Kirche

Priener ehrten die Heilige Katharina

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In zweifacher Weise wird in der Marktgemeinde Prien a. Chiemsee die Heilige Katharina von Alexandrien verehrt und an ihrem Namenstag gefeiert. Der kirchlichen Feier in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ folgt traditionsgemäß das  Zusammentreffen der Gemeindeverantwortlichen, heuer im Hotel Bayerischer Hof.

 Die kirchliche Feier zu Ehren der Heiligen Katharina

Die Priener Pfarrkirche war so voll besetzt wie schon lange nicht mehr beim „Katharinen-Gottesdienst“. Einer der Gründe war wohl, dass es Kirchenmusiker Bartholomäus Prankl (selbst an der Orgel) gelang, den Ludwig-Thoma-Chor unter der Leitung von Sebastian Weyerer für die Ur-Aufführung der von Weyerer selbst geschriebenen Messe „Missa Jubilate Deo“ für Gemeinde, Chor und Orgel zu gewinnen.  Die musikalische  Gestaltung der vier- bis sechs-stimmigen A-Capella-Messe, unter anderem mit der Solosopranistin Janina Pudenz wurde abschließend mit einem herzlichen Beifall für alle Mitwirkenden belohnt. Den Altardienst übernahmen in ökumenischer Gemeinschaft Priester Dr. Lothar Katz (Klinikseelsorger in Vogtareuth), Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth von der Evangelischen Christusgemeinde und Gemeindereferent Werner Hoffmann vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer. Pfarrer Dr. Glatz sagte zu Beginn der Feier: Die Heilige Katharina zählt zu den heiligen vierzehn Nothelfern, sie gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und bei Sprachschwierigkeiten und sie hatte im 14. Jahrhundert eine ungeheure Wirkung auf die Christen, ihre Verehrung war fast ebenso groß wie die Verehrung der Mutter Gottes“. Die Predigt hielt Pfarrer Wackerbarth, der als Vertreter der evangelischen Kirchenlehre sagte: „Wir Protestanten sind – was Heiligenverehrung angeht – eher zurückhaltend gleichwohl wir auch Martin, Nikolaus oder Michael feiern. Heilige werden nicht angebetet, sondern angerufen“. In seinen weiteren Ausführungen erinnerte Pfarrer Wackerbarth daran, dass die Väter des deutschen und auf Herrenchiemsee ausgearbeiteten Grundgesetzes die Hilfe Gottes mit mutigen Sätzen und für die geistige Wohltat des Deutschen Volkes  festgeschrieben haben und er beschloss seine Predigt mit den Worten: „Ein Anruf genügt, dann werden die geistigen Helfer zur Stelle sein – ganz gewiß!“. Gemeindereferent Werner Hoffmann dankte nicht nur dem Ludwig-Thoma-Chor („Lieber Sebastian Weyerer, es war uns eine Ehre!“), sondern allen Ehren- und Hauptamtlichen, die in Prien und im Pfarrverband das ganze Jahr über ihre Dienste leisten.

Die weltliche Feier zu Ehren der Priener Marktpatronin

„Der 25. November ist für Prien ein besonderer Tag im Jahreskreis, denn an diesem Tag tun sich Kirche und Politik zusammen, um gemeinsam die Schutzpatronin von Prien, die Heilige Katharina von Alexandrien zu ehren und zu feiern“ – mit diesem Satz begann Bürgermeister Jürgen Seifert die festliche Zusammenkunft im Hotel Bayerischer Hof. Sein besonderer Gruß galt der Geistlichkeit, die zuvor den Gottesdienst in der Pfarrkirche gestaltete, Ehrenbürger Michael Anner, seinen Stellvertretern Hans-Jürgen Schuster und Alfred Schelhas, den Mitgliedern des Gemeinderates und einigen Ehrengästen, die sich um das Priener Wohl verdient gemacht haben. Rückblickend auf nunmehr fast zwölf Jahre Bürgermeister-Zeit in Prien sagte Jürgen Seifert: „In den Entscheidungen die ich und die der Gemeinderat zu treffen hatten, habe ich ein gutes Gefühl, unser stetige Anliegen war es, zum Wohl der Gemeinde beizutragen. Nicht immer konnten wir von allen Seiten Zustimmung erhalten, doch persönliche Interessen konnten wir immer dem Allgemein-Interesse unterordnen“. Vorausblickend auf die kommenden Kommunalwahlen in Bayern bat Bürgermeister Seifert, auch fortan nicht den Zweck durch Mittel heiligen zu lassen. „Der Wertewandel, der in der Gesellschaft und in den sozialen Medien um sich greift und das Nicht-Mehr-Einhalten von bisher gültigen Regeln im Umgang miteinander geben mir das Gefühl, dass der Respekt vor Ämtern und Verantwortlichen und deren Leistungen gesunken ist bzw. noch sinkt. In diesem Sinne hoffe ich, dass in Prien weiterhin ein Klima der Toleranz herrscht, das eine Gemeinschaft fördert, die sich ihrerseits weiter für die Schwachen einsetzt“ – so der Bürgermeister, der sich für die volksmusikalische Gestaltung der Feier bei der Mühlberg-Soatnmusi aus Schleching bedankte. Dieses Ensemble wurde zeitweise noch mit Ziachmusi-Weisen von Geschäftsleiter Andi Hell verstärkt.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke  von Katharinen-Gottesdienst in der Pfarrkirche Prien und von der weltlichen Katharinen-Feier im Hotel Bayerischer Hof.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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