Kirche

Samerberg: Trauer um Dr. Georg Stuffer

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nur wenige Wochen nach dem Tod seines Bruders Wolfgang und zwei Wochen vor seinem 88. Geburtstag verstarb nach längerer Krankheit Dr. Georg Stuffer von Geisenkam in der Gemeinde Samerberg. Der „Glasn-Schorsch“ kam in Eiding auf dem Samerberg zur Welt, er war seit 1993 mit seiner Ehefrau Waltraud verheiratet und seinen beiden Kindern und vier Enkelkindern ein treusorgender und vorbildlicher Vater und Opa.  

Über seine Familie hinaus war Dr. Georg Stuffer in vielfältiger Weise für die Gesellschaft und für die Gemeinde nutzbringend aktiv. Wie Diakon Günter Schmitzberger bei der Auferstehungsfeier in der voll besetzten Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ von Törwang informierte, war es ursprünglich der Wunsch des damaligen Pfarrers Josef Dürnegger, dass der junge Georg das Studienseminar in Traunstein besuchte. Doch es war ein anderer Weg für ihn vorgesehen. Nach dem Abitur waren das Lehramt für Volksschule, das Zusatzstudium zum Sonderschullehrer sowie die Promovierung in Sonderpädagogik an der Universität in München die Ausbildungsstationen. Berufliche Stationen waren zuerst in Unterfranken, in Grainau, als Konrektor des Heilpädagogischen Zentrums am Münchner Haslbergl und anschließend die Entwicklung eines Konzepts für die Berufsschule für Geistig Behinderte sowie die Erarbeitung der Lehrpläne für Sonderschulen. Von 1984 bis 2002 war Stuffer am Staatlichen Schulamt Rosenheim beschäftigt und als Schulrat für 15 Sonderschulen in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach und Ebersberg zuständig. In dieser Zeit wirkte er auch maßgeblich mit an der Entwicklung der Sonderschulen in Bayern zu Sonderpädagogischen Förderzentren.

Verdienste um Bürgersolarkraftwerk, Wanderwege und Imkerei

Wie Samerbergs Bürgermeister Georg Huber auch namens des Tourismusvereins in seiner Traueransprache erinnerte, war Dr. Georg Stuffer in seiner Heimatgemeinde Imitator und Geschäftsführer des Bürgersolarkraftwerkes Samerberg. Mit den ersten und erfolgreichen genossenschaftlichen Bürgersolaranlagen war er seiner Zeit voraus. „Als fundierter Wanderwegewart war er federführend für die mehrmals neu aufgelegten Bücher und Wanderkarten rund um die Hochries, er verdiente sich um die Beschilderung der Wanderwege und bei Zusammenkünften hatte sein Wort stets Gewicht“ – so der Bürgermeister, der auch noch daran erinnerte, dass Stuffer im Jahr 2008 vom Bayerischen Wirtschaftsministerium die Medaille für besondere Verdienste um die Bayerische Gastlichkeit und für seinen allzeit ehrenamtlichen Einsatz erhielt. 1984 trat Georg Stuffer dem Imkerverein bei und übernahm dort auch das Amt des Kassiers. Imkervereins-Vorsitzender Peter Köpke dankte in seinem Nachruf in der Kirche für Stuffers Leidenschaft für die Imkerei und für die Bienen und sagte: „Den Lehrbienenstand betreute er von der ersten Stunde, viele Imkerkurse fanden darin statt, darüberhinaus vermittelte er sein großes Wissen den Schulklassen und im Rahmen des Ferienprogramms“. Die musikalische Gestaltung in der Törwanger Pfarrkirche übernahmen Organist Hubert Huber und der Rosmarin-Dreigesang.

Sterbefoto: Dr. Georg Stuffer

Fotos: Hötzelsperger – 1.  Eindrücke von den Trauerfeierlichkeiten in der Törwanger Pfarrkirche – 2. Erinnerung: 2008 wurde Dr. Georg Stuffer von der Bayerischen Wirtschaftsministerin Emilia Müller für seine Verdienste um die Bayerische Gastlichkeit ausgezeichnet.

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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