Leitartikel

Prien: Besuch im Gemüse- und Obstladen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

 Seit 1865 gibt es an der Priener Seestraße eine von der Familie Krumrey geführte Gärtnerei und einen kleinen Laden. In diesem ist seit unglaublichen 74 Jahren Irmgard Krumrey tätig. Noch heute öffnet die inzwischen 88-Jährige regelmäßig die Geschäftstüren und bietet ihre frischen Obst-, Gemüse und Blumen-Waren an. „Ich mache es einfach gerne, habe es von den Großeltern und Eltern übernommen und habe mir die Aufgaben mit meinem leider inzwischen verstorbenen Bruder Ludwig geteilt“ – so die rüstige Geschäftsinhaberin.

Als Irmgard Krumrey mit 14 Jahren aus der Schule kam, da begann sie in Rosenheim beim Blumenladen am Mittertor eine Lehre, war aber schon viel im elterlichen Betrieb mithelfend dabei. „Zuerst hatten wir einen einräumigen Holz-Kiosk, dieser wurde 1955 nach hinten in Richtung Gärtnerei verlegt und es entstand dieser Laden“ – so die Erinnerungen. Zuweilen waren in Gärtnerei neun Familien-Mitglieder beschäftigt, unter anderem ihre Brüder Ludwig („Biwi“) und Helmut sowie zuweilen auch Günter, der sich allerdings beruflich anderweitig orientierte. Ihre Mutter war im übrigen eine Holledauerin und eines von zwölf Kindern („Das war halt damals so“).

Irmgard Krumrey lebt genügsam und damit auch vom Laden. Laufkunden hat sie weniger, dafür aber viele und treue Stammkunden, die die Sorgfalt und Frische bei den Waren zu schätzen wissen. „Viele meiner Kunden sind natürlich Priener, aber auch aus der Umgebung kommen die Leute immer wieder“. Diese Stammgäste wissen es zu schätzen, dass regionale Produkte aus dem eigenen Garten wie Salat, Kohlrabi, Lauch, Sellerie, Zwiebel, Kraut, Gurken, Zuchhini oder Kürbisse ebenso kommen wie schön zusammengestellte Blumensträuße. Natürlich kann der Preis im Krumrey-Laden nicht mit den (Sonder-)Angeboten der Priener Discounter mithalten. Deswegen – so Irmgard Krumrey – kommen auch wenig Urlaubsgäste zu ihr.

Das Meiste macht Irmgard Krumrey alleine, aber sie lässt sich auch von Aushilfen und Familien-Mitgliedern unterstützen, damit sie die Öffnungszeiten aufrecht erhalten kann. Diese sind montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr. Auch samstags hat sie von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr offen, denn nach alter Berufs-Erfahrung weiß sie, dass das, was am Samstag noch verkauft werden kann, nicht am Montag entsorgt werden muss. Dankbar ist sie für all die Jahre über die zuverlässige Belieferung mit Frische-Artikeln, die es nicht aus der eigenen Gärtnerei gibt, durch die Firma Lermer aus Siegsdorf, vor allem im Bereich des großen Obst-Sortimentes.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Besuch im Krumrey Obst- und Gemüseladen.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

1 Kommentar

  • Servus Anton Hötzelsperger,
    danke für Deine wichtigen Berichte ohne die gibt es uns nicht, uns, die Bürger, das Land, das Volk. Über die hat es die Wahrnehmung, wird regiert ohne Rücksicht auf deren Interessen Wünsche und Begehren. Alles Mögliche aus aller Welt wird berichtet und beunruhigt uns. Wir lesen lieber die Zeitungen von hinten.
    Schade, daß wir nicht den hinteren nur kaufen können.
    Ich wünsche Dir und uns weiterhin viele Begegnungen in unserem schönen Land und seinen Leuten von denen Du uns berichten kannst.
    Herzliche Grüße Hans Müller

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