Gastronomie

Rosenheim: Gespräch über “Fachkräftemangel und Akademisierungswahn”

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Dank erfolgreicher kleiner und mittelständischer Betriebe sowie einer zukunftsorientierten Mittelstandspolitik ist der Landkreis Rosenheim ein starker und prosperierender Standort. Beispielhaft ist hier auch die Gemeinde Edling zu nennen, in der sich vor rund zwei Jahren die Firma „Schwarz & Sohn“ am Sonnenpoint angesiedelt hat. Trotz der guten Ausgangslage hat die Baustoff-Firma auch Herausforderungen zu meistern. Dies zeigte nun ein Gespräch des CSU-Landtagsabgeordneten Otto Lederer mit dem Geschäftsführer Klaus Sperling, dem Prokuristen Stefan Hagl und dem Niederlassungsleiter Martin Schnitzenbaumer.

Schwarz & Sohn setzt auf eigene Ausbildung:

Eine dieser Herausforderungen ist – wie derzeit in ganz Bayern – der Fachkräftemangel, der in vielen mittelständischen Handwerksbetrieben um sich greift. Wie der Firmeninhaber Klaus Sperling im Gespräch mit Otto Lederer betont, sei es mittlerweile sehr schwer, aufgrund des „Akademisierungswahns“ qualifizierte Fachleute zu finden. „Wir steuern dem entgegen, indem wir selbst ausbilden. Hier am Standort in Edling haben wir zum Beispiel 2 Auszubildende von insgesamt 11 Mitarbeitern.“

Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung:

Diese Mitarbeiter werden dringend benötigt, weiß auch Otto Lederer, der sich bereits seit Jahren für die Gleichwertigkeit der beruflichen und der akademischen Bildung im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags einsetzt. „Beide Bildungswege sind gleichwertig. Deshalb müssen wir gemeinsam daran arbeiten, dass dies nun auch in unserer Gesellschaft ankommt“, erklärt Lederer. Viele Eltern sind zurecht der Meinung “Meine Kinder sollen es einmal besser haben“. Aber das sei laut Lederer nicht zwingend mit der Aufnahme eines Studiums verbunden. Dies zu verinnerlichen sei noch ein langer Weg.

Großes Ziel: Entbürokratisierung in Firmen

Schneller sollte es Otto Lederer nach mit der Entbürokratisierung von Vorgängen gehen. Dieses Thema sprach Prokurist Stefan Hagl an. Hier verwies Lederer auf den neu eingesetzten Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Bürokratieabbau, Walter Nussel, MdL. Dieser bat erst kürzlich auf einer Veranstaltung von Otto Lederer in Tattenhausen an, Einzelfälle zu prüfen. So können Beispiele, wie spürbar Bürokratie abgebaut werden könnte, an folgende E-Mailadresse gesendet werden: buerokratieabbau@stk.bayern.de.

„Praxis-Check“ zur Vermeidung von Bürokratie:

Um jedoch bereits im Vorfeld zusätzliche Bürokratie zu vermeiden, sollen zukünftig Gesetze, Verordnungen und Verwaltungsvorschriften in einem „Praxis-Check“ zunächst in bayerischen Betrieben und Vereinen auf deren Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit geprüft werden, bevor sie in Kraft treten. Verbesserungsvorschläge aus der Praxis werden aufgenommen, sodass eine möglichst unbürokratische Handhabung der Vorschriften ermöglicht wird.

Über Schwarz & Sohn:

Das traditionsreiche Familienunternehmen Schwarz & Sohn übernahm zum 01.01.2016 das Bauzentrum Freiberger in Edling und seit dem 01.05.2018 firmiert es dort auch unter dem selbigen Firmennamen. Schwarz & Sohn ist ein in fünfter Generation geführtes Familienunternehmen mit fünf Niederlassungen. Der Hauptsitz befindet sich in Mainburg in der Hallertau.

Schwarz & Sohn ist ein Vollsortimentler, bei dem der Profi- und Privatkunde vom Keller bis zum Dach alles findet. Das Unternehmen legt großen Wert auf geschultes Fachpersonal, eigene Azubis und moderne Ausstellungen.

Bericht: MdL Otto Lederer

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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