Natur & Umwelt

Noble Spende: Winterlinde für Frauenchiemsee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Meine große Verbundenheit mit Adenauer ist, die Schöpfung zu bewahren und sie nicht täglich zu reduzieren“ – nach diesem Motto hat sich Frau Brigitte Winterstein-Drilling aus Köln daran gemacht, eine multinationale Baumpflanzaktion mit dem sogenannten „Georg(e)-Projekt“ zu starten. Ein besonderer Beitrag war bislang die Stiftung eines Gingko-Baumes als Friedenssymbol für den Garten des früheren Bundeskanzlers Konrad Adenauer in Rhöndorf. Der jüngste Pflanz-Beitrag, eine gestiftete, fünf Meter hohe Winterlinde erfolgte in der kleinen Gemeinde Chiemsee auf dem Kinderspieltplatz der Fraueninsel in unmittelbarer Nähe zur 1000jährigen Tassilo-Linde.

Wie kam Frau Winterstein-Drilling dazu, ihren 13.   Baum und ihren ersten innerhalb von Bayern der Gemeinde Chiemsee zu stiften? Ganz einfach: bei ihren Recherchen zu ausgesucht schönen bayerischen Plätzen stieß sie auf Frauenchiemsee und auf den dortigen Töpfer Georg Klampfleuthner. Nachdem die Baum-Aktivistin ihr Projekt auf den Vornamen ihrer Vorfahren benannte und sie bei ihren weiteren Recherchen bei der Insel-Bevölkerung mehrfach den Namen Georg entdeckte, nahm sie mit Georg Klampfleuthner Kontakt auf. Dieser wieder stellte den Kontakt zu Bürgermeister Armin Krämmer her und ohne große Umschweife oder Umwege vereinbarte man, mit dem Insel-Kinderspielplatz den idealen Ort gefunden zu haben. Alsdann wurde der Transport der Winterlinde aus Königsdorf vom Rhein an den Chiemsee organisiert und für die Pflanzaktion ein gemeinsamer Termin ausgemacht. Als es soweit war, legten Gemeinderat Georg Klampfleuthner und Bürgermeister Armin Krämmer mit den Gemeinderäten Stefan Baumann und Florian Pertl Hand an. Währenddessen sorgte Raphael Schneider, Chef de Cuisine vom nahen Gasthof „Zur Linde“ für die kulinarischen Ergänzungen.

Frau Winterstein-Drilling: „Das Waldsterben beenden und an die Kinder denken“

In kleinen Ansprachen gingen die Stifterin und der Bürgermeister noch näher auf das gelungene Werk ein. Frau Winterstein-Drilling sagte unter anderem: „Das Waldsterben und vor allem große unbewaldete Flächen im Sauerland, die durch Stürme, Käfer und Hitze entstanden, haben mich inspiriert, etwas zu unternehmen. Die bisher ein Dutzend Pflanzungen haben sehr viel Aufmerksamkeit und auch Nachahmer gefunden, so dass wir mit dieser Tat etwas Nachhaltiges in Bezug auf die Umwelt und etwas Positives für unser Bewußtsein tun“. Und der Insel-Bürgermeister fügte hinzu: „Eine Baumpflanzung ist etwas für die Zukunft und deswegen ist gerade dieser schöne Platz, wo sich Kinder mit ihren Eltern und Großeltern treffen der Richtige. Freuen wir uns über dieses noble Geschenk und  auch darauf, dass der Baum schon bald schönen Schatten spendet“.

Das „Georg(e)-Projekt“

Das multinationale Baumpflanzprojekt hat Brigitte Winterstein-Drilling nach ihrem 2012 verstorbenen Vater Georg benannt, ihr Großvater hatte den gleichen Vornamen und auch bei ihren drei Enkelkindern Tristan, Lotte und Karl Georg taucht der Name des Heiligen mit dem Drachen auf. Der erste Baum, eine Eiche, kam in Ballinahinch im Westen Irlands in den Boden, da die grüne Insel für sie zu einem Stück Heimat geworden ist. Weitere Bäume pflanzte sie in den Niederlanden, in Finnland und eben in Deutschland. Dort zuletzt zum Tag des Baumes am 25. April in Dresden im Blüherpark am Hygiene-Museum eine Kastanie. Ein besonderer Baum, ein Gänseapfelbaum wurde zum 100. Geburtstag von Architekt Gottfried Böhm  (er verstarb im Vorjahr im Alter von 101 Jahren) in Köln gepflanzt. All die individuellen Geschichten, die sich um die Bäume und Personen ranken, sollen zu einem Buch führen. Beim geselligen Beisammensein im Garten des Gasthofes „Zur Linde“ sagte Brigitte Winterstein-Drilling noch: „Der Heilige Georg gehört zu den 14 Nothelfern. In dieser verrückten Welt brauchen wir dringend seinen Beistand“. Eine weitere Hoffnung der Baum-Botschafterin ist, dass ihre jüngste Anfrage an das Englische Königshaus Gehör findet, wegen der aktuellen Thron-Jubiläums-Feierlichkeiten von Königin Elisabeth II. aus dem Hause Windsor kann die Antwort allerdings noch dauern.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Pflanzung der Winter-Linde auf Frauenchiemsee – gestiftet von Brigitte Winterstein-Drilling. Pflanzung erfolgte unter anderem durch Inselbürgermeister Armin Krämmer und durch Inseltöpfer Georg Klampfleuthner.

  1. Von links: Raphael Schneider (Zur Linde), Gemeinderat Stefan Baumann, Baumspenderin Brigitte Winterstein-Drilling, Gemeinderat Florian Pertl, Gemeinderat und Inseltöpfer Georg Klampfleuthner sowie Bürgermeister Armin Krämmer.

Weitere Informationen: Frau Brigitte Winterstein-Drilling, email: b.winterstein@gmx.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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