Land- & Forstwirtschaft

Trauer um Lambrecht-Oma vom Samerberg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im gesegneten Alter von 95 Jahren, nach längerer Demenz-Krankheit und in ihrem umsorgten Daheim im Kreise ihrer Familie verstarb Irmgard Stuffer, Lambrecht-Oma von Kohlgrub auf dem Samerberg. Eine überaus große Trauergemeinde fand sich zum Auferstehungsgottesdienst mit Diakon Günter Schmitzberger und mit dem Samerberger Kirchenchor in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Törwang ein.

„Das adventliche Wort HERBERGE ist mir während des Trauergesprächs mit Euch eingefallen. Im Wort Herberge stecken die Worte Bergen, Geborgen und Geborgenheit drinnen, eben diese Geborgenheit trifft in so vielfältiger Weise auf Eure Mutter, Oma und Ur-Oma zu“ – mit diesen Worten begann Diakon Schmitzberger seine Trauerpredigt. Er erinnerte daran, dass Irmgard Stuffer zusammen mit ihrem 2010 kurz nach der Feier der Goldenen Hochzeit verstorbenen Mann Johann für ihre vier Kinder nicht nur eine gute Bleibe mit stets offenen Türen zur Verfügung stellte und ergänzte: „Trotz des Sparen-Müssens und des vielen Arbeitens auf dem Hof und auf der Alm wurde den Kindern viel ermöglicht, die Eltern waren Euch wertvolle Förderer und Ratgeber“. Irmgard Stuffer war eine gute Gastgeberin, als solche pflegte sie viele Freundschaften und sie engagierte sich als bäuerliche Vermieterin auch über den Ort hinaus bei der Anbietergemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof. Ihre ganz besondere Freude und ihr Stolz waren bis zuletzt ihre 13 Enkel und 16 Urenkel. Ein Dank des Diakons galt noch den polnischen Pflegerinnen, dem Christlichen Sozialwerk und den vielen Haus-Besuchern, die viele Jahre der Familie halfen, um der Lambrecht-Oma einen schönen Lebensabend im eigenen Zuhause zu ermöglichen.

Wie sehr Irmgard Stuffer über ihre Familie und über ihren Hof hinaus noch gesellschaftlich aktiv war, zeigten die Nachrufe. Irmgard Ull als Ortsbäuerin vom Samerberg bezeichnete die Verstorbene, die von 1976 bis 1996 zwanzig Jahre ihre Vorgängerin war als Vorbild. „Landwirtschaftliche Fortbildungen und Reisen führten zu einem großen Wissen, die Landwirtschaft war ihr Leben“ – so Irmgard Ull in der Kirche. Auch beim Grainbacher Trachtenverein Hochries-Samerberg war das Ehrenmitglied hochgeschätzt, dazu sagte Vorständin Ramona Sattlberger: „1996 konnte Irmgard mit dem Goldenen Gau-Ehrenzeichen des Gauverbandes I ausgezeichnet werden, sie war immer aktiv zur Stelle, so auch bei den Freilichtspielen. Ganz hoch rechnen wir ihr an, dass sie die Brauchtumspflege in Verbindung mit ihrem Pflichtbewußtsein ihren Kindern und Kindes-Kindern weitergegeben hat“. Im Beisein der Fahnenabordnung und vieler Frauen im Kasettl sagte Ramona Sattlberger ein letztes „Vergelt´s Gott“. Auch die Fahnenabordnung des Trachtenvereins „Almenrausch“ Rossholzen war bei der Trauerfeier für das langjährige Mitglied zugegen. Auf dem Friedhof spielte ein Samerberger Bläserquartett Trauerweisen und die Katholische Frauengemeinschaft nahm Abschied mit einem gemeinsamen Vater-Unser am offenen Grab. Dabei erinnerte  die Vorsitzende Gisela Schober daran, dass Irmgard Stuffer viele Jahrzehnte der Gemeinschaft angehörte, dass sie selbst von 1975 bis 1994 Vorsitzende war und dass in dieser Zeit der bis heute so wichtige  Advent-Basar ins Leben gerufen wurde. Erwähnt wurde auch, dass Irmgard Stuffer im örtlichen Gartenbauverein und als Mitgründerin des Kindergartens aktiv war, ganz nach ihrem eigenen Lebensmotto: „Der Sinn des Lebens ist es, für Andere da zu sein!“.

Fotos: Hötzelsperger –   Eindrücke von der Trauerfeier für Irmgard Stuffer

Sterbefoto: Irmgard Stuffer, verstarb im Aller von 95 Jahren.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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