Natur & Umwelt

Rücksichtsloser Kajakfahrer vertreibt fast alle Vögel aus der Kernzone

Veröffentlicht von Claus Linke

Naturbeobachtungen am Chiemsee –

Der letzte Tag des Jahres 2022 und der Neujahrsmorgen am Chiemsee war auch heuer wieder eine Reise wert. Bei Breitbrunn Gänsesäger, Brandgänse und Eisvogel waren lohnende Fotomotive. Der Eisvogel erbeutete einen großen Frosch, den die milde Witterung aus der Winterruhe geweckt hatte. Leider vertrieb ein rücksichtsloser Kajakfahrer alle Wasservögel und damit auch alle Fotomotive aus der Hirschauer Bucht – einem Teil der besonders geschützten Kernzone im Achendelta. Nach längerer Zeit kreiste ein Mäusebussard über der vogelleeren Bucht.
Ich brach deshalb meinen Besuch ab und nahm mir vor, am Neujahrsmorgen wieder zu kommen. Am menschenleeren Strand in Gstadt strahlte die Neujahrssonne. Bei Breitbrunn suchten in der taunassen Wiese zahlreiche Brachvögel Nahrung. Am Dampfersteg in Seebruck wartenden ausschließlich Lachmöwen. Der Eisvogel machte zum Vergnügen der nun langsam eintrudelnden Besucher Frühgymnastik und jagte erfolgreich Beutefische.

Text und Fotos: Andreas Hartl

Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

2 Kommentare

  • Der Verfasser, Herr Linke, denkt glaube ich genauso (rücksichtslos?) wie der Kajakfahrer.
    Egositisch, darauf bezogen, was “ich” will. Der Kajakfahrer wollte auch nur “sehen”. Die nahegelegte Beurteilung, dass dieser die Vögel vielleicht sogar gefährdete, beruht nur aus den Gedanken von Herrn Linke. Ist das auch so?

    Bei mir im Garten und im angrenzenden Ufergelände erheben sich Vögel auch jetzt viele Male pro Stunde. Aus welchen Gründen auch immer: Andere Vögel, Gebietsstreitigkeiten, männliche oder weibliche Hormone, Nahrungshoffnung, Ego. Wenn Vögel keinen Platz mehr haben, wo sie hinfliegen können, dann sehe ich das kritisch. Wenn Vögel keinen Platz für Nester finden, auch. Aber einmal mehr (wenn es so ist) sich in die Luft erheben geht in der täglichen “Erhebungsstatistik” fast komplett unter. Der Mensch hat die Feinde der Vögel (Wölfe, andere Jagdsäugetiere, Adler) ja auch dezimiert, daher halte ich Vogelschutzgebiete genauso unnatürlich. Ausser wir würden dort auch die natürlichen Feinde der Vögel ansiedeln.

    Ein Artikel wäre einmal schön, der sich auf Basis der These “Die Vögel werden vetrieben” genau damit befasst, was es für Folgen hatte, dass der Kajakfahrer sich dort aufgehalten hatte. Vielleicht ein Artikel, wie der Druck von den vielen Vogelkundlern in Schutzgebieten sich auswirkt. Vogelkundler sind nicht gerade 25 Jahr jung und können sich schleichend oder tarnend im Gras bewegen, sondern fahren auch mit dem Auto bis zum letzten Zentimeter, der gerade noch erlaubt ist. Am liebsten mit reservierten Parkplatz.

    Ein unabhängiger Artikel! Kein Artikel von einsitigem Interesse mit Protektionsgedanken.

    Bitte Hinterfragen sie sich und Ihre Hobbygenossen auch, Herr Linke.

    • Es geht wohl hauptsächlich um diesen Part: “einem Teil der besonders geschützten Kernzone im Achendelta.”

      Wenn der Bereich geschützt ist (Naturschutz Gebiet, vielleicht sogar beschildert?!) dann ist das durchaus rücksichtslos. Und das unabhängig
      davon ob es dort Fressfeinde gibt oder nicht.
      Ich denke jeder Mensch sollte das respektieren, ganz egal ob mit oder ohne Kamera.

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