Leitartikel Tourismus

Touristiker-Treffen auf der Hochries

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Was passiert, wenn der Strom ausfällt oder gar das Seil reißt?“ – diese Fragen hat Jens Hoppe als Betriebsleiter der Hochriesbahn schon des öfteren gestellt bekommen und sie auch beantwortet als dieser Tage auf Einladung von Gemeinde Samerberg und Alpenvereinssektion Rosenheim 40 Bürgermeister und  Touristiker aus den Landkreisen Rosenheim und Traunstein zu einem Informationsbesuch auf die Hochries kamen. Anlass war die Wiederinbetriebnahme der Kabinenbahn nach einer Millionen-Investition und die Vorstellung des DAV-Hochries-Gipfelhauses nach Abschluss von Modernisierungsmaßnahmen.

„Zu Euren Fragen, da kann ich Euch beruhigen“, so Jens Hoppe gleich am Anfang und er erläuterte dazu: „Die  Kabinen- und Pendelbahn, die im Betrieb mit vielen Tonnen belastet wird und eine Seillänge von 800 Metern hat, wird regelmäßig  überprüft. Das geschieht mit wassergefüllten Kabinen, die zu Tal geschickt werden. Drei voneinander unabhängige Bremssyteme garantieren für die Sicherheit. Und dass ein Seil reißt, das ist so unwahrscheinlich wie der Mond auf die Erde fällt. Auch bei Stromausfall haben wir eine mehrfache Absicherung“. Nach den Erläuterungen von Jens Hoppe, Hochriesbahn-Geschäftsführer  Andreas Müllinger und Bürgermeister Georg  Huber zum Sessellift (Umlaufbahn) sowie zur Mechanik (Hardware) und Elektronik (Software) der Kabinenbahn wurde letztere gemeinsam bestiegen und zusammen mit Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner ging es hinauf zum Gipfel. Im Gipfelhaus stellte der Präsident des Tourismusverbandes Oberbayern-München und tourismuspolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion die Bedeutung der Berge und der Bergbahnen für den bayerischen und heimischen Tourismus heraus, dabei sagte er: „Als ich mein Landtagsmandat im Jahr 2003 begann, da gab es große Defizite bei den bayerischen Bergbahnen im Vergleich zu den Bahnen in Österreich und in der Schweiz. Mit vielen Verhandlungen gelang es uns, für die Bergbahnen einen reduzierten Mehrwertsteuersatz und ein Bergahn-Förderprogramm zu erreichen, denn wenn es der Bergbahn gut geht, dann geht es auch dem Tal, den Wirten, den Vermietern und den Handwerkern gut“. Weiters informierte Stöttner, dass der Tourismusverband Oberbayern-München dabei ist, eine Privatvermieter-Initiativen einschließlich von Urlaub auf dem Bauernhof zu starten. Zusätzlich soll ein Gastwirtschafts-Projekt auf den Weg gebracht werden, da unter anderem aufgrund von Brandschutz-Maßnahmen immer mehr Wirtshäuser schließen und in der Mitte der Tourismusdörfer fehlen. „Wir wollen die starke Region entlang der Alpenkette fördern, weil eine lebenswerte Region nicht nur für Urlauber, sondern auch für die Einheimischen und damit für uns selbst von großem Freizeitwert und Vorteil ist“, so Stöttner, der sich in den letzten zehn Jahren seit der Übernahme der Hochriesbahn durch Gemeinde und Alpenverein für die Bergbahn am Rosenheimer Hausberg immer wieder eingesetzt hat und der seine Ausführungen im Beisein von Alpenvereinsvorsitzendem Franz Knarr und von Chiemsee-Alpenland-Geschäftsführerin Christina Pfaffinger mit folgendem Zahlenbeispiel beendete: „Fast drei Millionen Übernachtungen im Tourismusverband Chiemsee-Alpenland erwirken rund 800 Millionen Euro Umsatz und diese fließen in eine lange Wertschöpfungskette mit vielen Firmen und Leuten, die davon profitieren und leben“. Den offiziellen Abschluss des Touristiker-Treffens bildete ein von den Wirtsleuten Manuel Hohenegg und Sarah Dienstbeck zubereitetes Brotzeit-Büffet sowie die Information von Monika Schimanski von der Gäste-Information Samerberg, dass auch in den heurigen Sommerferien Kinder in Begleitung von Erwachsenen freie Fahrt mit dem Sessellift und mit der Kabinenbahn auf die Hochries haben. Mit Interesse nahmen die in ihren Gemeinden für den Tourismus Verantwortlichen das aktuelle Werbematerial des Alpenvereins und von den neuen Landwirtschaftswegen „Almen“ und „Tal“ mit.

Fotos:  Hötzelsperger/Schimanski– Eindrücke  vom Touristiker-Treffen auf der Hochries mit Landtagsabgeordnetem Klaus Stöttner.

Nähere Informationen:  www.samerberg.de

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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