In einem europaweiten Vergabeverfahren für die Gestaltung der neuen Dauerausstellung des Nürnberger Museums Industriekultur hat die Agentur facts and fiction mit Sitz in Köln und Berlin den offiziellen Zuschlag erhalten. Das renommierte Büro wird das Team des Museums bei der grafischen, innenarchitektonischen und medialen Gestaltung unterstützen. Eine besondere Herausforderung stellt bei diesem Projekt die sensible Verbindung der gänzlich neuen Ausstellungsteile mit den vorhandenen Rauminszenierungen in der denkmalgeschützten Industriehalle des früheren Eisenwalzwerks Julius Tafel dar.
Während die umfangreichen Sanierungsarbeiten des derzeit geschlossenen Museums Industriekultur in vollem Gang sind, nimmt das Konzept der neuen Dauerausstellung immer weiter Formen an. Parallel dazu wurde unter Federführung der Abteilung Kultur des Hochbauamts eine Agentur für die grafische, innenarchitektonische und mediale Gestaltung gesucht. Am Wettbewerb nahmen insgesamt 30 Büros aus dem In und Ausland teil. In einem zweistufigen Verfahren, das über neun Monate lief, fiel die Wahl schließlich auf die Agentur facts and fiction.
Die Dauerausstellung des Museums erzählt mit der Industrialisierung Nürnbergs eine wichtige Facette der Stadtgeschichte. Die Neukonzeption wird die Ausstellung inhaltlich aktualisieren, die Nürnberger Industriegeschichte bis in die Jetztzeit erzählen und den Fokus noch stärker auf Menschen legen, die Nürnberg geprägt haben. Gleichzeitig soll der Charakter des Museums mit seinen nostalgischen Rauminszenierungen wie der Arbeiterwohnung oder dem Kolonialwarenladen beibehalten und intensiviert werden.
Die Agentur facts and fiction überzeugte die Museumsmacher in vielerlei Hinsicht: „Uns hat bei der Präsentation das kreative Potenzial der Entwürfe genauso überzeugt wie das tiefe inhaltliche Verständnis einzelner Themen“, begründet Museumsleiterin Monika Dreykorn die Auswahl. „Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Team von facts and fiction nun in den Prozess der Detailarbeit für die Realisierung der neuen Dauerausstellung einsteigen zu können!“ Seit mehr als drei Jahrzehnten gestaltet das Büro facts and fiction Museen, Ausstellungen und auch Weltausstellungspavillons, unter anderem für das Humboldt Forum Berlin, das Deutsche Bergbaumuseum Bochum, das Deutsche Museum München und die Experimenta in Heilbronn. In Nürnberg ist es derzeit auch mit der Gestaltung des künftigen Lern und Begegnungsorts Zeppelinfeld und Zeppelintribüne beauftragt.
Das Museum Industriekultur wird aktuell vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg saniert. Die Baumaßnahme umfasst eine Aktualisierung des Brandschutzes, eine energetische Sanierung des Gebäudes sowie verschiedene weitere bauliche Verbesserungen. Voraussichtlich ab Herbst 2026 lädt das Museum mit attraktiv modernisierter Dauerausstellung wieder zum Besuch ein.
Weitere Eindrücke von den gestalterischen Entwürfen des Büros facts and fiction und der Museumsbaustelle sind zu finden unter museen.nuernberg.de/museumindustriekultur/umbautagebuch.
Bericht: Stadt Nürnberg – Bildnachweis: facts and fiction