Mit einem humorvollen, aber zugleich nachdenklich stimmenden Blick aufs Dorfleben haben die Schönauer Theaterspieler das Publikum im Beyhartinger „Theater“-Stadl begeistert. Bereits die Premiere des Stücks „Wer die Wahl hat…“ von Monika Szabady überzeugte auf ganzer Linie – der Saal war nahezu ausverkauft, das Publikum begeistert. Die Folge: Das Reservierungstelefon stand kaum mehr still.
Im Zentrum der Handlung steht eine junge, attraktive und taffe Geschäftsfrau, die in Unterbachl ein „Wohlfühlparadies“ mit Fitnesskursen, Entspannungsangeboten und Massagen eröffnen möchte. Doch die Dorfbewohner stellen sie vorschnell in eine anrüchige Ecke. Der daraus entstehende Aufruhr sorgt für reichlich Gesprächsstoff – und für mehrere Kandidaten bei der anstehenden Ortsvorsteherwahl. Der größte Bauer im Ort will seine Macht nicht abgeben und weiterhin nach seinem Gusto regieren. Doch angesichts der vermeintlichen „einziehenden Sünde“ sprechen sich viele Dorfbewohnerinnen lieber für dessen Frau aus. Auch der bisher loyale Freund des Großbauern begehrt auf, da ihm lange versprochene Äcker nicht zugesprochen werden.
Mitten im Geschehen: der Wirt des örtlichen Gasthofs, ein aus Frankreich „der Liebe wegen“ zugezogener Pazifist, der sich am Ende aus der Streiterei heraushält. Letztlich ist es der alten Helene – die sich gerne taub stellt, um ihre Ruhe zu haben – sowie der Jugend im Ort zu verdanken, dass sich die Situation wieder beruhigt. Wie schnell sich ein Gerücht und vorschnelle Urteile – oder heutiger gesagt: „Fake News“ – auf ein ganzes Dorf auswirken können, wurde auf unterhaltsame, aber zugleich nachdenklich stimmende Weise dargestellt. Ein aktuelles Thema, das die Zuschauer über alle sieben Aufführungstermine hinweg nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken brachte.
Sehr zufrieden zeigten sich nach der letzten Vorstellung Spielleiter Robert Hartmann, Organisator Otto Gambos sowie Martina Lausch (Vorsitzende des GTEV „Eichenlaub“ Schönau) und Andreas Neuner (Vorstand des Burschenvereins Schönau). Beide Vereine fungierten als Veranstalter des Schönauer Theaters.
Bildunterschrift: hintere Reihe: Hans Gollreither (Technik); Dominik Gambos (Ortsvorsteher Pirmin Großkopf), Robert Hartmann (Spielleiter), Otto Gambos (Organisation), Adelheid Bonnetsmüller (Werbung und Reservierung), Vroni Baumann (Krimhild Immerpech), Sepp Heimgartner (Kulisse und Kostüme), Margit Fellner (Rosi Großkopf), Florian Heller (Karl-Theodor Immerpech), Theresa Pletzer (Nele Großkopf), Martina Lausch (Vorstand GTEV Eichenlaub Schönau). Vordere Reihe: Katharina Rost (Susanne Sonnenschein, taffe Geschäftsfrau), Michael Pletzer (Gustav Immerpech), Thomas Gaar (Michel Framboise, Wirt), Franziska Riedl (Sabine Framboise), Anna Bonnetsmüller (die „alte“ Helene)