Kultur

Priener Familie schreibt Theaterstück für Bad Endorf

“Das ist viel zu viel Text! Wer soll sich das alles merken?”, moniert Leo, mit 11 Jahren das jüngste Mitglied der Familie Hofmann aus Prien. Zusammen mit seiner Familie arbeitet er am Skript des Theaterstücks “Robin Hood”, das die Theatergesellschaft Bad Endorf vom 23. September bis zum 2. Oktober auf dem Gelände rund um den Waldkindergarten nahe Bad Endorf aufführt.

Werner Hofmann, der zusammen mit seiner Frau Julia bereits das Auferstehungsspiel von Aschau und auch das für 2023 geplante Theaterstück “Irmengard vom Chiemsee” geschrieben hat, gibt Leo Recht. “Für ein familienfreundliches Stück sind die Dialoge tatsächlich zu lang”. Dann wird gemeinsam gekürzt und umgeschrieben, bis alle fünf beteiligten Familienmitglieder wirklich zufrieden mit dem Skript sind.

Doch warum ein eigenes Stück schreiben? Wurde die Geschichte von Robin Hood nicht bereits von zahlreichen Autoren erzählt? Diese Frage kann Hauptdarsteller Samuel Hofmann beantworten. Er hätte bereits 2021 als Robin Hood auf der Bühne stehen sollen und hatte bereits seinen ganzen Text auswendig gelernt, als das Stück wegen der Corona-Pandemie vom Spielplan gestrichen werden musste. Der 16-jährige nahm es sportlich und motivierte seine Familie dazu ein eigenes Robin Hood-Stück zu schreiben, weil er mit dem ursprünglichen, von Howard Pyle verfassten Stück nicht sonderlich glücklich war. Jetzt kann er mit einem Skript arbeiten, das ihm regelrecht auf den Leib geschrieben wurde.

Gleiches gilt für seine Schwester Greta, die 2019 das Publikum als Ronja Räubertochter begeisterte, dem ersten von der Familie Hofmann für die Theatergesellschaft Bad Endorf inszeniertem Familientheater zum Mitmachen unter freiem Himmel. Der große Erfolg der Ronja-Inszenierung legte den Grundstein für Robin Hood. Es war klar, dass diesem Stück ein weiteres folgen musste. In Robin Hood verkörpert Greta Lady Jane, die Kammerzofe von Lady Marian. Damit Leo, der beim Schreiben die Rolle des kritischen Schlussredakteurs übernimmt, sich das Stück besser vorstellen kann, liest es ihm seine Familie immer wieder in verteilten Rollen vor. Bis er endlich lächelnd den Daumen hebt und sein lange erwartetes OK gibt. Jetzt geht es für die talentierte Familie erst einmal in den Sommerurlaub. Alle Mitwirkenden müssen über die Sommerferien ihre Texte auswendig lernen, damit die Proben danach reibungslos weiterlaufen können.

Karten für das Theaterstück Robin Hood sind über Münchenticket und an den Aufführungstagen ab 14 Uhr am Aufführungsort erhältlich.

Text und Foto: Theatergesellschaft Bad Endorf

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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