Schon vor der Jahrtausendwende sind in Pittenhart die Würfel gefallen und man hat sich unter der Ära des damaligen Bürgermeisters Hans Spiel für die Ausweisung eines Gewerbegebietes entschieden um den in der Gemeinde ansässigen Gewerbebetrieben die Möglichkeit zur Expansion zu geben. Anfragen für den Erwerb von Gewerbeflächen gingen laufend bei der Gemeinde Pittenhart ein und als dann die Grundstücke nördlich des Bahnhofes zum Verkauf standen, hatte die Gemeinde Pittenhart diese erworben. Ein Bebauungsplan wurde aufgestellt und ist im Januar 2000 in Kraft getreten.
Der erste Betrieb, der seinen neuen Firmensitz im neuen Gewerbegebiet errichteten, war eine Schreinerei, schnell drauf folgten die Gewächshäuser und das Wohnhaus der Chiemgau Kaktusgärtnerei Die Anfragen von Gewerbetreibenden häuften sich, auch Unternehmer aus den Nachbargemeinden hatten Interesse am Erwerb eines Grundstückes im neuen Gewerbegebiet „Am Bahnhof“. Für Bürgermeister Hans Spiel damals eine Herausforderung, Betriebe auszusuchen, die zusammenpassten und auch für die anliegenden und alt eingesessenen Nachbarn keine zu großen Beeinträchtigungen bringen würden. An den ersten Bereich des Gewerbegebietes wurde westlich die Gewerbefläche bereits 2013 mit ergänzten und geänderten Bebauungsplan 2013 und zum zweiten Mal 2020 in der Ära des amtierenden Bürgermeisters Sepp Reithmeier erweitert.
Mittlerweile umfasst das Gewerbegebiet eine Fläche von ca. 60.000 m² und bietet 16 Firmen einen attraktiven und infrastrukturell bestens erschlossenen Standort. Neben den traditionellen Schreinereien von Hubert Eder und Wolfgang Ecker, den Zimmerei-Betrieben Florian Stöcklhuber und Stefan Kirschner, sind die zwei metallverarbeitenden Betriebe von Michael Künzner und Andreas Feichtner vor Ort. Gerhard Thusbaß mit seinem Reifen- und KFZ-Teile Handel, Känguru-mobile – ein Oldtimer-Verleih für besondere Events im Leben von Annette Mayer und Ansgar Wittig. Stefanie Günther mit Schornsteintechnik und Lüftungsreinigung, der Malerbetrieb Andreas Liebl, die Gärtnerei Chiemgau Kaktus von Michael Kiesling und Helmut Berger, das Fräswerk Fries, sind ebenso mit von der Partie, wie die Firma Timo Heimes, einem Betrieb der Gasmotoren, incl. aller Ersatzteile produziert und vertreibt, die Kaffeerösterei Optimist von Tom Billings und die Speiseeismanufaktur Crafteys, genauso wie die Familie Hehl mit ihrem Unternehmen für Beton-Industriehallenböden.
Im Laufe der Jahre hat sich ein kleines Dorf entwickelt und die Leute mit ihren Familien sind mehr oder weniger zusammengewachsen. Schon vor einiger Zeit, ist bei Franz Hehl der Gedanke aufgetaucht, man könne doch auch einen Maibaum in dem neu gewachsenen Gewerbegebiet aufstellen. Gedacht und auch mit der Organisation angefangen, so war er der Hehl Franz und wenn soll es am 1. Mai 2025 sein, am 50. Geburtstag des gebürtigen Ameranger‘s. Leider ist der Unternehmer im vergangenen August ganz plötzlich verstorben, aber seine Familie hat die Idee und seinen Wunsch weiterverfolgt. Am 1. Mai wird nun zum Gedenken und zur Erinnerung an Franz Hehl ein Maibaumfest veranstaltet. Die Familie hat auch bestimmte Vorstellungen für den Baum, 19,75 Meter muss er hoch sein, die gleichen Zahlen, wie das Geburtsjahr von ihrem Familienoberhaupt zeigen und die Taferl werden mit den Logos, der im Gewerbegebiet angesiedelten Betrieben, engen Freunden und Vereinen gestaltet. Um 11.00 Uhr werden die Maibaum-Diebe mit dem begehrten „Feststangerl“ erwartet um es dann am vorbereiteten Aufstellplatz in die Vertikale zu bringen.
Die Maibaumfeier wird so gestaltet, wie es sich Franz immer zu seinem 50. Geburtstag gewünscht hatte, erzählt seine Frau Daniela, die Obinger Blaskapelle wird spielen, abends gibt es eine richtige Party, bei der die Musiker von den „14 Hoibe“ bei freiem Eintritt für Stimmung sorgen und für das leibliche Wohl der Gäste und Besucher wird bestens gesorgt sein.
Trotz des traurigen Hintergrundes freut sich die Familie Hehl auf viele Besucher und möchte mit allen ein schönes Maibaumfest feiern.
Text und Fotos: Emmy Künzner-Hingerl