Natur & Umwelt

Pfarrgemeinderat Riedering zum Brenner Nordzulauf

Veröffentlicht von Rainer Nitzsche

Der Pfarrgemeinderat Riedering hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 22. April mit dem Brenner Nordzulauf befasst und folgenden Text verabschiedet:

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. (…) Darum erfährt diese Gemeinschaft sich mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstens verbunden.“ (GS 1)[1] Der Pfarrgemeinderat Riedering nimmt die Sorgen und Ängste der Menschen, verbunden mit dem geplanten Trassenverlauf des Brenner Nordzulaufs, wahr und teilt diese.

Die Bewahrung der Schöpfung ist für uns als Christinnen und Christen ein hoher Auftrag und ein Gebot unseres Glaubens. Der geplante Trassenverlauf zerstört den Lebensraum von Mensch und Tier und verläuft im Bereich des Simssee-Westufers in einem ökologisch sensiblen Bereich. Zudem zerteilt eine Trasse in dieser Dimension das Gemeindegebiet in zwei Hälften. Das Lebenswerk von Generationen wird zerstört.

Die aktuelle Situation der weltweiten Pandemie zeigt, dass eine sich stetig ausdehnende Globalisierung und Wachstum „ohne Grenzen“ nicht notwendig und auch nicht möglich ist. Daher stellt sich die Frage, ob ein Projekt in dieser Größenordnung den zu erwartenden Bedarf in 15 Jahren und den darauffolgenden Jahrzehnten überhaupt noch widerspiegelt – eine gegenteilige Entwicklung ist bereits weltweit beobachtbar. Auch national etabliert sich ein Bewusstsein für Regionalität und ein Überdenken der eigenen Gewohnheiten – dies wird sich in Zukunft mit Sicherheit verstärken.

Was tun wir:

Der Pfarrgemeinderat erklärt sich solidarisch mit der Bürgerinitiative „Pro Riedering – brenna tuats“ und mit allen, die die Entwicklung der Trassenführung mit Sorge betrachten.

Die Fürbitten in den Sonntagsgottesdiensten spiegeln die Sorgen der Menschen vor Ort wider.
Die Pfarrei unterstreicht die spirituelle Dimension des Projektes in Gebeten und Andachten – auch vor Ort und am Streckenverlauf.
Die Pfarrei nimmt als Institution an Diskussionen teil und ermöglicht dieses.
Die Pfarrei bietet Plattform für Bildungsangebote eines größeren Zusammenhangs (Schöpfungsbewahrung, Handelsströme etc.)
Einstimmig verabschiedet in der Pfarrgemeinderatssitzung am 22. April 2021

[1] II. Vatikanisches Konzil, Pastorale Konstitution Gaudium et spes – Über die Kirche in der Welt von heute

Foto: Rainer Nitzsche

Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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