„Das Geheimnis eines langen Lebens liegt darin, jeden Tag als Geschenk sehen und mit Dankbarkeit zu leben“ so steht es auf der Einladung die Irma Eder zu ihrem neunzigsten Geburtstag an Familie, Freunde und Nachbarn verschickt hat. Ihr Ehrentag wird groß gefeiert, Bürgermeister Sepp Reithmeier und die Gemeindereferentin Jacqueline Egold vom Pfarrverband Obing werden auch zu den Gratulanten zählen.
Als Irma Rothbucher, am 11. März 1935 in Höslwang geboren und ist zusammen mit ihren fünf Geschwistern, Sepp, Englbert, Resi und Maria aufgewachsen. Der älteste Bruder Sepp ist im Kindesalter verstorben. Die Schulzeit hat das zweite Kind von Maria und Englbert Rothbucher in Höslwang und Eggstätt verbracht. Nach der Schulzeit, mit 13 Jahren ist Irma zu ihren Großeltern nach Kitzing gekommen, da sie das Sacherl der Eltern ihrer Mutter später übernehmen sollte. Nachdem ihr Großvater verstorben war, hatte ihre Stiefmutter die Hofnachfolge anders entschieden und das Anwesen verkauft. Irma ist wieder zu ihrer Mutter gezogen. An ihren Vater kann sie sich nur wage erinnern, er war im Krieg und gefallen, das Kommunionkleid, dass er ihr schicken wollte ist nie angekommen. Ein Bild vom deutschen Soldatenfriedhof in Dagneux in Frankreich hält die Irma als Erinnerung an ihren Vater in Ehren. Das zweite Mal hatte ein Schicksal ihren Weg anderes gelenkt, Irma wollte in der Klosterschule in Erding eine Kochausbildung machen, was aber dann nicht zustande kam, weil die dortige Ausbilderin verstorben ist. Ihr Weg hat sie dann zum Hotel Seeblick am Pelhamer See gebracht, über 10 Jahre hat Irma dort als „Mädchen für alles“, ob in der Küche beim vorbereiten für den Braten, beim Herrichten der Hotelzimmer, oder auch beim malern der Räume, die Wirtsleute konnten die geschickte Irma für alles gebrauchen.
Ende der 1960-ziger Jahre hat Irma den Eder Max aus Taxenberg beim Tanzen in Eggstätt kennengelernt. Im Oktober 1970 haben die beiden ihre Hochzeit gefeiert und sind in ihr neugebautes Haus in Hinzing gezogen. Der Eder Max war damals als Baumeister beim Huber-Hof in Hinzing im Dienst. Drei Söhne wurden den glücklichen und zufriedenen Eheleuten geschenkt. Im Juli 1971 kam Sohn Max auf die Welt, im Dezember 1973 Seppi und im April 1976 machte Markus die Eder-Familie komplett. Für ihre Buben war und ist heute noch Irma eine treusorgende und liebende Mama. Der glücklichen Familie war zusammen nicht viel Zeit geschenkt, bereits im Mai 1987 ist der Ehemann und Vater an einer heimtückischen Krankheit verstorben. Das war für die Familie eine große Herausforderung, die Buben standen vor den Schulabschlüssen und in der Ausbildung. Der innige Zusammenhalt der Kinder mit ihrer Mama hat die Familie die schwere Zeit überstehen lassen und die 3 Söhnen haben ihren Weg gemacht und sind nach und nach ausgezogen und haben ihre Familien gegründet. Drei Schwiegertöchter und fünf Enkelkinder gehören mittlerweile zu Irmas Familie und stehen ihr im Alltag stets zur Seite. Die Söhne mit ihren Familien freuen sich, mit der treuen Seele der Familie so ein stolzes Fest zu feiern.
Einige Jahre nach dem Tod ihres Mannes und als die Buben mehr und mehr auf eigenen Füssen standen hat es die Irma wieder zurück ins Berufsleben gezogen und sie ist an ihren alten Arbeitsplatz beim Förg in Pelham zurück gekehrt, wo sie bis zum 68. Geburtstag gearbeitet hat und dann in den vollverdienten Ruhestand ging. Die rüstige Hinzingerin hat für den Wald eine große Leidenschaft, mit einem ihrer Söhne im Waldarbeiten ist für sie bis ins hohe Alter das Höchste. Nicht nur das große Holz muss aufgeladen werden, jedes Zweigerl und Asterl darf mit auf den Wagen. Wenn ums Haus genügend Brennholz aufgerichtet ist, dann ist die Eder Irma zufrieden. Neben ihrem Haus, dem Garten und die Katzen und dem täglichen Lesen der Heimatzeitung, hat für sie der Trachtenverein Almfrieden Aindorf-Pittenhart eine sehr große Bedeutung. Ihr Mann Max, selbst ein eingefleischter Trachtler, war es der seine junge Frau zum Pittenharter Trachtenverein brachte. Die Eder Irma an den Festtagen des Vereins trägt mit Stolz das sogenannte ‚Röcki‘ und den Priener Hut der Chiemgauer Tracht. Als letztes Jahr der Verein das 100-jährige Gründungsfest gefeiert hatte, war sie selbstverständlich dabei. Immer gut gelaunt, gesellig und zufrieden mit sich, das zeichnet die Jubilarin aus. Bei den Seniorennachmittagen ist sie ein gerngesehener Gast und sie fühlt sich im Kreis ihrer Nachbarinnen wohl. Als gläubige Christin gehört für sie auch der Kirchgang, anschließend der Besuch des Grabes ihres Mannes und ein kleiner Ratsch mit den Pittenhartern.
Bei guter Gesundheit und zufrieden mit ihrem Leben kann am Dienstag, den 11. März die Eder Irma auf ein sehr bewegtes Leben mit vielen tiefen, aber auch vielen schönen Seiten zurückblicken ihr schönes Jubiläum feiern, zu der auch die Samerberger Nachrichten ganz herzlich gratulieren.
Bericht: Emmy Künzner-Hingerl – Foto: Privat