Brauchtum

Gelungene Premiere beim Riederinger Bauerntheater

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„In einer Zeit, in der die Welt Kopf steht braucht man ein Theater, das für einige Stunden dem Welt-Theater auf angenehme Weise Paroli bietet“ – mit dieser Einschätzung lädt Spielleiter Andreas Aßbichler von der Theatergruppe des Riederinger Trachtenvereins zu den heurigen Weihnachts-Aufführungen in die örtliche Mehrzweckhalle ein. Aßbichler, der 37 Jahre selbst aktiv auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stand freute sich zusammen mit dem großen Riederinger Bauerntheater-Team und zahlreichen Besuchern bei der Premiere des bayerischen Lustspiels „Do geht´s weida“ über einen humorvollen und gelungenen Abend.

Im Mittelpunkt des Abends steht das Gasthaus Schöberl. Dort gibt es aufgrund weniger Gäste und Einnahmen bei gleichzeitig vielen Rechnungen und Sorgen nur karge Kost, fast alle Tage Kartoffeln und nur selten schwarz-gefischte Gerichte aus den Nachbars-Weihern. „Was tun, wenn einem das Wasser im Haus und im Dorf zu Halse steht?“. Eine Idee war der hoffnungsvolle Blick nach Brüssel. „Europäische Gelder sollen es richten“ – nach diesem Wunsch werden die Wirtsleute Benno und Anni Schöberl mit ihrer Tochter Hannerl (gespielt von Stefan Lindner, Simone Fiedler und Madgalena Lindner) ermuntert, von den Stammtischgästen ein Konzept anzunehmen. Als dann auch noch der Brief mit der Zusage eintrifft, dass Brüssel einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro in Aussicht stellt, da kommt Bewegung in Schöberl´s Wirtshausleben. Ein neuer Name wird gesucht, das Motto „Erholung zwischen Glump und Graffe“ gewinnt immer mehr an Bedeutung, ein Businessplan („Gspinnerte Gäste sind unser Kapital“), ein vormals verstaubter Schubkarren wird zum Krankentransporter und das bisherige WC-Häuschen wird zur sozial-biologischen Sanitär-Anlage mit ökologisch-dynamischen Verbesserungspotential erklärt. Der Weg zum Brüssel-geförderten Luxus-Sanatorium wird in den beiden ersten Akten geebnet. Aber ob der Erfolg eintritt, hängt vom Dritten Akt und darin vom Verhalten der psychisch angeschlagenen Zimmergäste und vor allem von der Kommission ab, die sich beim inzwischen veränderten Gasthaus Schöberl einfindet. Wie das Stück letztlich endet, sei allein schon wegen dem Überraschungseffekt verschwiegen.

Wer den Ausgang des Geschehens wissen möchte, der kann sich auf humorvolle Weise aufklären lassen bei den weiteren Aufführungen. Diese sind am Freitag 30. Dezember und am Donnerstag, 5. Januar jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 8. Januar um 16 Uhr (unter anderem auch für die Bewohner des Altersheimes von Riedering). Karten sind im Vorverkauf im Weltladen Riedering, Telefon 08036-6359764 sowie vor Beginn an der Abend- bzw. Tageskasse erhältlich.

Angriff auf die Lachmuskeln

Insgesamt sind die Dialoge und Szenen keine leichte Kost, denn sie sind ein Angriff auf die Lachmuskeln. Für Ersten Vorstand Florian Niedermaier bedeutet der Angriff aber auch die Abwehr von den Alltagssorgen.  Selbst spielt er den bierverliebten Stammgast Bierlei, weitere Besetzungen sind Vinzi Leitner als Hausknecht Peter, Schorsch Brandmaier als ideenreicher Freund der Wirtsfamilie, Sepp Habl als Gast und Biologieprofessor, der seit Jahrzehnten auf die Verleihung des Nobelpreises für Ornithologie wartet, Andrea Vodermaier, die nicht nur als Opernsängerin auffällt, Bernadette Breit, die sich als Malerin und Künstlerin einquartiert hat, Johanna Lindner als Therapeutin Aloisia, Barbara Schmidmaier als Prüferin sowie Maria Daxlberger als Postbotin, die kein Postgeheimnis kennt. Als stille Souffleuse stand Bettina Winter zur Verfügung, für Maske und Kostüme sorgte Marianne Loferer. Vor Theaterbeginn und zwischen den Akten spielen Riederinger Musikanten aus den Reihen des Trachtenvereins zur Unterhaltung auf.

Fotos: Hötzelsperger –  Szenen aus dem Riederinger Bauerntheater „“Do geht´s weida“.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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