Brauchtum

Neuwahlen bei Chiemgauer Trachtlern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Miche Huber aus Rottau wird auch in den nächsten drei Jahren den 23 Trachtenvereinen des Chiemgau-Alpenverbandes für Tracht und Sitte voranstehen. Dies ergaben die Neuwahlen bei der Jahresversammlung des Verbandes im voll besetzten Trachtenheim von Hittenkirchen. Sein bisheriger Stellvertreter Georg Westner aus Amerang wurde ebenso wiedergewählt, neuer zweiter Stellvertreter ist Vorstand Franz Fischer vom Trachtenverein „Ratzingerhöhe“ Greimharting – dieser Posten war in den letzten Jahren verwaist und ist somit wieder besetzt.

193 Trachtenfrauen und Männer als Delegierte konnten sich bei dieser Zusammenkunft ein Bild von einem ereignisreichen Trachtenjahr im Chiemgau machen. Zustimmung zum Wirken der Trachtler kam eingangs von Bernaus Bürgermeister Philipp Bernhofer, der in seinem Grußwort unter anderem sagte: „Trachtler sind weltweit Sympathieträger, davon konnte ich mich persönlich überzeugen, als ich die Hittenkirchener und Bernauer Aktiven bei ihren Berliner Auftritten anlässlich der Grünen Woche begleitete. In diesem Sinne freue ich mich schon auf das Gaufest 2019 in meiner Heimatgemeinde Bernau“. Gestärkt wurde der Bürgermeister mit seinen Aussagen dadurch, dass zum Beginn die von Fritz Lampersberger zusammengestellte Jugendblaskapelle einen erstmalig öffentlichen Auftritt hatte. Gauvorstand Miche Huber, der unter den Ehrengästen unter anderem den Ehrenvorsitzenden Otto Dufter sowie die Ehrenmitglieder Hilde Dufter, Sepp Schmid, Martin König und Jakob Steiner willkommen heißen konnte, fügte an die Grußworte des Bernauer Bürgermeisters hinzu, dass weltweit kulturelle Werte verschwinden und dass gerade deshalb die Trachtler aufgerufen sind, Trachten, Kultur und heimatliche Werte aufrecht zu erhalten.

Gauschriftführer Jürgen Wiegmann informierte, dass im Chiemgau-Alpenverband derzeit 8.042 Mitglieder registriert sind. Trachtenwartin Lisbeth Tengler gab bekannt, dass am 10. November in Hittenkirchen ein Röckefrauen-Kaffeekranzl mit vorheriger Besichtigung der Kumpfmühle stattfindet und dass der für den Winter geplante Ranzenstickkurs aufgrund zu wenig Nachfrage auf eine spätere Zeit verschoben werden muss. Am Sonntag, 2. Dezember wird mit einem Bus der Adventmarkt im Trachtenkulturzentrum des Bayerischen Trachtenverbandes in Holzhausen besucht werden. Gauvorplattler Thomas Stoib gab bekannt, dass im nächsten Jahr voraussichtlich in Reit im Winkl wieder eine Veranstaltung unter dem Motto „Lustiges Platteln und Tanzen“ stattfinden wird. Anita Moka vom Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit informierte über die Datenschutz-Grundverordnung sowie über den Heimat- und Trachtenboten. „Brauchen wir Brauchtum oder braucht das Brauchtum uns?“ – diese Frage stellte Brauchtumswartin Anja Voit an den Anfang ihrer Erläuterungen, die unter anderem die Bitte beinhalteten, den Sonntag nicht nur für die Freizeit, sondern auch für den Kirchgang und das Brauchtum zu nutzen. 16 Proben hatte Jugendleiter Christoph Bauer mit der Gaujugendgruppe, diese dienten unter anderem Auftritten in München und einem gemeinsamen Abend mit der Gaujugendgruppe vom Gauverband I. Blasmusikwart Andreas Hilger lud zum 30. Volksmusikseminar am 2./3. November nach Staudach ein und Volksmusikwart Thomas Hiendl gab bekannt, dass die nächsten Singstunden in Wildenwart (29. November), in Bernau, in Oberwössen und in Greimharting sein werden. Tanzwart Otto Zaiser lud alle Vereine mit ihren Aktiven und Mitgliedern zum heurigen Gauball am Samstag, 27. Oktober nach Reit im Winkl ein. Dank erfolgreicher Passions-Aufführungen und sparsamer Kassenführung durch den langjährigen Kassier Klaus Weisser konnten die Revisoren Wast Schmid und Jakob Riedlsberger von einer guten und zufriedenstellenden Kassenlage berichten. Für Gauvorstand Miche Huber sind und bleiben die Gaufeste ein Höhepunkt im Chiemgauer Trachtler-Geschehen. „Rottau hat heuer gezeigt, dass kleine Orte zu großartigen Leistungen fähig sind“, so Miche Huber, der mit Freude und Stolz auf die starke Bereitschaft der Chiemgauer Trachtenvereine zur Übernahme von Gaufesten hinwies. „Nach Bernau im nächsten Jahr haben sich bereits Schleching für  2020, Reit im Winkl für 2021, Greimharting für 2022, Übersee für 2023, Hohenaschau für 2024 und Marquartstein-Piesenhausen für 2026 angekündigt. Lediglich für 2025 haben wir bislang noch keinen Bewerber“, so der Gauvorstand, der vor den Wahlen das Motto des Verbandes „Jung und Oid miteinand“ bekräftigte und bei den Wahlen unter der Leitung von Trachtenvorstand Andi Hell aus Schleching darin auch bestätigt wurde.

Neuwahlen beim Chiemgau-Alpenverband

Die Wahlen ergaben folgende Ergebnisse: 1. Gauvorstand Miche Huber aus Rottau, stellvertretende Gauvorstände Georg Westner aus Amerang und Franz Fischer aus Greimharting, 1. Kassier Klaus Weisser aus Staudach, stellvertretende Kassiere Annemarie Lackerschmid aus Prien und Marianne Fischer aus Greimharting, 1. Schriftführer Jürgen Wiegmann aus Rottau, 2. Schriftführerin Andrea Scheck aus Hittenkirchen (bisher Claudia Rabe aus Prien), Gau-Vorplattler (als Bestätigung der Wahlen bei der Vorplattler-Versammlung) Thomas Stoib aus Wildenwart, Maxi Irlinger aus Oberwössen und Sepp Reiter aus Niederaschau (bisher Andi Hell junior aus Schleching), Dirndlvertreterin bleibt Marlies Huber aus Wildenwart, Jugendleiter bleiben Christoph Bauer aus Sachrang und Monika Hiendl vom GTEV Feldwies, Musikwarte bleiben Andreas Hilger aus Rottau und Thomas Hiendl aus Feldwies, Pressewartin bleibt Anita Moka aus Grassau, Internet-Beauftragter ist Dominik Wierl vom GTEV Chiemgau-München, Tanzwart bleibt Otto Zaiser aus Schleching, Trachtenwartin Lisbeth Tengler aus Übersee, Brauchtumswartin Anja Voit aus Oberwössen, Standartenträger Christian Härtl aus München und Preisrichterobmann bleibt Sepp Spiegelberger aus Wildenwart. Bei der Wahl der drei Beisitzer bekamen Hans Bauhofer aus Reit im Winkl, Claus Reiter aus Hohenaschau und Lorenz Obermüller aus Prien die meisten Stimmen, nicht mehr zur Wahl stellten sich Lorenz Mühlberger aus Reit im Winkl und Sepp Pfisterer aus Übersee. Revisoren bleiben Jakob Riedlsberger aus Schleching und Wast Schmid aus Niederaschau.

2019 wieder ein Gaujugendtag

Vergeben wurde für den 6. April 2019 der Gaujugendtag nach Grassau, dessen Trachtenverein wird diesen Aktionstag gemeinsam mit den Trachtenvereinen Marquartstein-Piesenhausen und Staudach vorbereiten und durchführen. Die nächstjährige Frühjahrsversammlung findet beim Trachtenverein Reit im Winkl statt, die Herbstversammlung ist dann beim GTEV Chiemgauer-München. Der Gauball 2019 wird am 25. Oktober in Staudach im Gasthaus Mühlwinkl abgehalten werden. Für das nächste Jahr stehen –neben dem Gaufest Ende Juli in Bernau als Höhepunkt anlässlich des 120. Geburtstages vom GTEV „D´Staffestoana“- am Samstag, 11. Mai das 125jährige Gründungsfest des GTEV Chiemgauer München (mit Gottesdienst in der Theatinerkirche, Festzug mit ca. 1.000 Trachtlern und Festabend im Löwenbräukeller) sowie vom 4. bis 8. Juli das 100jährige Gründungsfest des Trachtenvereins „D´Rechlberger“ weitere Festlichkeiten für die Trachtler und Gäste des Chiemgaus bevor.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke  von der Herbstversammlung der Chiemgauer Trachtler im Trachtenheim von Hittenkirchen

Von links: Franz Fischer (neuer stv. Gauvorstand), Gauvorstand Miche Huber, Gau-Ehrenvorstand Otto Dufter und stv. Gauvorstand Georg Westner.

  • Erster öffentlicher Auftritt der Jugendblaskapelle Hittenkirchen unter der Leitung von Fritz Lampersberger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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