Brauchtum

Schleching: Musikgenuss vom Feinsten

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seit über 40Jahren ist es Tradition in Schleching, den Frühling mit Klängen  und Melodien herbei zu locken. Andi Hell, Vorstand des GTEV „d’Gamsgebirgler“ und Veranstalter freute sich, dass wieder so viele Menschen im gut  besetzten Saal des Landgasthofs „Zur Post“ an dieser Veranstaltung teilnahmen. Besonders nach der dreijährigen Auszeit wegen der Corona Pandemie, fanden die Besucher auch aus den umliegenden Orten wieder den Weg nach Schleching. Der  federführenden Organisator,  Rudi Ritter, konnte leider nicht dabei sein und musste daheim das Bett hüten.

Moosbach Musi

Die „Schlechinger Sänger“ -ebenfalls Veranstalter-  hatten ein  gleichermaßen abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das die Zuhörer gleich mit dem ersten Stück der Moosbach Musi in seinen Bann zog. Mit einer Tuba, zwei Basstrompeten, einem Flügelhorn, einer steierischen Ziach und einer Harfe boten sie die typische Danzlmusi. Die ursprünglichen Anfänge der Moosbach Mui gehen bis 1997 zurück und haben sich von einer „ziemlich wuid“ Gruppe zu einer „g’setzten“ Tanzlmusi entwickelt. In der jetzigen Gruppierung spielen sie mit den Brüdern Martin und Peter Schlosser, Hans Astner, Florian Bauer und Barthi Schmid. Mit ihrer Harfenbegleitung komplettiert Resi Faltlhauser die Männerrunde.

SteiBay Dreigsang  

Gemeinsames Singen und Musizieren bei Veranstaltungen brachte 2014 die in Hechdorf beheimatete Sissi Taubert mit Claudia Sturm aus Inning am Ammersee und Gerhard Syen aus Bad Aussee zusammen, woher sich auch der Name SteiBay Dreigesang ableitet. An diesem Abend zeigten sie ihr reichhaltiges Repertoire  an Liedern und Jodlern, aber eher mit zarten Klängen, die von der Liebe, dem Leben  und der schönen Natur handelten.

Seewind Harfendirndl

Seit sechs Jahren spielen die „Seewind Harfendirndl“ gemeinsam mit ihren besonderen Instrumenten. Die drei jungen Frauen musizieren auf vielen verschiedenen Veranstaltungen, ob in Kirchen, bei Taufen oder Hochzeiten und sogar im Bierzelt, wie sie berichten und selber finden, dass die Harfe für jeden Anlass passt. In ihren Familien sind sie schon mit dem Instrument aufgewachsen und sehen es heute als Ausgleich für ihre Berufe an, die so gar nichts mit Musik zu tun haben. So ist die Maria Weingartner aus Bernau Gärtnerin, die Lena Kurfer aus Unterwössen Steuerfachangestellte und Franziska Aberger aus Hinterwössen arbeitet im Projektmanagement. Verzaubert haben die drei Musikantinnnen ihre Zuhörer mit ihren Klängen von dem Andachtswalzer, dem Heidi Landler und dem Boarischen „Zwischen den Jahren“, um nur wenige zu nennen.

Schlechinger Sänger

Die Mit-Veranstalter des Schlechinger Frühjahrssingen gibt es seit 1961 als Schlechinger Buam. Im Dreigsang war Martin Sabold 30 Jahre lang mit der ersten Stimme beteiligt. Die letzten achtzehn Jahre sangen sie als Viergsang mit Konrad Anner, Hannes Prasser, Sebald Bachmann und Rudi Ritter. Für das Frühjahrssingen übernahm beim ersten Stück Franz Öttl die erste Stimme für den verstorbenen „Anner Koni“. Für die Schlechinger waren es sehr vertraute Klänge, ging es doch um die ewigen Themen der Liebe, das Wildern, die Gams, den Geigelstein und die Natur. Die beiden Sänger Sebald Bachmann und Hannes Prasser sangen die weiteren Stücke nur noch zu Zweit und erinnerten sich an ihre Anfänge, dem Publikum hat es sehr gefallen und beide bekamen einen Extra-Applaus.

Durch den Abend führte Klaus Wittmann mit humorigen Geschichten. Gleich am Anfang zitierte er frei  nach Friedrich Nietzsche „Ein Leben ohne Musik ist zwar möglich, aber sinnlos“. Der gebürtige Münchner hat eine große Liebe für die bayerische Sprache und Literatur aus Bayern in Mundart. Klaus Wittmann erfreute das Publikum mit vielen Geschichten, die mit Applaus und vielen Lachern quittiert wurden. Mit Applaus wurde auch bei allen Musikern und Musikerinnen nicht gespart, die Stimmung war gut und jeder konnte spüren, wie sehr  das Publikum die Veranstaltung genoss.

Bericht: Sybilla Wunderlich – Fotos Uwe Wunderlich

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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