Brauchtum

Trachten-Jubiläum mit Fahnenweihe in Feldmoching

Mit über zweijähriger Verspätung konnte der Trachtenverein “Riadastoana” Feldmoching aus dem Münchner Isargau am Samstag, den 10. September, ihr nunmehr „100+2-jähriges“ Jubiläum samt Fahnenweihe feiern. Der Verein berichtet über das besondere Ereignis wie folgt:

Eigentlich….. Ja, wie so viele Vereine auch, hätten wir bereits vor zwei Jahren großes Jubiläum mit Fahnenweihe gefeiert, was dann kam weiß jeder. Umso mehr freuten wir uns, unser Fest, zusammen mit den beiden Patenvereinen, den Altpaten vom Heimat- und Gebirgstrachtenverein „D´Lustinga Isartaler“ und den Neupaten vom Trachtenverein Alpenrösl München-Allach, feiern zu können.

So eine neue Fahne ist schon etwas ganz besonderes im Vereinsleben – und von großer Bedeutung. Schon 1500 Jahre v. Chr. hatten die Ägypter erste Fahnen – so ging unser Pfarrer Johannes Kurzydem in seiner Predig darauf ein – sie dienten zur Orientierung im Felde. Auch die alten Römer zogen mit Fahnen durch die damals bekannte Welt. Natürlich standen die Kreuzzüge ebenfalls unter Wappenbannern. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich die Bedeutung und wurden Symbol für Ehr & Treu. Die Verteidigung der Fahne wurde Pflicht, ihr Verlust galt als Schande. Heute sind Fahnen sichtbares Zeichen der Verbundenheit mit der Heimat und Tradition. Fahnen zeigen, wofür die Menschen, die ihnen folgen, stehen. In Bayern gehören aufwendig gestickte Fahnen wie selbstverständlich zu den Vereinen. Sie begleiten diese bei kirchlichen und weltlichen Festen, sie signalisieren Zusammenhalt und Einigkeit und senken sich zum Schluss über das Grab eines Vereinsmitglieds. Eine Fahne solle daher mit Stolz getragen und mit Ehre behandelt werden, meinte Pfarrer Kurzydem, was unser 1. Fähnrich Alexander Dornecker nach der feierlichen Enthüllung der neuen Fahne auch sichtbar tat! Nachdem die neue Fahne und den Fahnenbändern den Segen erteilt hatte, wurden die Fahnenbandl mit munteren Reimers an der Fahnenstangen befestigt.

Anschließend ging’s unter den Klängen der Feldmochinger Blasmusik, die schon den Festgottesdienst musikalisch gestaltet hatte, zum Kriegerdenkmal, um, einen Kranz niederlegend, der Toten des Vereins zu gedenken. Abgerundet wurde die Feier durch die Salutschüsse der Feldmochinger Böllerschützen, die vor und während der Messe wie auch am Kriegerdenkmal kräftig böllerten. Petrus hielt die dicken Regenwolken zumindest solange zurück, bis die Festgäste in der Scheune am Zehentmaierhof Platz gefunden und sich mit Getränken und Essen versorgt hatten. Bis zum Abend wurden verschiedenen Auftritte der Jugendgruppen und Aktiven, sowie Ehrentänze beider Patenvereine gezeigt. Ein weitere Höhepunkt für uns war, die Aufführung unseres Vereinplattlers. Es „wurmte“ uns schon lange: viele Vereine haben eigene Vereinsplattler, nur wir nicht. Und so komponierte Max Kappelmeier, der Dirigent der Blaskapelle Feldmoching, mit Unterstützung von Hans Dornecker dem 2. Vorstand die Melodie. Die Schläge hat Alexander Dornecker, 2. Vorplattler, ganz alleine entworfen. Der krönende Abschluss war gewiss die Aufführung des „Riadastoanas“.

Bis weit in die Nacht wurde gefeiert, geratscht, gelacht – ein rundum gelungenes Fest!

Bericht und Fotos: Brigitte Feig, Schriftführer

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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