Kultur

Schwedischer Königsschatz für Haus der Bayer. Geschichte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wwas hat das Haus der Bayerischen Geschichte mit dem gegenwärtigen Schwedischen König Carl XVI. Gustaf zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Und doch warteten die Kuratoren der Bayerischen Landesausstellung 2019/2020 „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ sehnsüchtig, dass sich ein Mitarbeiter des Königs bei Ihnen melden würde.

Blicken wir zunächst zurück, genauer gesagt in das Jahr 1632. Der Dreißigjährige Krieg tobte und hatte auch das heutige Bayern fest im Griff. Von Norden zogen die protestantischen Heere der Schweden unter ihrem legendären König Gustav Adolf gegen das katholische Kurbayern. Die Furcht war groß. Doch nicht überall: einige protestantische Territorien begrüßten die Schweden als Befreier. So auch die Freie Reichsstadt Nürnberg, die mit den Schweden ein Militärbündnis geschlossen hatte. An der Pegnitz wurde Gustav Adolf am 31. März des Jahres 1632 euphorisch empfangen und der Rat der Stadt ließ es sich nicht nehmen, ein ganz besonderes Geschenk zur Begrüßung zu überreichen: Einen prunkvollen goldenen Pokal, der einen vom antiken Helden Herkules getragenen und von der Ruhmesgöttin Fama gekrönten Erdglobus darstellt. Gefertigt worden war dieses Wunderwerk vom berühmten Nürnberger Goldschmied Christoph Jamnitzer. Bis heute befindet sich das kostbare Geschenk in den Kunstsammlungen des schwedischen Königshauses in Stockholm.

Beim Haus der Bayerischen Geschichte war man schon früh zu der Überzeugung gelangt, dass der Pokal ein im wahrsten Sinne des Wortes glänzendes Objekt für die Bayerische Landesausstellung darstellen würde. Die Kuratoren setzten sich mit den Königlichen Kunstsammlungen in Verbindung und erfuhren folgendes: Ob die Leihgabe bewilligt werden könne oder nicht, das entscheide der König persönlich! Und da ein König auch in einer parlamentarischen Monarchie ein viel beschäftigter Mann ist, dauerte es zunächst einige Zeit, bis endlich die ersehnte Zustimmung Carl Gustafs beim Haus der Bayerischen Geschichte eintraf.

Und so ist der Pokal nun eines von hundert ausgewählten Exponaten der Bayerischen Landesausstellung „Hundert Schätze aus tausend Jahren“, die vom 27. September 2019 bis 8. März 2020 im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg bestaunt werden können.

 Warten auf königliche Nachricht

Pokal in Form eines Erdglobus, um 1618-1630

The Royal Collections, Sweden

© The Royal Court, Sweden/photo Sven Nilsson

Die Truppen des Schwedenkönigs zogen im Jahr 1632 während des Dreißigjährigen Krieges erfolgreich gegen Bayern. Im März des Jahres erreichten sie die protestantische Freie Reichstadt Nürnberg. Dort jedoch wurden die Schweden als Befreier euphorisch empfangen. Die Stadt machte König Gustav Adolf sogar einen kostenbaren Pokal in Form eines Erdglobusses zum Geschenk, den der berühmte Goldschmied Christoph Jamnitzer gefertigt hatte.

Hundert Schätze aus tausend Jahren

Bayerische Landesausstellung 2019/2020 – Regensburg, Museum der Bayerischen Geschichte – 27. September 2019 bis 08. März 2020

Veranstalter: Haus der Bayerischen Geschichte

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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