Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), eine der bekanntesten heimischen Säugetierarten, steht zunehmend unter Druck. Obwohl der Igel in Bayern ein vertrauter Anblick in Gärten, Parks und Friedhöfen ist, sind seine Lebensgrundlagen vielerorts bedroht. Die zunehmende Versiegelung von Flächen sowie der Klimawandel gefährden die Art und führen so zu einem Rückgang im Bestand.
Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und haben als Insektenfresser eine wichtige ökologische Funktion. Dennoch sind sie zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Neben dem Einsatz von Pestiziden, der das Nahrungsangebot – insbesondere Insekten – drastisch reduziert, sind auch der Verlust naturnaher Lebensräume durch Bebauung, Versiegelung und pflegeintensive Ziergärten sowie der Zerschneidung von Lebensräumen durch undurchlässige Gartenzäune Gründe für den Rückgang der Igelpopulationen. Aus diesem Grund wird der Braunbrustigel bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste geführt. Auf dieser Vorwarnliste stehen Arten, die noch nicht gefährdet sind, deren Bestand aber durch aktuelle Entwicklungen rückläufig ist.
Durch ihre nachtaktive Lebensweise sind Igel zudem zunehmenden auch durch ungesicherte Teiche oder Lichtschächte, eine hohe Zahl nächtlicher Verkehrsunfälle und gefährliche Gartentechnik wie Mähroboter bedroht. Die Tiere rollen sich bei Gefahr zusammen, statt zu fliehen und können so von den Maschinen verletzt oder getötet werden.
Der Schutz des Igels beginnt im eigenen Garten. Schon mit einfachen Maßnahmen können Gartenbesitzer einen wertvollen Beitrag leisten:
- Laub- und Reisighaufen liegen lassen, um so ein Tagesversteck oder Winterquartier für den Igel zu bieten,
- Wildblumen, statt Zierrasen zur Förderung der Insektenvielfalt und damit mehr Nahrung für Igel zu gewährleisten,
- Keine Pestizide oder Schneckenkorn verwenden, da sie nicht nur Schädlinge vergiften, sondern auch Igel,
- Durchschlupfmöglichkeiten in Gartenzäunen schaffen, um so eine ungestörte Bewegung des Igels zu ermöglichen,
- Gefahrenquellen absichern mit Ausstiegshilfen an Teichen und Kellerschächten,
- Igelhäuser als Rückzugsort aufstellen, wenn natürliche Verstecke fehlen,
- Trinkstellen mit frischem Wasser aufstellen und
- Mähroboter nur tagsüber verwenden und Rückzugsgebiete im Garten für den Igel natürlich belassen.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt stellt weiterführende Informationen und Publikationen zum Igelschutz auf seiner Webseite zur Verfügung. (https://www.lfu.bayern.de/natur/bayaz/gartenvielfalt/arten_im_garten/igel/index.htm)
Für Fragen steht Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umwelt- und Grünflächenamts gerne zur Verfügung – telefonisch unter 08031 365-1690 oder per E-Mail an umweltamt@rosenheim.de.
Bericht und Bilder: Stadt Rosenheim / Inge Tschirch