Klangvoller Abend auf dem Dorfanger von Nußdorf

Nußdorf am Inn – Blasmusik liegt in der Luft, Menschen strömen zusammen, der Duft von Gegrilltem mischt sich mit heiterer Vorfreude – es war ein Abend, wie ihn sich Musikliebhaber und Dorfgemeinschaft nicht schöner hätten wünschen können. Nach vielen Jahren konnte in Nußdorf endlich wieder ein „Tag der Blasmusik“ gefeiert werden – und das bei stabiler Wetterlage und inmitten der malerischen Kulisse des Dorfangers am Maibaum.

Mit klingendem Spiel voraus: Die Musikkapelle Rohrdorf eröffnete den feierlichen Einmarsch zum Tag der Blasmusik in Nußdorf. Mit dem Marsch „Wir grüßen mit Musik“ zog sie – angeführt von ihrem Tafelträger und charmanten Marketenderinnen – schwungvoll auf den Dorfanger ein.

Die Freude war groß – bei Veranstaltern wie Besuchern – denn was einst zur 1.200-Jahr-Feier in Törwang im Jahr 1988 begann, ist heute zu einer festen Institution im kulturellen Jahreskreis der Region geworden: Ein musikalischer Feiertag, der im Wechsel in den Gemeinden Neubeuern, Samerberg, Rohrdorf und Nußdorf stattfindet und die Blasmusikkapellen der Region in festlicher Runde zusammenführt.

Mit Marschmusik und Stil: Die Musikkapelle Samerberg marschierte in ihrer traditionellen Tracht mit dem Marsch „Bergmannslust“ auf den Nußdorfer Dorfanger ein – ein feierlicher Auftakt zum Tag der Blasmusik, bei dem Klang und Heimatgefühl im Gleichschritt mitschwingen.

Einmarsch mit Marschmusik: Fünf Kapellen füllen Nußdorf mit Klang

Der Abend begann mit einem eindrucksvollen musikalischen Schauspiel: Fünf Blasmusikkapellen marschierten nacheinander – von verschiedenen Straßen kommend – mit schneidigen Märschen auf den Dorfanger ein, wo sie sich im Halbkreis um den Dorfanger aufstellten.
Den Auftakt machte die Musikkapelle Rohrdorf, die unter Leitung von Christoph Danner mit dem beschwingten Marsch „Wir grüßen mit Musik“ einzog. Es folgten die Kapellen aus Hinterberg, Samerberg, Neubeuern und schließlich die Gastgeber aus Nußdorf, die mit dem Marsch „Berglandkinder“ musikalisch begrüßten. Besonders erfreulich: Die Kapelle Hinterberg war in diesem Jahr erstmals dabei – eine schöne Erweiterung der musikalischen Familie.

Junges Ehrenamt: Auch die Musikkapelle Hinterberg war heuer erstmals beim Tag der Blasmusik in Nußdorf mit dabei – stilvoll angeführt von ihrem jungen Tafeljungen, der mit ernstem Blick und sicherem Griff für einen starken ersten Eindruck sorgte.

Mit sichtbarem Stolz begrüßte Markus Weyerer, Vorstand der Musikkapelle Nußdorf, das Publikum und die Musikanten. Auch Bürgermeisterin Susanne Grandauer fand herzliche Worte und lobte das große Engagement der Blaskapellen und die Bedeutung solcher gemeinschaftsstiftender Veranstaltungen.

Im Fokus der Medien: Auch ein Fernsehteam des Bayerischen Fernsehen BR war vor Ort, um das Geschehen rund um den Tag der Blasmusik in Nußdorf festzuhalten. Besonders gefragt: Der junge Tafeljunge der Musikkapelle Neubeuern, der souverän Rede und Antwort stand.

Drei musikalische Runden – von Polka bis Dixieland

Nach dem Einmarsch begann das eigentliche Standkonzert – ein musikalisches Wechselspiel in zwei Runden, bei dem jede Kapelle jeweils ein Stück zum Besten gab. Das Programm reichte von traditionellen Märschen und Polkas über gefühlvolle Melodien bis hin zu einem Hauch Jazz.

Sepp Maurer dirigierte den Gemeinschaftschor auf dem gut besuchten Dorfanger von Nußdorf

In der ersten Runde überzeugte die Musikkapelle Rohrdorf mit dem Konzertmarsch „Sympathie“, die Hinterberger spielten die Polka „Segenswünsche“, der Samerberg glänzte mit „Die Isel“ – einer klangvollen Hommage an den gleichnamigen Fluss –, während Neubeuern mit der gefühlvollen Polka „Meine Liebe“ und die Nußdorfer mit dem spritzigen Marsch „Lebensgeister“ begeisterten.

Im Takt der Musik: Benedikt Paul, Dirigent der Musikkapelle Samerberg, führte sein Ensemble mit viel Ausdruck und Präzision durch den Konzertteil des „Tags der Blasmusik“ – eine mitreißende Mischung aus Tradition und musikalischem Feingefühl.

In der zweiten Runde brachte weitere musikalische Kostbarkeiten: Von der „Ehrenwert-Polka“ über „Eine letzte Runde“ bis hin zu einem jazzigen Ausreißer mit „Just a Closer Walk with Thee“, eindrucksvoll interpretiert von der Musikkapelle Samerberg. Die Neubeurer spielten den selten gehörten „Textilaku-Marsch“ und Nußdorf beendete diesen Block mit der berührenden Polka „Augenblicke“.

Gastgeber mit Herz: Markus Weyerer, Vorstand der Musikkapelle Nußdorf, begrüßte die Gäste mit herzlichen Worten und führte als Moderator durch den Abend – engagiert, bodenständig und mit spürbarer Freude an der Blasmusik.

Höhepunkt mit Gänsehaut: Der Gemeinschaftschor aller Kapellen

Was wäre ein Tag der Blasmusik ohne seinen emotionalen Höhepunkt? Unter der Leitung von Sepp Maurer, dem Dirigenten der Nußdorfer Kapelle, vereinten sich alle rund 150 Musikerinnen und Musiker zu einem gemeinsamen Klangkörper. Der „Festliche Choral“ eröffnete diesen feierlichen Schlussakt, gefolgt vom schwungvollen „Laridah-Marsch“. Gänsehaut pur verspürte das Publikum schließlich bei der kraftvollen Darbietung der Bayernhymne – in der alten Fassung, ohne Einspielung, aber mit voller Inbrunst.

Musikalische Präzision und Hingabe: Die Musikerinnen an der Querflöte zeigten beim Standkonzert auf dem Nußdorfer Dorfanger ihr ganzes Können – fein abgestimmt, konzentriert und voller Spielfreude.

Mit dem traditionellen Musikantengruß, bei dem alle Kapellen ihre Instrumente feierlich in die Höhe hielten, endete der offizielle Teil des Abends – ein beeindruckendes Bild der musikalischen Einigkeit und des Miteinanders.

Krönender Abschluss mit Musikantengruß: Zum Ende des festlichen Blasmusikabends erhoben alle fünf Kapellen gemeinsam ihre Instrumente zum traditionellen Musikantengruß – ein starkes Zeichen des Miteinanders und ein stimmungsvoller Abschluss auf dem Nußdorfer Dorfanger.

Geselliges Finale bei Blasmusik, Bier und Grillfleisch
Doch wer dachte, der Abend sei damit zu Ende, der irrte: Die Gastgeber aus Nußdorf sorgten mit einer gemütlichen Verlängerung für einen stimmungsvollen Ausklang. Während sich die Gäste an kühlen Getränken und Leckereien vom Grill stärkten, griff die Nußdorfer Musikkapelle erneut zu den Instrumenten und spielte zur Unterhaltung auf.

Tradition mit Ausstrahlung: Die Marketenderinnen der Musikkapelle Neubeuern sorgten nicht nur für gute Laune und einen charmanten Auftritt, sondern trugen auch mit ihrer Tracht und Ausstrahlung zum besonderen Flair des Blasmusikabends in Nußdorf bei.

Es wurde geschmunzelt, angestoßen, getanzt, geplaudert – und vor allem: gelauscht. Denn Blasmusik, das wurde an diesem Abend wieder einmal deutlich, ist weit mehr als musikalische Unterhaltung. Sie ist gelebte Kultur, ein verbindendes Element zwischen Generationen und Gemeinden – und ein unverzichtbarer Teil dessen, was man hierzulande Heimat nennt.

Mit vollem Einsatz: Die Trompetenreihe der Blaskapelle Hinterberg sorgte für klangvolle Akzente beim Standkonzert auf dem Nußdorfer Dorfanger. Präzision, Leidenschaft und Teamgeist waren an diesem Abend nicht nur hör-, sondern auch sichtbar. Die Musikkapelle Hinterberg aus dem gleichnamigen Nußdorfer Ortsteil war erstmals mit dabei und ist Ausdruck des besonders musikalischen Ortsteils.

Ohne Zweifel: Der „Tag der Blasmusik“ in Nußdorf war ein voller Erfolg – mitreißend, stimmungsvoll und in seiner Herzlichkeit kaum zu übertreffen. Ein Fest, das eindrucksvoll zeigte, wie viel Klang, Gemeinschaft und Lebensfreude in unserer Region steckt. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr – an einem neuen Ort, aber mit derselben Begeisterung.

Gemeinschaftschor aller fünf Musikkapellen
(für eine Großdarstellung bitte Anklicken)

Gemeinschaftschor aller fünf Musikkapellen

Ein besonderer Ausblick gilt der Musikkapelle Rohrdorf, die in diesem Jahr selbst zum Gastgeber wird: Vom 28. Mai bis 2. Juni 2025 lädt sie herzlich zum Bezirksmusikfest nach Rohrdorf ein. Ein musikalisches Großereignis, bei dem Blasmusik, Brauchtum und Gemeinschaft erneut im Mittelpunkt stehen werden. Weitere Infos und das vollständige Programm finden sich unter. Mehr unter: www.musifest-rohrdorf.de.

Fotos: Rainer Nitzsche









Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!