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Red Bull X-Alps: Der Adler vom Adelboden’ wieder Sieger

Christian „Chrigel“ Maurer hat es wieder geschafft! Er ist heute als erster Athlet am letzten Turnpoint in Peille ankommen. Der 36-Jährige ist somit zum sechsten Mal in Folge Gewinner der Red Bull X-Alps.

Er erreichte Peille um 14.30 Uhr nach einem anstrengenden Fußmarsch von 50 km in brütender Hitze. Am Gipfel von Peille hatte es unglaubliche 35,5°C. Auf dem Weg dorthin hatte Maurer noch in La Turbie eine kurze Pause – mit einem Eis und einem kühlen Bad im Dorfbrunnen – eingelegt.

Umringt von seiner Familie, Freunden und Unterstützern sagte Maurer sichtlich emotional: „Ich bin sehr glücklich. Mein Körper hat perfekt funktioniert, mein Team Großartiges geleistet. Nur so war es möglich so schnell zu sein. Ein tolles Gefüh!“

„Am Beginn des Rennens hatte ich sehr gutes Flugwetter. Dann kamen die Regentage mit langen Passagen zu Fuß. In den letzten zwei Tag, war zwar super Wetter, aber leider nicht gut genug zum Fliegen. Es war wirklich ein hartes Finale in diesem Rennen.”

Maurers offizielle Rennzeit liegt bei 9 Tagen und 3 Stunden und 11 Sekunden.

Das Rennen ist für ihn aber erst mit dem symbolischen Flug auf das Floß vor der Küste Monacos zu Ende. Sein Flug an den Strand von Roquebrune ist gegen 19 Uhr Lokalzeit geplant.

Renndirektor Christoph Weber sagte:” Es ist eine absolut außergewöhnliche Leistung von einem unglaublich talentierten Athleten. Chrigel ist nicht nur ein Top-Pilot, sondern auch körperlich eine Ausnahmeerscheinung und unglaublich präzise in seiner Vorbereitung. Und: er hatte einfach auch eine ausreichende Portion Glück auf seiner Seite.“

Als einer der wenigen Athleten konnte Maurer den höchsten Turnpoint Titlis fliegend erreichen. Das ersparte ihm einen Aufstieg von 2.000 Höhenmetern und am Ende konnte er dann auch noch rechtzeitig vor der Schlechtwetterfront abheben. „Das waren die magischen Momente, die ihm die 100 km Führung einbrachten.“ fügt Weber hinzu.

Ulrich Grill, Rennorganisator, der gemeinsam mit der Extremsportlegende Hannes Arch das Rennen 2003 ins Leben gerufen hat, sagt: “Chrigel Maurer hat einmal mehr bewiesen, dass er der König der Lüfte ist. Er hat es geschafft die neunte und härteste Ausgabe von Red Bull X-Alps, die wir je hatten, zu gewinnen. Es war das Rennen mit der längsten Route, den meisten Turnpoints und einer Mehrfach-Überquerung der Alpen. Das Wetter hat die Athleten zu hunderten Kilometern Fußmarsch gezwungen. Sie sind durch Schneestürme, Regen und am Ende durch große Hitze marschiert.“

Der Kampf um Platz zwei und drei geht aber noch weiter. Unmittelbar dahinter versuchen zehn Athleten alles, um Monaco ebenfalls zu erreichen.

Maxime Pinot (FRA4) ist immer noch 100 km hinter Maurer. Er hat einen Vorsprung von 50 km auf seine nächsten Verfolger. Der zweite Platz für den Rookie scheint also garantiert.

Der Kampf um Platz drei ist ein weiteres spannendes Duell zwischen dem Österreicher Paul Guschlbauer (AUT1) und dem Franzosen Benoit Outters (FRA1). Die beiden liegen nur 15 km auseinander und haben noch 200 km vor sich. Alles ist also noch möglich.

Eine Gruppe von acht Athleten liegt dann weitere 60 km hinter den Podestplätzen. Sie befinden sich alle in den Bergen von Ecrins und liegen rund 20 km auseinander.

Mit dabei sind die Veteranen Tom de Dorlodot (BEL) und Toma Coconea(ROU), die gemeinsam 16 Mal am Rennen teilgenommen haben, sowie der mit 24 Jahren jüngste Rookie im Feld Patrick von Känel (SUI2) und der Deutsche Markus Anders (GER2).

Auch Simon Oberrauner (AUT2) ist in diesem Feld. Er sagte stellvertretend für alle: „Jeder Tag ist ein Geschenk. Es ist einfach unglaublich was wir hier zusammen erleben. Ich liebe dieses Rennen. Ich kann immer noch kämpfen und werde bis zum Schluss alles geben.“

Heute Früh wurde Kinga Masztalerz (NZL) als Letztplatzierte aus dem Rennen genommen. Sie hat nach einem erbitterten Zweikampf Koreas Chikyong Ha (KOR) am Ende unterlegen. Ein Navigationsfehler in den frühen Morgenstunden hat ihren bis dahin vorhanden Vorsprung zu Nichte gemacht. Als sie den Fehler bemerkte, lag Ha kaum 700 Meter vor ihr. „Mein erstes Red Bull X-Alps ist vorbei. Es war eine großartige Reise. Ich war an so vielen großartige Plätze und ich habe viel gelernt – übers Paragleiten, die Berge, das Wetter und über mich selbst. Ich habe allen da draußen gezeigt, dass Frauen mit den Männern mithalten können. Ich hoffe, ich kann damit ein paar weitere Frauen inspirieren, einmal mitzumachen.“

Red Bull X-Alps 2019 endet offiziell zu Mittag am Donnerstag, den 27. Juni. Die Athleten werden also bis zur letzten Minute um jeden Meter kämpfen.

Die gesamte Action verfolgt man am besten über das Live Tracking auf www.redbullxalps.com.

Bericht und Foto: Veranstalter Red Bull X-Alps

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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