Kultur

Premieren-Erfolg bei Frasdorf Theater

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Ja und wo ist jetzt die Sauna geblieben? Da hängen ja Würste rum!“ Eigentlich hat sich der Gemeinderat auf den Brettern der Kleinen Lamstoabühne zum Werbefoto für die nagelneue Dorfsauna im Alten Feuerwehrhaus eingefunden, aber da ist keine Sauna mehr. Auf den zur Ladentheke umfunktionierten Ruhebänken bietet Metzger Sepp Fleischhauer (Wast Bauer) Fleisch und Wurst an und die frisch eingestellte Saunafachkraft Olga aus Sibirien (Thomas Fischer) bietet als Metzgerverkäuferin „schwarze und weiße und rote Wurst“ an. Dabei hatte sich Bürgermeisterin Marianne (Petra Bauer) mit ihren Gemeinderäten Christine (Vroni Schneiderbauer, Hanna (Elfriede Haller) und Franz (Sebastian Bauer) doch alles so schön vorgestellt, aber dabei glatt vergessen, sich den Umbau vom Feuerwehrhaus zur Sauna genehmigen zu lassen. Das hindert sie aber nicht, die Arbeiten bereits an Schreinermeister Michael (Schorsch Wörndl) und seinen Lehrling Seppi (Jonas Sandner) zu vergeben. Mit der Arbeit hat es der Seppi nicht so besonders, aber er gibt seinem Chef wertvolle Tipps für den Umgang mit Frauen. Ganz unverhofft kommt auch noch Hilde (Carina Winkler), die resolute Frau von Gemeinderat Franz zu der Ehre, vom Starfotografen Sebastiano Caldo (Sebastian Graf) für den Saunaprospekt abgelichtet zu werden. Wie sich Bürgermeisterin Marianne und Metzgermeister Fleischhauer schließlich doch noch einig werden und warum Frasdorf im Alten Feuerwehrhaus künftig eine Sauna mit Imbiss hat, zeigte das Ensemble der Kleinen Lamstoabühne im 26. Jahr ihres Bestehens.

Bei der Premiere in der voll besetzten Lamstoahalle gingen die Besucher voll mit beim Lustspiel in drei Akten von Joachim Herm. Alleine die saukomische Szene, in der Metzgermeister Fleischhauer seiner neuen russischen Verkäuferin Olga die bayerischen Wurstsorten erklärt und mit ihr ein Einkaufsgespräch durchspielt, war das ganze Eintrittsgeld wert. Knöcherlsülze, Saures Lüngerl, schwarzer Pressack und Schwarzgeräuchertes sind auch etwas spezielle Ausdrücke, die man in der Sprachenschule bestimmt nicht gelehrt bekommt.

Für die Inszenierung und Regie des unkonventionellen Stücks ganz ohne Liebe und Herzschmerz war Sebastian Bauer verantwortlich; „bravourös stellte er sein erprobtes Ensemble darauf ein, endlich einmal wieder etwas zum Endloslachen“. Souffleuse Anna Bauer verlebte einen ruhigen Abend, gab alleine durch ihre Anwesenheit den Spielern den notwendigen Rückhalt und war nur zur Sicherheit der Spieler mit dabei.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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