Der Erste Vizepräsident des Europäischen Parlamentes, Othmar Karas aus Österreich, wurde von der überparteilichen Paneuropa-Union Deutschland mit deren höchster Ehrung, der Sonderstufe der Paneuropa-Verdienstmedaille, ausgezeichnet. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich der frühere Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der östereichische Kaisersohn und langjährige Paneuropa-Präsident Otto von Habsburg, der EVP-Vorsitzende Manfred Weber sowie der herausragende Europapolitiker aus dem Elsaß Pierre Pflimlin, der u.a. als französischer Premierminister, Oberbürgermeister von Straßburg und Präsident des Europäischen Parlamentes fungierte.
Der internationale Präsident der Paneuropa-Union, Alain Terrenoire, und der deutsche Paneuropa-Präsident Bernd Posselt nahmen die Ehrung im Straßburger Palais de l’Europe an der Büste Richard Graf Coudenhouve-Kalergis vor, der vor 100 Jahren die älteste europäische Einigungsbewegung, die Paneuropa-Union, ins Leben rief. Diese tritt für eine starke und demokratische Föderation Europas ein und hat auf diesem Weg sowohl das Europaparlament als auch den Europarat initiiert.
Posselt nannte in seiner Laudatio Othmar Karas „einen maßgeblichen Pionier der Parlamentarisierung und Demokratisierung der EU auf dem Weg zu einer Europäischen Verfassung, die Coudenhove schon in seinem ersten Aufruf zur Einigung Europas vor 100 Jahren in der Neuen Freien Presse in Wien forderte.“
Der Straßburger Festakt war die Krönung eines Veranstaltungsreigens in drei Ländern, der zuerst im historischen Rathaussaal von Nürnberg mit einer Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder begann, sich dann im böhmischen Heimatort Coudenhoves, Ronsperg/Poběžovice, fortsetzte und schließlich bei den offiziellen europäischen Institutionen in Straßburg endete. Zwei Vertreter der Paneuropa-Jugend, Marlene Wolsky und Louis Kienle, überreichten dem Europaparlament und dem Europarat zwei Paneuropa-Fahnen, die zuvor in Ronsperg von Bischof Tomáš Holub von Pilsen geweiht worden waren.
Unter den Ehrengästen der Zeremonie, bei der auch eine wegweisende Rede Coudenhoves von 1950 abgespielt wurde, als er als Erster den Aachener Karlspreis erhielt, waren zahlreiche Repräsentanten des Diplomatischen Korps aus Europa, Mexiko und Japan, dem Heimatland der Mutter des Paneuropa-Gründers.
Bericht und Foto: Paneuropa-Union
