Kultur

Städtische Galerie Rosenheim lädt zum Filmabend

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Geheimnisvoll, exzentrisch, zurückgezogen aber durchaus auch dreist – so wird Vivian Maier von ihrem Umfeld beschrieben. Der Dokumentarfilm „Finding Vivian Maier“, den die Städtische Galerie Rosenheim Freitag, den 18. Januar 2019 um 19 Uhr im Rahmen ihrer aktuellen Fotografie-Ausstellung „menschenskinder“ zeigt, erzählt die unglaubliche Geschichte dieser außergewöhnlichen Nanny aus New York, die posthum zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen des 20. Jahrhunderts wurde.

Vivian Maier schaffte ihr Oeuvre gewissermaßen im Verborgenen. Als Tochter einer französischen Immigrantenfamilie arbeitete sie Zeit ihres Lebens in New York und Chicago als Haushälterin und Kindermädchen. Mit den ihr anvertrauten Kindern unternahm sie stundenlange Streifzüge, den Finger stets am Abdruck ihrer Kamera. So hielt sie in beeindruckenden Kompositionen fest, was ihr vor die Linse kam: durch Hochhausschluchten hetzende Städter, spielende Kinder zwischen ungeheurem Reichtum und erschreckender Armut – berührende Alltagszenen. In spiegelnden Schaufenstern, reflektierenden Oberflächen, als Schatten oder Schemen geistert Vivian Maier dabei immer wieder auch selbst durch ihr Werk. Der Sammler John Maloof, der ihre Werke 2007 bei einer Haushaltsauflösung zufällig entdeckte und sie seither weltweit präsentiert, verfolgt in seiner filmischen Dokumentation das Mysterium Maier und begibt sich auf Spurensuche.

Vivian Maiers berühmte Zeitgenossen wie etwa Edward Weston oder August Sander werden derzeit in der Städtischen Galerie Rosenheim im Rahmen der aktuellen Ausstellung „menschenskinder“ gezeigt. Die Ausstellung, die vollständig aus der privaten Sammlung SpallArt kuratiert wurde, widmet sich der Porträtfotografie und durchstreift entlang von Werken zeitgenössischer Künstler wie Irene Andessner oder Fritz Simak sowie weltbekannter Klassiker die unterschiedlichen Facetten des Genres vom frühen 20. Jahrhundert bis heute.

Vor und nach dem Film haben die Besucher und Besucherinnen die Gelegenheit zu einem individuellen Ausstellungsrundgang. Wer mehr über das Genre der Porträtfotografie erfahren möchte, ist zudem herzlich eingeladen zur Ausstellungsführung mit der Kuratorin Elisabeth Rechenauer, M.A., am Sonntag, den 20. Januar 2019 um 14 Uhr.

Rahmenprogramm begleitend zur Ausstellung

Anmeldung wünschenswert unter 08031/365 1447

  • Sonntag, 20. Januar, 17. Februar, 3. März 2019, 14 Uhr
    Kuratorenführung mit Elisabeth Rechenauer M.A.
    Führung 3 € zzgl. Ausstellungseintritt
  • Freitag, 18. Januar 2019, 19 Uhr
    Filmabend „Finding Vivian Maier“
    Regie: Charlie Siskel, John Maloof, Mary Ellen Mark, 84min, USA 2013
    Es war John Maloof, der vor wenigen Jahren eine Fülle an Negativen ersteigerte und so auf die Spur einer großartigen, bis dahin unbekannten Fotografin kam: Geheimnisvoll, exzentrisch, zurückgezogen oder auch dreist und widersprüchlich – so wird Vivian Maier von ihrem Umfeld beschrieben. Der Dokumentarfilm erzählt die unglaubliche Geschichte dieser außergewöhnlichen Nanny aus New York, die posthum zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen des 20. Jahrhunderts wurde.
    Eintritt an der Abendkasse 8 € (inkl. Ausstellungsbesuch)
  • Sonntag, 3. Februar 2019, ab 14 Uhr
    Humoristisches Fotostudio mit Fotograf Martin Weiand
    Kopf durchstecken und in skurrile Welten eintauchen: In der Tradition der früheren Jahrmärkte wird an diesem Tag eine humoristische Fotowand in der Galerie aufgestellt. Ob allein, als Paar oder Familie – Mut, Neugierde und ein kleines bisschen Exhibitionismus sind an diesem Nachmittag gefragt, um sich in ungewöhnlicher Kulisse, mit ausgewählten Utensilien zu inszenieren und von Rosenheimer Profi-Fotograf Martin Weiand ablichten zu lassen. Gegen eine geringe Gebühr gibt es das außergewöhnliche Porträt auch zum Mitnehmen.
    Eintritt wie regulärer Ausstellungsbesuch
  • Donnerstag, 28. Februar 2019, 18 Uhr
    Vortrag „Das fotografische Menschenbild im Wandel der Zeit“
    In seinem Vortrag begibt sich Fotograf Martin Weiand auf die historischen Spuren des Mediums Fotografie und veranschaulicht, wie sich gerade die Porträtfotografie seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert sowohl in technischer als auch gesellschaftlicher Weise verändert hat.
    Eintritt an der Abendkasse 8 € (inkl. Ausstellungsbesuch)
  • Sonntag, 10. März 2019, 14 Uhr
    Kunst zum Sonntagskuchen
    Begleitet von süßen, selbstgebackenen Köstlichkeiten und frisch gebrühtem Fairtrade-Kaffee am letzten Ausstellungssonntag den individuellen Rundgang mit Leib und Seele genießen.
    Eintritt wie regulärer Ausstellungsbesuch

Text und Fotos: Städtische Galerie Rosenheim (www.galerie.rosenheim.de)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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