Leitartikel

Porträt: Martin Aufenanger, 3. Bürgermeister von Prien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Soziales und Tourismus sind  Schwerpunkt-Themen für den neu gewählten Priener Dritten Bürgermeister Martin Aufenanger.  Und ein gutes Miteinander und Mut für die Zukunft – das ist der Wunsch ganz am Anfang der nunmehr sechsjährigen Wahlperiode. Der ausgebildete Maschinenbauingeneur, Patentanwalt   und verheiratete Familienvater mit drei erwachsenen Kindern gewährte bei einem Rathaus-Gespräch einen Einblick in seine zum Teil neuen Aufgaben und Planungen.

Erste Erfahrungen hat Martin Aufenanger als Fraktionsvorsitzender der Freien Priener e.V. in den letzten sechs Jahren im Priener Gemeinderat unter anderem als Referent für öffentliche Einrichtungen gesammelt. In der Zeit  als Interims-Geschäftsführer bei der Prien Marketing GmbH und bei der Chiemsee Marina GmbH war er zusätzlich an der Priener Tourismusfront. Bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Gemeinderates im Chiemseesaal wählte ihn das Gremium zum Dritten Bürgermeister und damit zum Stellvertreter der beiden ersten Bürgermeister Andreas Friedrich und Michael Anner junior. Zugleich nahm er auch das Referat für Soziales an, dazu erklärt er: „In der Vergangenheit hat es sich gezeigt, dass dem Sozialreferenten durch die Kopplung mit dem Amt des Bürgermeister-Stellvertreters mehr Gewicht gegenüber zuständigen Behörden und sozialen Einrichtungen verliehen wird“.  Auf die Frage, welche soziale Prioritäten er setzen möchte, sagt Aufenanger: „Soweit ich das in der Vergangenheit verfolgen konnte, haben meine Vorgänger im Sozialreferat mit ihren jeweiligen Teams hervorragende Arbeit geleistet, so dass ich momentan keine Brennpunkte sehe. Mein Hauptaugenmerk wird in vermutlich nicht allzu ferner Zukunft darauf gerichtet sein, diejenigen zu unterstützen, die aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind“.

Martin Aufenanger ist einziger Vertreter der Gruppierung Freie Priener e.V. im Gemeinderat, doch das macht ihn nicht einsam, im Gegenteil: „Die Ziele der Freien Priener sind ausschließlich auf Prien gerichtet. Insofern haben wir in der Vergangenheit nie Berührungsängste mit anderen politischen Organisationen oder Parteien gehabt und werden das in Zukunft auch nicht haben. Für uns zählen die Menschen, nicht Parteiprogramme“.

 Auch Wirtschaft ein großes Thema in Prien

Natürlich gibt es für einen stellvertretenden Bürgermeister und Sozialreferenten viele Priener Themen, hierzu sagte Aufenanger: „Neben sozialen Fragen sind wirtschaftliche Fragen ein großes Thema in Prien. Da wir nur über wenig Gewerbe verfügen, sind wir auf einen gut funktionierenden Tourismus angewiesen. Obwohl die Übernachtungszahlen in den letzten Jahren gestiegen sind, haben wir im Ort selbst eine verhältnismäßig hohe Leerstandsrate an Gewerbeflächen. Uns muss es gelingen, die Kaufkraft, die sich auf den Parkplätzen in Prien Stock befindet, in die Ortsmitte zu locken. Hierzu brauchen wir zum Einen eine vernünftige Verkehrsanbindung (Shuttle) und eine Attraktivitätssteigerung, wie sie beispielsweise von den PrienPartnern mit den  sogenannten Priener Platzerln vorgeschlagen wurde. Die Priener Platzerl wären eine gute Gelegenheit, durch gemeinsame Arbeit den Ort rechtzeitig vor der Landesausstellung 2021 vom Haus der Bayerischen Geschichte auf Herrenchiemsee herzurichten“.  Bekannt ist der Jurist und Kommunalpolitiker für sein Motto „Geht nicht, gibt´s nicht“. Hilfreich ist dieses Motto – so Martin Aufenanger- gerade angesichts drohender knapper Kassen, denn das Bemühen um eine Attraktivitätssteigerung von Prien ist eine dauerhafte Aufgabe. Und auf die aktuelle Corona-Krise soll wie folgt agiert und reagiert werden: „Ich gehe davon aus, dass nach Lockerung der Kontakt- und Reisebeschränkungen die Übernachtungszahlen in Prien stark ansteigen werden, weil dieses Jahr vermutlich viele Bundesbürger Urlaub im Inland machen werden. Wir sollten die Chance nutzen, uns diesen Gästen gegenüber, die sonst möglicherweise Urlaub im Ausland machen, von unserer besten Seite zu zeigen, damit diese in den nächsten Jahren wiederkehren. Insofern liegt gerade für unseren Standort in der Corona-Krise langfristig auch eine Chance, die wir ergreifen werden“.

Auch wenn die Herausforderungen nicht nur wegen Corona enorm sind, Martin Aufenanger freut sich auf die neuen Aufgaben und vor allem auf eine ergebnisorientiere und freundschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Bürgermeister- und mit seinen Gemeinderatskollegen, mit den Gemeinde-Beschäftigten sowie mit der gesamten Priener Bürgerschaft ganz im Sinne der aktuellen Losung „Prien hoid zam!“.

Foto : Hötzelsperger – 3. Bürgermeister Martin Aufenanger im Priener Rathaus

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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