Leitartikel

Richter Spielgeräte Frasdorf – Spielend an die Spitze

Kinder sind überall gleich. Sie wollen das Leben spielend erlernen. Und Kinder sind doch nicht überall gleich. So bevorzugen die Kids in Amerika eher Spielgeräte, die körperlich nicht zu fordernd sind, während afrikanische Kinder an Geräten, für die es viel Bewegung braucht, den meisten Spaß haben. Verantwortlich hierfür ist natürlich auch die Herangehensweise der Eltern, die Ihre Kinder entweder vorsichtig und teilweise „überbehütet“ erziehen, oder Ihnen viele Freiräume geben – oftmals spiegelt sich das auch am Umgang mit dem Spielgerät und den individuellen Fähigkeiten der Kinder wider.

Das ist nur eine von vielen Erkenntnissen, die Julian Richter jr., Chef der Firma Richter Spielgeräte in Frasdorf, im Laufe der Jahre in der Branche gesammelt hat. Seit 14 Jahren ist er nun schon Geschäftsführer des mittelständischen Betriebs, der seit seiner Gründung im Jahr 1966 durch Richters Großmutter Hilde Richter kontinuierlich gewachsen ist. Wobei das Streben nach immer mehr Umsatz nicht in der Firmen-DNA verankert ist. „Wachstum ist nicht unsere Prämisse“, sagt Julian Richter. „Wir wachsen eher aus der Sache heraus.“ Die „Sache“ bedeutet bei dem Familienunternehmen: Spielgeräte in bester Qualität unter Verwendung von Materialien, bei denen der sorgsame Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen selbstverständlich ist. So verwenden die Hersteller in der Produktion bei Richter beispielsweise ausschließlich zertifiziertes Holz aus Österreich.

Entscheidenden Anteil an der Erfolgsgeschichte aus Frasdorf hatte auch der Vater des heutigen Firmenchefs, Julian Richter sen., der das Unternehmen 40 Jahre lang geführt und stetig weiterentwickelt hat.

Beinahe selbsterklärend, dass sich die hohe Qualität und Langlebigkeit ihrer Produkte bis weit über die regionalen oder nationalen Grenzen herumspricht.  Auf den Spielgeräten made in Frasdorf und mit dem Erkennungszeichen, der „Richter-Schnecke“, toben auch Kinder in Australien, USA, Russland, Indien, Ägypten, Japan oder Puerto Rico.

Dazu arbeiten die Spiel-Spezialisten mit einem großen Netzwerk an Designern und Architekten aus der ganzen Welt zusammen. Sie sind auch dazu da, die Kundenwünsche exakt umzusetzen. Julian Richter erklärt: „Vor zehn bis 20 Jahren wurden vor allem Spielgeräte aus unserem Katalog bestellt. Inzwischen gibt es eine starke Verschiebung hin zu Sonderspielgeräten nach den Vorstellungen der Kunden. Das ist viel individueller geworden.“ Die Kunden sind in erster Linie Kommunen, die ihre Spielplätze entweder modernisieren oder attraktiver machen wollen – oder gleich einen neuen Spielpark bauen lassen. In so einem Fall sind meistens die Experten aus Frasdorf gefragt. Sie arbeiten die Vorstellungen detailliert aus und entwickeln Konzepte weiter.

Wie viel Spaß die Geräte der Firma den kleinen, aber auch großen Kindern machen, ist auch auf den Plätzen unserer Region zu sehen. In Frasdorf, Aschau oder Vogtareuth hüpfen, klettern, rutschen, balancieren oder springen Kinder auf Richter-Geräten. Was den Geschäftsführer besonders stolz macht: „Im Diana-Park in London gibt es einen Gedenkspielplatz für Lady Di. Darauf steht ein großes Schiff, das von uns stammt.“

Trotz der weltweiten Vernetzung: Alle Richter-Spielgeräte aus Holz werden in Frasdorf hergestellt. Im Metallbereich, beispielsweise bei Wasserspielen oder Rutschen, kooperiert der Betrieb mit langjährigen Partnerbetrieben aus der Region. In Frasdorf selbst sind unter den rund 130 Mitarbeitern etwa 65 Leute in der Produktion beschäftigt. Sie bewältigen jährlich ein Auftragsvolumen von bis zu fünf Großprojekten, wie komplette Themenparks, und dazu noch Hunderte kleinere Projekte. Damit zählt die Firma zu den fünf größten Herstellern in Deutschland. Und nicht nur das. In der langen Historie haben immer wieder bahnbrechende Spielgeräte die Produktionsstätten in Frasdorf verlassen, die inzwischen Klassiker auf den Spielplätzen dieser Welt sind. Darunter das kleine Segelboot, das Bauwerkgerüst, der Kettensteg oder die Balanceklötze. „Das sind Geräte, die immer ankommen“, sagt Richter und erklärt den internationalen Erfolg: „Kinder auf der ganzen Welt spielen ähnlich. Sie wachsen nur anders auf.“

Text: af – Bilder: Spielgeräte Richter

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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