Kirche

Pfingstpredigt von Wildenwart im Wortlaut

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am Pfingstsonntag wurde in der Pfarrkirche “Christkönig” von Wildenwart ein Wortgottesdienst gefeiert. Die Predigtauslegung hielt Monika Freund aufgrund der Predigtanregung des “Predigtforums” mit dem Autoren Mag. theol. Pater Hans Hütter. Nachfolgend die Predigt von Monika Freund im Wortlaut:

Das Pfingsereignis wird oft als Geburtsstunde der Kirche bezeichnet.Heute fragen sich nicht wenige, ob wir die Kirche überhaupt brauchen. Nicht nur in Deutschland treten besorgniserregend viele Getaufte aus der Kirche aus; nicht nur aus der katholischen, auch aus der evangelischen Kirche. Die einen, weil Ihnen Glaube und Religion nichts mehr bedeuten, andere sagen : um an Gott zu glauben und als guter Mensch zu leben, brauche ich diese Organisation nicht. Manche “holen” sich von der Kirche nur einige feierliche Rituale wie Taufe,Firmung,Hochzeit. Sie sehen in der Kirche einen Dienstleister für schöne Zeremonien.

Braucht es unter diesen Umständen die Kirche noch ? Wozu braucht es eine Kirche? Wozu brauche ich eine Kirche? Gegenwärtig steht die ganze Menschheit vor der großen Herausforderung, Frieden zu schaffen. Wie kann es gelingen, Kriege zu beenden? Wie kann es gelingen, nebeneinander oder gar miteinander zu leben, Zukunft zu gestalten, wo so viele gegensätzliche Interessen aufeinanderprallen? Jedes Volk ist bestrebt, sich gegenüber den anderen Vorteile für sich herauszuschlagen. Lange haben wir darauf vertraut, dass dies durch Aufrüstung und gegenseitiger Abschreckung ereicht werden könne. Dann hielten wir gemeinsames Wirtschaften und wechselseitige wirtschaftliche Abhängigkeiten für den Schlüssel zum Frieden und wachsenden Wohlstand. Aber durch unselige Kriege wird uns vor Augen geführt, dass auch diese Rechnungen nicht aufgehen.

In seiner Abschiedsrede vor seinem Tod sagt Jesus zu seinen Jüngern: “Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.” Am Tag der Auferstehung sagt Jesus zweimal zu ihnen :”Der Friede sei mit euch !”. ER hauchte sie an und sagte zu ihnen:”Empfangt den Heiligen Geist!”. ER sendet sie aus, Sünden zu vergeben und die Menschen miteinander und mit GOTT zu versöhnen.

Der Geist Jesu Christi, der Heilige Geist GOTTES zeigt uns Wege, Frieden zu stiften und gibt uns die Kraft,Frieden zu schließen. Grundlage dauerhaften Friedens ist die Anerkennung und das Respektieren der Würde eines jeden Menschen, gerechte Verteilung der Lebensgüter und Erfurcht vor der Schöpfung. Menschen, die sich diesem Heiligen Geist GOTTES öffnen, die sich den Geist Jesu Christi aneignen, ohne ihn für sich selbst zu missbrauchen, sind im besten Sinne “Schüler” Jesu. Wenn wir auf diesen Ursprung schauen, wird deutlich, was wir vor allem brauchen: Menschen, die sich vom Heiligen Geist GOTTES leiten lassen, die zusammenkommen, um sich in den Geist Jesu Christi zu vertiefen. Wir brauchen Menschen,die im Sinne dieses Geistes Frieden stiften und die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden schaffen. Solche Meschen brauchen wir heute dringender wie eh und je.

Eine solche Rückbesinnung auf den Ursprung ist für alle, die beanspruchen, Kirche Jesu Christi zu sein, eine große Herausforderung. Sie dürfen nicht müde werden, sich am Geist des Jesus von Nazareth zu erneuern. Und das ist mehr als schöne Zeremonien zu feiern, mehr als Traditions- und Brauchtumspflege, mehr als das Streiten um Prinzipien und Lehrmeinungen ! GOTT gab uns den freien Willen, sich zu entscheiden ! Entscheiden Sie selbst, ob Sie die Kirche in ihrem ursprünglichen Sinn brauchen. Entscheiden Sie selbst, in welcher Weise Sie den Heiligen Geist in die Welt hineintragen.

Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!