Kirche

Pilotprojekt bei Erzdiözese: Start in Feldkirchen-Westerham

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus (Landkreis Rosenheim) nimmt ein Leitungsteam aus Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen seine Arbeit auf. Das Team ist das zweite von drei Teams, die im Erzbistum München und Freising im Rahmen eines Pilotprojekts die Leitung eines Pfarrverbands übernehmen sollen. Bei einem Gottesdienst am Sonntag, 6. Oktober, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius in Feldkirchen-Westerham werden die drei hauptamtlichen und vier ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Weihbischof Wolfgang Bischof, Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd, offiziell beauftragt. Bereits seit April ist ein Team im Rahmen des diözesanen Pilotprojekts im Pfarrverband Geisenhausen (Landkreis Landshut) im Einsatz.

„Wir wollen die Seelsorgeeinheiten in unserem Erzbistum nicht weiter vergrößern“, erklärt Weihbischof Bischof mit Blick auf die bevorstehende Beauftragung. Deshalb müssten die Verantwortlichen mit den Gläubigen über eine „Kirche vor Ort“ nachdenken und über die Frage, wie diese Gemeinschaften geleitet werden können. „Die kollegiale Leitung durch Ehren- und Hauptamtliche stellt für mich eine ganz wichtige Antwort dar“, so Bischof. „Damit verwirklicht sich das ‚Gemeinsam-Kirche-Sein‘ und führt uns im Rahmen unserer strukturellen und kirchenrechtlichen Möglichkeiten in eine Zukunft, die die Hoffnungen und Freuden wie auch die Ängste und Sorgen der Menschen in unseren Gemeinden ernst nimmt.“

Das neue Leitungsteam des Pfarrverbands Feldkirchen-Höhenrain-Laus bilden Pater Richard Basta, Pastoralreferentin Judith Seipel und Pastoralreferent Harald Petersen sowie vier Ehrenamtliche: Annemarie Biechl, Austragsbäuerin und ehemalige Landtagsabgeordnete, ist verheiratet und hat drei Kinder und zehn Enkelkinder. Die Diplomingenieurin Theresa Messerer ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Matthias Ludwig, verheirateter Vater von zwei Kindern, arbeitet als Diplomchemiker. Die Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen Angelika Röhrmoser ist verheiratet und hat drei Kinder.

Die sieben Teammitglieder wurden von den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen und der Pfarrgemeinderäte der Pfarreien des Pfarrverbands durch Wahl bestimmt. Alle Mitglieder sind gleichberechtigt. Ihre Amtszeit beträgt zwei Jahre. Die ehrenamtlichen Teammitglieder übernehmen im Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus Aufgaben, die üblicherweise dem Pfarrer obliegen, gemäß dem Kirchenrecht aber auch von Laien ausgeübt werden können. Die Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche der einzelnen Personen wird das Team in den kommenden Wochen gemeinsam erarbeiten.

Entwickelt haben das neue Leitungsmodell Basta, Seipel und Petersen gemeinsam mit dem Pfarrverbandsrat. Begleitet wurden sie dabei vom Ressort Grundsatzfragen und Strategie des Erzbischöflichen Ordinariats München sowie Weihbischof Bischof und seinen Mitarbeitern. Den Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus bilden die Pfarreien St. Laurentius in Feldkirchen-Westerham, die Pfarrei St. Michael in Großhöhenrain und die Kuratie St. Vitus in Unterlaus. Verantwortlich für die Dienst- und Fachaufsicht aller Seelsorger und Seelsorgerinnen im Pfarrverband ist Dekan Daniel Reichel.

Neben dem Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus in der Seelsorgsregion Süd und dem Pfarrverband Geisenhausen in der Seelsorgsregion Nord soll in einem weiteren Pfarrverband in der Erzdiözese im Rahmen des Pilotprojekts ein Team die Leitung übernehmen: Im Pfarrverband Neuaubing-Westkreuz in der Seelsorgsregion München laufen die Vorbereitungen für den Start des neuen Leitungsteams.

Das im Jahr 2013 von Erzbischof Kardinal Reinhard Marx initiierte Projekt „Pastoral planen und gestalten“ soll die Entwicklung der Pastoral in den Pfarreien und Pfarrverbänden im Blick haben und mit entsprechenden Initiativen, Veranstaltungen und Arbeitshilfen sowie der Begleitung von Entwicklungsprozessen unterstützen. So sollen vor Ort in Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Weihbischof und in Begleitung des Projektteams von „Pastoral planen und gestalten“ Pastoralkonzepte erarbeitet werden, die offen sind „für neue Wege und Experimente gemäß dem Blick auf die vor Ort vorhandenen Ressourcen und Charismen“, so der Erzbischof in einem Schreiben an Priester und pastorale Mitarbeiter vom Mai 2016. Ebenso hatte Marx in dem Brief angekündigt, es werde „nötig sein, verschiedene Leitungsmodelle und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Beteiligung von Haupt- und Ehrenamtlichen an der pastoralen Arbeit in der praktischen Umsetzung zu prüfen“. (ct)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Hötzelsperger – Weihbischof Wolfgang Bischof (re.) mit Dekan Daniel Reichel

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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