In der letzten Sitzung des Gemeinderates war Marco Mielenz von der Feldwerke Solar GmbH zu Gast und stellte das geplante Projekt in der Gemeinde Pittenhart vor. Ein Landwirt aus der Ortschaft Aiglsam plant mit der Feldwerke Solar GmbH auf seinem Grundstück nördlich der Ortschaft eine AGRI-PV-Anlage zu errichten.
Die Münchner Feldwerke Solar GmbH hat ein ganzheitliches Energiekonzept entwickelt, in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Verbänden, wie auch mit Medien und Wissenschaft, in dem die Land- und Energiewirtschaft vereint sind. Was AGRI-PV-Anlagen unter einen Hut bringen und so das Feld der Zukunft zu einem im erneuerbaren Energien Ausbau gemacht werden kann.
Zu klassischen Freiflächen PV-Anlagen bleibt bei einer AGRI-PV Tracker Anlage die Fläche bis zu 95% landwirtschaftlich bewirtschaftbar und bietet zudem Schutz vor Extremwetter, die Verschattung würde zudem zu einer erhöhten Bodenfeuchtigkeit führen. 20-30 % mehr Voll-Laststunden um Vergleich zur üblichen Freiflächen-PV-Anlagen bringen und sind unabhängig vom Standort im Rahmen des EGG förderfähig (Erneuerbare-Energie-Gesetz).
Für die Anlage in der Gemeinde Pittenhart liegt der Fokus der Feldwerk Solar GmbH auf nachgeführten Systemen (2P-Tracker), eine der praktikabelsten Lösungen für Ackerflächen, und die attraktivste Variante für den Betreiber in Punkto Voll-Laststunden. Was eine maximale Flächeneffizienz bei der Beibehaltung der Bewirtschaftung eine maximale Leistung bedeutet. Die Modulreihen sollen in einem Abstand bis zu zehn Meter aufgestellt werden, um eine landwirtschaftliche Nutzung und Bearbeitung zu ermöglichen. Unter den Modultischen würde ein Mikroklima entstehen, das die Temperaturen im Winter und Sommer ausgleichen würde, so Mielenz und dadurch würde das Tierwohl bei Weidetieren verbessert werden.
Die Vorhabensfläche in Aiglsham beträgt ca. 7,5 ha, worauf eine Anlage mit einer möglichen Gesamtleistung von 6 MWp installiert werden kann. Für die Fläche nördlich von Aiglsham spricht, dass keine Schutzgebiete vorliegen, weiters spricht die Nord-Süd-Ausrichtung der Fläche dafür und direkt neben der Fläche verlaufende Trasse der Mittelspannungsleitung und das nahe gelegene Umspannwerk bei Ilzham. Bayernwerk als örtlicher Netzbetreiber schlägt, basierend auf der Vorplanung, einen Netzanschluss in unmittelbarer Nähe der geplanten Fläche vor.
Auch für die Gemeinde Pittenhart würden sich durch die Errichtung der AGRI-PV-Anlage Vorteile ergeben, was Einnahmen durch Gewerbesteuer von ca. 25.000 Euro pro Jahr bedeuten könnte, auch wäre mit Einnahmen durch die EEG-Abgabe mit 0,2 Cent pro kWh für die Beteiligung von Pittenhart in einer Summe von ca. 25.000 Euro vorgesehen. Weiters stellt Mielenz eine Beteiligung von den Bürgern der Gemeinde in Aussicht, was eine attraktive finanzielle Beteiligung am Erfolgt der Anlage mit sich bringt. Und die geplante Anlage in Aiglsham wäre eine Vorzeigeprojekt für AGRI PV, ein Vorreiter beim Thema erneuerbare Energien, ohne dabei die landwirtschaftliche Fläche aufzugeben.
Feldwerke Solar GmbH würde die Fläche vom Aiglshamer Landwirt pachten, die AGRI-PV-Anlage errichten und betreiben. Die Bewirtschaftung der Fläche liegt nach wie vor beim Flächeneigentümer.
In dem Fall des Aiglshamer Landwirtes würde die Fläche als Weideland für Mastbullen verwendet werden. Für die Realisierung des Projektes müsste von der Gemeinde ein Bauleitplan aufgestellt werden, Bürgermeister Reithmeier sprach Marco Mielenz eine zeitnahe Besprechung und Beratung im Gemeinderat zu. Im Nachgang des Vortrages hat sich mit den Gemeinderatsmitgliedern eine angeregte Frage-Antwortrunde entwickelt. Fragen wie, wer ist der Eigentümer bzw. Betreiber der Anlage, wie sind die Verankerungen der Tracker fragt Gemeinderat Robert Stecher (CSU), wie lange läuft der Pachtvertrag und wie hoch der Pachtpreis ist, wollte Georg Schartner (CSU) wissen, 2. Bürgermeister Schreiner erkundigte sich, wie es denn mit Rücklagenbildung, bzw. Bürgschaften aussieht, denn nach Pachtende müsste die Anlage wieder abgebaut werden, oder wie sichergestellt ist, dass die Gewerbesteuer in der Gemeinde bleibt, bzw. wie wird sich eine Bürgerbeteiligung vorgestellt hackte 1. Bürgermeister Reithmeier (CSU) nach. 3. Bürgermeister Buchner (FW) spricht die Privilegierung an und fragt nach was als Mindestgröße noch wirtschaftlich sinnvoller Anlage sei. Außerdem soll die Nachbarschaft frühzeitig, auf Grund der Nähe der Anlage zur Ortschaft, über die Baumaßnahme informiert werden und die Einschränkungen minimiert werden, so Buchner. Gemeinderat Josef Huber (CSU) erkundigte sich nach Ertragsauslastung und Ertragsverlust.
Grobe Kosten, die für den Anlagen-Eigentümer anfallen liegen bei ca. 800 Euro pro kW, wie Mielenz überschlagen Auskunft gibt. Die Kosten sind so nicht publizierbar, da sie von vielfältigen Faktoren abhängig sind, es wäre besser zu sagen, dass AGRI-PV Anlage 20-30% teurer ist als eine gewöhnliche Freiflächen-Anlage, so Mielenz.
Über das weitere Vorgehen wird sich das Gremium in einer der nächsten Sitzungen beraten, so Bürgermeister Reithmeier und bedankte sich abschließend bei Marco Mielenz für den interessanten Vortrag. Nach Entscheidung des Gemeinderates würde es mit einem Bauantrag der Firma Feldwerke weitergehen.
Bericht: Elke Künzner-Hingerl – Fotos Quelle Feldwerke Solar GmbH München – mind. 90% der Fläche kann nach wie vor bewirtschaftet werden – „Doppelernte“
Der Standort der AGRI-PV-Anlage wäre östlich von Aiglsham in der Gde. Pittenhart