorgte dabei für etwas Diskussionsstoff nachdem er in gekonnter Manier ohne jeglichen Bierverlust das erste Faß Bier vom Hofbräuhaus Traunstein mit zwei Schlägen angezapft hatte. „Eigentlich waren es nur eineinhalb Schläge, denn nach dem ersten Schlag machte ich nur noch einen leichten Sicherungs-Schlag“, so Seifert, worauf seine Stellvertreter Schuster und Schelhas meinten: „Ob ein, eineinhalb oder zwei Schläge, das ist nicht das Wichtigste, am Wichtigsten war, dass bei diesen heißen Sommertemperaturen kein Tropfen des guten und kühlenden Gerstensaftes verloren ging“. Gemeinsam waren sich Ehrengäste und Besucher darin einig, dass das von den Königlich-Privilegierten Feuerschützen mit zwei Saluts lautstark und mit dem von der Priener Blaskapelle gespielten Bayerischen Defiliermarsch standesgemäß eröffnete 34. Marktfest ein Erfolg für ganz Prien war. Rupert Westner vom nahen Ortsteil Gries war einer von vielen Besuchern, der seit 34 Jahren Stammgast ist und er sagte: „Wenn Marktfest ist, dann gibt es kein Fortfahren, da bleibe ich zu Hause“. Und auch für Sepp Staber vom Mühltal, der alle Jahre mit seinen Spezln einen Tisch vor der Marienapotheke besetzt, ist das Marktfest ein Muss und wird bis zum vormitternächtlichen Ende ausgekostet. Wenn das Fest und die Musik aus sind, dann kommen wieder neue „Gäste“, es sind die vielen Helfer, die mit Kehrmaschinen und Staplern des Bauhofes bis weit nach Mitternacht das Marktfest abzubauen beginnen. „Um 3 Uhr ist die gute Stube Priens wieder besenrein“, so Ali Schlichter bei seinen Betrachtungen und er fügt hinzu: „Unsere Vereine und Mitglieder möchten sich für die vielfältige Mithilfe bei der Gemeinde und bei den Besuchern ganz herzlich bedanken, ebenso bei den Ordnungsdiensten wie Polizei und Rotes Kreuz, dann dank deren Kommen und Unterstützung war das Priener Marktfest nicht nur ein schönes, sondern auch ein sicheres Fest“. Der Tag nach dem Marktfest ist –so Ludwig Strohmayer als einer der vielen Bier-Austräger, ein „Tag der Fußpflege“, was sich Vereine, Leute und Füße auch wahrlich verdient haben.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom 34. Priener Marktfest

Weitere Informationen: www.prien.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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