Land- & Forstwirtschaft

Schleching: Jagdessen mit Frauen

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Zum Jagdessen für die Frauen der Jagdgenossenschaft gab es ein Rehgoulasch, das Reh war aus der Jagd des neuen Jagdpächters Dr. Georg von Wallwitz und vom Jäger Tom Sigl geschossen.

Eingeladen in den Raitner Wirt hatte die Frau des Jagdpächters, Kati von Wallwitz. Sie stellte sich den zahlreichen Frauen vor und erzählte, dass sie mehr durch Zufall nach Schleching zum Achberg gekommen sind. Die Familie des Jagdpächters Georg von Wallwitz -genannt Juri- und die drei Kinder, zwei Mädchen und ein Bub, wollten von München aufs Land ziehen. Dann wurde ihnen der Großknogler Hof im Jahr 2015 angeboten und so sind sie ins Achental gekommen.

Beide Eheleute stammen aus adligen Familien, Juris Familie aus Sachsen, sein Vater ist im Krieg nach München geflüchtet und Katis Familie Dohna stammt aus Ostpreußen, sie sind ebenfalls im Krieg in den Westen geflüchtet, wobei Katis Oma gestorben ist und der Opa in Kriegsgefangenschaft verschollen. Zum Glück hat sich die Familie später wieder zusammengefunden. Kati von Wallwitz resümierte, dass sie also beide den Hintergrund von Flüchtlingsfamilien haben und aus dem Osten stammen.

Kati von Wallwitz -wie es bei adligen Familien so üblich ist- musste in ein Internat am Ammersee, hat danach eine Schreinerlehre gemacht und später die Studiengänge Kunst und Russisch belegt. Ihr Mann, Juri von Wallwitz hat Mathematik und Philosophie studiert und ist beruflich als Vermögensverwalter in München tätig. Kati von Wallwitz erzählt, dass ihr Mann als Jagdpächter das Wild zum Teil im Tal vermarktet, das heißt, es gibt Verkaufsstellen im Edeka-Markt Bachmann in Ettenhausen, im Forsthaus (nach vorheriger Terminbekanntgabe) und beim Raitner Wirt. Das klappt sehr gut und die Kunden seien zufrieden. Sie lobte die sechs Jäger, die sehr engagiert und fleißig sind. Sie selbst hat durch ihr handwerkliches Geschick das Interesse an der Metzgerei entdeckt. Unter der Anleitung von Peter Friesinger -Metzger im Ruhestand- wird das eigene Wild zerlegt und verkaufsfertig gemacht. In der letzten Saison wurden 55 Rehe geschossen, die Zahl ist so hoch, da vom Vorgänger die Quoten nicht erfüllt waren. Dazu kamen dreizehn Rotwild und sieben Gämsen. Auf jeden Fall wird weitere Hilfe bei der Metzgerei benötigt.

Der Vorstand der Jagdgenossenschaft ist zufrieden mit dem Abschuss

Der Vorstand der Jagdgenossenschaft, Jakob Stadler, meinte dazu, dass die Menge der Rehe jetzt Standard ist im Jagdjahr, denn die Quote wird nach dem Verbissgutachten festgelegt und von der Unteren Jagdbehörde bestimmt. Das Rehwild hat sich gut vermehrt, man sieht es zwar nicht, da es erst in der Nacht aktiv wird, aber den erhöhten Verbiss -besonders in der Brändt- musste man leider feststellen. Der Vorstand freute sich, dass durch die neue Aufteilung des Jagdgebietes vom neuen Jagdpächter, die Abschussquoten jetzt zuverlässig erreicht werden.    Es war ein gemütlicher Abend mit gutem Essen beim Raitner Wirt, bei dem sich die Frauen der Jagdgenossen austauschen konnten und ein wenig Hintergrundwissen von Kati von Wallwitz erfahren haben.  wun

Text und Fotos: Sybilla Wunderlich

-Kati von Wallwitz und Vorstand Jakob Stadler

-Kati von Wallwitz bei ihrem Vortrag


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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