Mit drei Medaillen in der Nordischen Kombination kehrte Trine Göpfert vom WSV Reit im Winkl von den Juniorenweltmeisterschaften im amerikanischen Lake Placid zurück. Nach Bronze im Teamsprint und im Einzel errang sie mit der DSV-Mannschaft den Weltmeistertitel im Mixed Team Event.
Dabei konnte sie sich mit der MacKenzie Intervale HS100, der Olympiaschanze von 1980, gar nicht anfreunden. Insbesondere der lange Schanzentisch war ungewohnt. Umso erfreulicher war dann der beste Sprung ihrer Startgruppe beim Teamsprint am ersten Wettkampftag. Weniger Glück hatte ihre Mannschaftskollegin Ronja Loh (VSC Klingenthal), die im wegen wechselnden Winden mehrmals unterbrochenen Springen dreimal vom Balken musste und dann nicht ihren besten Sprung zeigen konnte. Letztlich bedeutete dies Rang zwei nach dem Springen, nur zehn Sekunden nach den favorisierten Finninnen. Diese bauten ihre Führung auf den sechs zu laufenden 1,5-Kilometer-Runden (je drei) kontinuierlich aus und holten Gold. Im Kampf um Silber mussten sich Loh und Göpfert in den letzten beiden Runden den laufstarken Sloweninnen geschlagen geben und gewannen Bronze vor Österreich.
Zwei Tage später waren die Einzelwettbewerbe geplant. Wegen der ungünstigen Wettervorhersage mit zunehmendem Wind und starkem Schneefall wurde dann der Mannschaftswettkampf vorverlegt, so dass die besten Athleten jeder Nation zwei Rennen an einem Tag zu absolvieren hatten, für Kombinierer eine außergewöhnliche Belastung, erst recht für Junioren.
Beim Springen des Einzelbewerbs gelang Trine Göpfert ein sehr solider Sprung, so dass sie auf Position drei gemeinsam mit der Slowenin Teja Pavec, vier Sekunden nach der zweitplatzierten Loh in den 5-Kilometer-Lauf starten konnte. 45 Sekunden vor ihr konnte die in Führung liegende Ingrid Laate (Norwegen), die auch Silber im Spezialspringen gewonnen hatte, die zwei Runden auf der Mt. Van Hoevenberg Loipe in Angriff nehmen. Die beste Läuferin im Feld der 31 Juniorinnen, Minja Korhonen aus Finnland, lag gut eine Minute hinter den beiden. Es galt also, vom Start weg ein hohes Tempo zu gehen, um Chancen auf den Titel zu wahren und Korhonen auf Abstand zu halten. Göpfert führte die Gruppe mit Pavec und Loh mehr als vier Kilometer an und konnte den Rückstand auf Laate deutlich verringern. Die Norwegerin verteidigte aber ihre Führung erfolgreich, im Kampf um Silber gewann Pavec den Endkampf gegen Göpfert vor Korhonen und Loh. Mit dieser Bronzemedaille sicherte sich Göpfert bis zur nächsten Junioren-WM einen festen Startplatz im Weltcup.
Beim abschließenden Mannschaftswettbewerb durfte jede Nation mit je zwei Frauen und Männern um den Titel kämpfen. Nach dem Springen hatte die Mannschaft des Deutschen Skiverbandes mit Jonathan Gräbert (WSV Oberaudorf), Ronja Loh, Trine Göpfert und Richard Stenzel (SC Motor Zella-Mehlis) einen 46-Sekunden Vorsprung auf Slowenien (58 Sekunden auf Österreich), den es bei heftigem Schneefall über 15 Kilometer zu verteidigen galt. Die Männer hatten je zwei Runden á 2,5 Kilometer zu bewältigen, die Frauen je eine. Mit einer geschlossenen Mannschaftleistung errangen die vier in überlegener Weise den Juniorenweltmeistertitel vor Österreich und Japan.
Auf Grund ihrer überzeugenden Leistungen bei der Junioren-WM und in der bisherigen Saison wurden sowohl Trine Göpfert als auch Ronja Loh für die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Trondheim (26. Februar bis 9. März) genannt.
Bericht und Fotos: Sepp Hauser