Gesundheit & Corona

Sternstunden e. V. erfüllt Kinder(t)räume im kbo-Kinderzentrum München

Ankommen, auch wenn die Hemmschwelle groß ist, sich austoben in Situationen, wo sonst oft nur Medikamente beruhigen können, in einem Therapiegarten zu neuen Kräften kommen. Was für Kinder mit Behinderungen oder traumatischen Erfahrungen, Kinder mit ADHS oder Autismus-Spektrum-Störungen oder hochbelasteten Familie mit Schreibabys therapiefördernd sein kann, wird von den Krankenkassen oft nicht oder nicht ausreichend bezahlt. Mit 1,16 Millionen Euro unterstützt nun Sternstunden e. V. den Neubau des kbo-Kinderzentrums München in Großhadern. Damit können besondere Ausstattungen und spezielle Therapieräume realisiert werden.

Der Neubau des kbo-Kinderzentrums München ist voraussichtlich Mitte 2023 beziehbar. Die Patientinnen und Patienten sollen sich dort bereits vom ersten Augenblick an willkommen fühlen. Der neue Eingangsbereich wird nach den Entwürfen des Architekturbüros H2M besonders kindgerecht, hell und einladend gestaltet sein. „Gerade das Ankommen in einem Krankenhaus stellt oft eine besondere Hürde dar. Für Kinder, die es schwerer haben in unserer Gesellschaft, ist der Raum oft eng“, weiß Prinzessin Ursula von Bayern, die das kbo-Kinderzentrum als Botschafterin seit vielen Jahren begleitet und die Schirmherrschaft für den neuen Eingangsbereich übernommen hat. Durch die Finanzierung von Sternstunden erwartet die Kinder und deren Familien ein besonders kindgerechter Anmeldebereich mit Spiel- und Warteecken, Rückzugsmöglichkeiten sowie ein intuitives Leit- und Orientierungssystem.

Ebenfalls in der Förderung enthalten ist ein großer Therapie- und Bewegungsraum, der genug Platz für die Therapie von motorisch eingeschränkten Kindern, aber auch die Möglichkeit zum Toben und Auspowern beispielsweise für Kinder mit ADHS bieten wird.

Neue Kraft schöpfen

„Ein besonderes Highlight sind für uns außerdem die Therapiegärten, die gerade für besonders belastete Familien die Möglichkeit zum Durchatmen bieten“, erläutert Prof. Dr. Volker Mall, Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München. „Familien mit Schreibabys oder Familien mit Fluchterfahrungen, die traumatische Situationen durchlebt haben, können in den Therapiegärten neue Kraft schöpfen. Das wäre ohne die Unterstützung von Sternstunden nicht finanzierbar.“

Der Neubau des kbo-Kinderzentrums München wird vom Bezirk Oberbayern und dem Freistaat Bayern mit etwa 45 Millionen Euro gefördert. Unabhängig davon ist das kbo-Kinderzentrum für die nicht-förderfähige Ausstattung auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Bei einer symbolischen Scheckübergabe überreichte der Vorstand und Initiator von Sternstunden, Thomas Jansing, eine Großspende in Höhe von 1,16 Millionen Euro an Schirmherrin Prinzessin Ursula von Bayern, Bezirkstagspräsident Josef Mederer, kbo-Vorstand Martin Spuckti sowie das Direktorium des kbo-Kinderzentrums München. Er konnte sich dabei gleich ein Bild vom Fortschritt der Bauarbeiten machen. Jansing erklärte: „Sternstunden hilft Kindern insbesondere dort, wo die öffentliche Hand oder Krankenkassen nicht fördern. Deshalb unterstützen wir gerne.  Gerade in der Zeit der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs mit extremen psychischen Belastungen, gerade für Flüchtlingsfamilien, ist ein sozial­pädiatrisches Zentrum wie das kbo-­Kinderzentrum wichtiger denn je.“

Gut gerüstet für die Zukunft

„Das kbo-Kinderzentrum München kümmert sich weit über die Grenzen von Oberbayern hinaus um behinderte, entwicklungsverzögerte und traumatisierte Kinder und Jugendliche, die am Rande unserer Gesellschaft stehen“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer. Es wurde 1968 als weltweit erstes sozialpädiatrisches Zentrum seiner Art gegründet und vereint bis heute deutschlandweit die meisten Therapieformen unter einem Dach. Nicht zuletzt dank der Unterstützung von Organisationen wie Stern­stunden e. V. sieht sich das kbo-Kinderzentrum München gut gerüstet für die Zukunft.

Bericht: Bezirk Oberbayern – Abbildung: H2M Architekten

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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