Kultur

Theaterer Endorf spielen Irmengard vom Chiemsee

Nach drei Jahren Corona-Pause kehrt das religiöse Schauspiel der Theatergesellschaft Bad Endorf endlich auf die Bühne zurück. Die erste Probe für “Irmengard vom Chiemsee”, einem Stück über die vor mehr als 1200 Jahren lebende Äbtissin von Frauenwörth, das vom 29. Mai bis zum 2. Juli 2023 im Volkstheater Bad Endorf aufgeführt wird, fand im Pfarrheim Bad Endorf statt, das mit seiner Bühne den perfekten Rahmen bot.

Inszeniert wird Irmengard vom Chiemsee von den Kulturpreisträgern Werner und Julia Hofmann. Sie wählten bewusst das Pfarrheim für die Probe, damit sich der Schwung und die Energie, mit dem die Mitwirkenden in die neue Spielsaison gehen, auf alle Anwesenden überträgt. Den über 80 Darstellern, darunter einige neue Mitspieler, die erstmals im erfolgreich aufgeführten Familientheater “Robin Hood” Bühnenluft schnupperten, ist schon jetzt anzumerken, dass sie richtig für die Sache brennen und es kaum erwarten können, bis sich der Vorhang für die Premiere hebt. Im Mittelpunkt des Stücks steht die in gewaltigen Volksszenen dargestellte verarmte Bevölkerung rund um den Chiemsee, darunter Fischer, Bauern und Tagelöhner. Laut Überlieferung soll es nach dem Tod der Seligen Irmengard, die von Barbara Bichler verkörpert wird, keine Armen mehr in ihrem Herrschaftsgebiet gegeben haben. Werner Hofmann, der das Stück für die Theatergesellschaft Bad Endorf schrieb und den Anforderungen der dortigen Bühne anpasste, fuhr mehrmals auf die Fraueninsel und studierte die im Münster ausgestellten Votivtafeln. Sein Stück soll eine Brücke zwischen dem damaligen Geschehen und den Nöten und Ängsten der heute lebenden Menschen werden.

Der im Januar 2023 von der globalen Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam veröffentlichte Armutsbericht zeigt, dass das Besiegen der Armut durch Irmengard vor 1.200 Jahren nicht von Dauer war. Genau wie damals werden die Reichen auch heute noch immer reicher und die Armen ärmer, was den Hilferuf nach Spenden, politischen Lösungen und auch nach einer Seligen, die das Problem lösen kann, zeitlos macht. Den Zuschauer erwartet ab Pfingstmontag ein mit viel Aufwand inszeniertes Schauspiel, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhaltsam ist.

Karten für das Stück sind über die Webseite der Theatergesellschaft, über die Tourist-Info in Bad Endorf am Bahnhofsplatz und über Münchenticket erhältlich.

Text und Foto: Theatergesellschaft Bad Endorf

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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