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Priener AWO feiert 70-jähriges Bestehen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Mit der Gründung der AWO in Prien wurde der Grundstein für ein vielfältiges soziales Wirken gelegt. Wir blicken mit großem Respekt und herzlicher Dankbarkeit auf die Mitglieder, die sich in der Gründerzeit und danach mit großem Engagement und hohem Verantwortungsbewusstsein in den Dienst für ihre Mitmenschen stellten.“ Mit diesen Worten begann der Ehrenvorsitzende Herbert Weißenfels seinen ausführlichen Rückblick auf sieben Jahrzehnte sozialer Arbeit in Prien.

Zuvor konnte Ortsvorsitzende Elke Flender-Back als Gäste Zweiten Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster und den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Konrad Linner zu der Feier des 70-jährigen Bestehens in der alten Post begrüßen. Sowohl Schuster als auch Linner erinnerten in ihren Grußworten an die schwere Zeit im Nachkriegsdeutschland und an die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Hilfe, die von der AWO erbracht wurde und nach wie vor notwendig sei.

24 Männer und Frauen waren es, die im Juli 1947 den „Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt“ in Prien gründeten, um „ein weiteres Werkzeug gegen die Not zu schaffen“, wie die Gründungsvorsitzende Margarete Bartosch in ihren Erinnerungen schrieb. Sie führten Suchaktionen für Vermisste durch und unterstützten die Kriegsheimkehrer und die vielen Bedürftigen mit Lebensmitteln, Kleidung und Bargeld. Hinzu kamen die Organisation und Durchführung von Erholungen für Kinder und Mütter.

Soziale Hilfestellungen zu geben, blieb auch in den folgenden Jahren die Handlungsmaxime der AWO, wie der Ehrenvorsitzende Herbert Weißenfels aus eigener Erfahrung zu berichten wusste. So wurden schon sehr früh eine Hausaufgabenhilfe aufgebaut sowie Freizeit- und Erholungsangebote für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Bedürftige erhielten immer wieder finanzielle und auch sächliche Unterstützung. In den Achtzigerjahren wurde sogar über eine Tonne Butter verteilt.

Als Beispiele für Dienste, die auch heute noch zum Programm der Priener AWO gehören, nannte Weißenfels die Einrichtung der Begegnungsstätte vor 30 Jahren. Vor allem für Alleinstehende war und ist sie mit ihrem vielfältigen Informations- und Unterhaltungsangebot ein gern angenommener Treffpunkt. Seit 20 Jahren bestehen die Hilfen für den Haushalt und Alltag. Mit diesem Service trägt die AWO dazu  bei, dass ältere, kranke und pflegebedürftige Menschen länger in ihrem gewohnten Lebensumfeld verbleiben können. Auch das Kinder- und Jugendtheater „Wolke 7“ gibt es schon seit über zehn Jahren und seit 2010 ist die AWO Träger der offenen Ganztagsschule an der Franziska-Hager-Schule.

Als die Erfüllung eines langgehegten Wunsches und als Erfolgsmodell bezeichnete Herbert Weißenfels die Schaffung des Sozialkaufhauses vor drei Jahren. Mit dem „AWO-Ladl“ helfe die AWO nicht nur Menschen mit einem geringen Einkommen, sondern trage auch dazu bei, dass gebrauchte Kleidung und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs einer sinnvollen Wiederverwendung zugeführt werden.

„Die engagierten Ehrenamtlichen leisteten in der Geschichte der Priener AWO Großartiges und tun das auch heute noch“, stellte der Ehrenvorsitzende zum Abschluss seines einstündigen Rückblicks fest. „Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Priener AWO heute mit ihren über 300 Mitgliedern der größte und bedingt durch die zahlreichen Aktivitäten der umsatzstärkste Ortsverein innerhalb des Kreisverbands Rosenheim ist.“ Mit einer kleinen Brotzeit klang die Festveranstaltung aus.

Bildunterschrift: Sechs von den zwölf Vorsitzenden in der 70-jährigen Geschichte waren bei der Jubiläumsfeier anwesend. Im Bild (von links): Elke Flender-Back, Gerda Weißenfels, Herbert Weißenfels, Wolfgang Schuster, Ludwig Bernhartzeder und Annel

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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