Tourismus

Spätherbstliche Almwanderung

Veröffentlicht von Günther Freund
Eigentlich hatten wir mit Bergsteigen und Almenwandern schon abgeschlossen, denn letzte Woche war der Winter im Chiemgau eingekehrt. Die Schneedecke war allerdings recht dünn, selbst in den höheren Lagen nur um die 10 cm, und so war es nach dem Wärmeeinbruch am Wochenende wieder vorbei mit der weißen Pracht. Und so packten wir die Rucksäcke noch einmal, der Montag versprach bestes Bergwetter.

Ziel war die Neugrabenalm oberhalb von Marquartstein, eine weitgehend unbekannte Alm, die nicht über Wanderwege erreichbar ist. Vom Wanderparkplatz bei der Burg folgten wir zunächst der Markierung nach Unterwössen auf einem breiten Wanderweg. Nach einer Weggabellung bogen wir ab und schlugen uns dem roten Punkt auf meinem Handy folgend in die Büsche. Auf einem kaum erkennbaren Pfad ging es ein paar hundert Meter leicht bergauf. Gute Bergstiefel waren jetzt gefragt, denn wir mussten durch Schneereste stapfen. Auch mein BayernAtlas leistete jetzt gute Dienste,  bis wir wieder auf einen richtigen Weg stießen. Wir folgten dem schönen, gut begehbaren Weg, kletterten über umgestürzte Bäume und sahen dann das Gebäude der Neugrabenalm vor uns auftauchen. Jetzt stand uns nur noch ein Stacheldrahtzaun im Weg, der uns aber nicht daran hinderte, die Alm zu erreichen.

Die romantische Alm, die auch im Sommer nicht bewirtschaftet wird, befand sich bereits im Winterschlaf.
Wir machten eine ausgiebige Rast auf diesem schönen Fleckchen Erde. Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel und die Natur zeigte sich in ihrer ganzen Schönheit.
Dann liefen wir über die Almwiese einer Traktorspur folgend bis zu einer Wegkreuzung mit Wegweisern. Hier knüpften wir an eine Tour an, die wir vor ein paar Monaten gemacht haben (siehe Beitrag in den Samerberger Nachrichten: Reizvolle 3-Std. Rundwanderung oberhalb vom Wössener See).

Nun mussten wir nur noch dem Wegweiser nach Marquartstein folgen. Der gut begehbare Waldweg, der als Richard-Strauss-Höhenweg ausgeschildert ist, bot immer wieder schöne Durchblicke ins Achental und auf die gegenüberliegenden Berge. Gemütlich ging es weiter, bis wir an einer Wegkreuzung auf einen breiten Forstweg stießen, der uns zurück zum Ausgangspunkt unserer ruhigen Tour führte, auf der wir keinen einzigen anderen Wanderer trafen.

 


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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