Kirche

Rimstinger danken Pfarrer Grengel

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wie schon in den Wochen zuvor innerhalb der Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf wurde Pfarradministrator Gottfried Grengel auch in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Rimsting feierlich verabschiedet.

Am Ende des Gottesdienstes in der voll besetzten Pfarrkirche würdigte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Klaus Kunerl die Verdienste von Gottfried Grengel und er überreichte ein Geschenk der Pfarrgemeinde. Alsdann gab es bei einem Empfang im Pfarrheim noch gute Gelegenheiten für einen persönlichen Austausch mit dem Seelsorger.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Dank-Gottesdienst mit Pfarradaministrator Gottfried Grengel

                                   Die Rede von PGR-Vorsitzenden Klaus Kunerl im Wortlaut

 

Lieber Gottfried, liebe Glaubensgeschwister, und nun zur Geschichte  “Die Weisheit der Fischer”

Ein Fischer stellte die Frage:

Warum suchte Jesus denn eigentlich einen Fischer wie Petrus aus, um die Leitung der Kirche anzuvertrauen? Ein anderer Fischer antwortete: Wer sich zu Land bewegt baut Straßen und asphaltiert sie. Dann wird er immer wieder diesen Weg benutzen. Ein Fischer aber sucht die Fische dort, wo sie sind. Deshalb sucht er jeden Tag einen neuen Weg. Ihm kommt es darauf an, Fische ausfindig zu machen. Es kann ja sein, daß der Weg von gestern nicht zu den Fischen von heute führt.”

Gleich den seinerzeit vor fast 2000 Jahren in die damals bekannte Welt ausgesandten Aposteln hast Du lieber Gottfried als unser Pfarrer und Hirte bei uns fast 4 Jahre als Menschenfischer gewirkt. Du hast bei vielen von uns den Glauben gestärkt und es ist Dir auch gelungen, aus dem Umfeld / aus der Umgebung unserer Pfarrei St. Nikolaus Glaubensgeschwister in unsere Kirche und unsere Gottesdienste zu holen.  Weil Du immer bei uns, in unserer Mitte warst, auf Augenhöhe, authentisch, fleißig und präsent. Einen Pfarrer muß man sehen, ihn sozusagen “anlangen”, “anfassen” können. Heute ist ein besonderer Moment – für Dich, für uns, für die ganze Pfarrgemeinde.  Denn heute sagen wir nicht nur “Auf Wiedersehen”, sondern vor allem:

Danke.

Danke für Deine Zeit bei uns. Danke für Deine Predigten, die berührt, bewegt und zum Nachdenken angeregt haben. Danke für Deine Offenheit, Deine Geduld, Deine Seelsorge – manchmal ganz leise, meistens laut – aber immer tief wirksam. Danke für Deine Nähe in Momenten des Lebens, die uns geprägt haben: bei Taufen, Trauungen, Beerdigungen, in Krisen, in Freude. Du hast mit Herz, Deinem unerschütterlichen Glauben und Einsatz viel aufgebaut – nicht nur organisatorisch, sondern vor allem menschlich und geistlich. Du hast Türen geöffnet, Gespräche ermöglicht, Hoffnung gestiftet.  Du hast Menschen verbunden und begleitet – auf dem Weg mit Gott, zu Gott (neue Kircheneintritte!) und miteinander.    Natürlich fällt uns der Abschied nicht leicht – vielen fällt er sehr schwer. Aber wir wissen:  Du gehst nicht einfach weg –  du folgst weiterhin Deiner Berufung. Und Deiner neuen Pfarrei gönnen wir all das Gute, was wir mit Dir erleben durften. Was bleibt, ist Dankbarkeit. Und Vertrauen: Daß alles, was Du hier gesät hast, weiterwächst.

In Menschen, in Erinnerungen, im Glauben.

Und mit den Worten des Hl. Augustinus:

“Tu, was Du kannst, und Gott wird tun, was Du nicht kannst.” 

Dein Hobby ist Fahrradfahren und so wird Dir der kleine Geburtstags-Obolus unserer beiden Pfarrverbände zum Kauf eines neuen Fahrrades dienlich sein und führt mich zum Abschluß mit der Geschichte:

“Der Pfarrer und das himmlische Fahrrad”

Es heißt, unser lieber Pfarrer sei so viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, dass man ihn manchmal für einen Postboten Gottes hielt –  immer auf zwei Rädern zwischen Himmel und Erde pendelnd. Einmal soll ein kleines Kind ihn gefragt haben:„Herr Pfarrer, warum fahren Sie denn so oft Fahrrad?“ Da antwortete er mit einem Lächeln: „Weil man beim Radfahren den lieben Gott besser hört – vor allem, wenn man bergauf tritt und hofft, dass Er hilft.“ Und tatsächlich: Viele haben ihn gesehen – mal kämpfend gegen den Gegenwind, mal mit himmlischem Rückenwind unterwegs zum nächsten Termin. Jetzt zieht er weiter in eine neue Gemeinde. Und wir hoffen nur eins: Dass der liebe Gott dort genug Fahrradwege vorbereitet hat.” Wenn Du nach Deiner anstrengenden Fahrradtour einmal den Fahrradreifen aufpumpen musst, soll Dir unsere elektrische Pumpe eine kleine Hilfe sein.  Und da Du mit dieser Pumpe Dir Kraft und Zeit für eine Lektüre sparst, legen wir noch ein kleines Buch “Leben und Glauben im Chiemgau” bei.

Gottfried, danke für die Predigt, danke für die Gottesdienstfeier.

Du, lieber Gottfried hast uns heute mit / in der Eucharistiefeier, als Quelle unseres Glaubens, auf einen guten Weg in die Zukunft geschickt und das Startsignal für die neue Seelsorgeeinheit gegeben.  Unter Bezugnahme auf Deine Abschiedsbotschaft in den Pfarrnachrichten April 2025, lieber Gottfried, bitte ich Sie / Euch alle, diese Pfarrei St. Nikolaus Rimsting mit allen künftigen Neuerungen und den künftigen Seelsorgern anzunehmen und mit zu tragen und gemeinsam mit Leben zu füllen, damit wir alle in eine gemeinsame gute Zukunft gehen können.

Nur im guten Miteinander liegt die Zukunft! 

Gottes Segen begleite Euch. Die Gottesmutter segne Euch. Amen.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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