Freizeit

Neues Priener Gartler-Projekt im Eichental

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Freude im und mit dem Garten“ – das ist das Verbindende an einer neuen Gemeinschafts-Gartenanlage im Priener Eichental. Unmittelbar hinter der neu eröffneten Gaststätte Schützenwirt haben sich auf Initiative des Priener Gemeinderates Ulrich Steiner (Grüne) 16 verschiedene Leute und Haushalte zusammengefunden, um auf jeweils rund 30 Quadratmetern Gartenanteil unter anderem Salate, Radieserl, Petersilie, Lauch oder Zwiebeln anzubauen. Begrüßt wird die Aktion, die nach den sogenannten „Eis-Heiligen“ Mitte Mai begann, unter anderem vom Obst- und Gartenbauverein Prien und Umgebung, dessen Mitglieder die neuen Hobbygärtner zum größten Teil sind.

Möglich wurde das Projekt, weil der Grundstücksbesitzer, der Bauer und Gemeinderat Hans Wallner (Moar z´Bruck) die Fläche für die insgesamt 16 Parzellen zur Verfügung stellte. „Als ich im März im Priener Marktblatt einen Aufruf startete, war das Interesse gleich sehr groß und mit der Gärtnerei Jolling eG fanden wir auch gleich einen fachkundigen Unterstützer“, so Ulrich Steiner, der von Beruf Geologe ist und der auf die Idee kam, weil er in seinem vorherigen Wohnort München und auch andernorts schon diese Garten-Projekte für gut befand und diese weiter erläuterte: „Auch in Marquartstein und am Simssee entdeckte ich solche gemeinschaftlich genutzte Gartenflächen, für Prien sah ich da noch eine Lücke“. Die Teilnehmer sind eine Mischung aus jungen und älteren Menschen, Singles und Familien sowie aus Einheimischen und Zugezogenen.

Zur grundsätzlichen Gesinnung beschreibt Ulrich Steiner die Stimmung wie folgt: „Neben unserer Motivation Freude am gemeinsamen Garteln zu haben, spielt bei uns der Anbau der eigenen Lebensmittel eine Rolle. Wenn z.B. die Karotten mal nicht aufgehen oder erst die zweiten Setzlinge etwas werden, gibt uns der Garten ständige Aufgaben, die bei uns eine neue Wertschätzung gegenüber den Produkten des täglichen Lebens entstehen lassen. Und schließlich bringt dies dann eine Steigerung der Lebensqualität mit sich. Wir möchten auch das Wissen und Können um die Aufzucht von Gemüse auf eine breitere Basis stellen, in unserer heutigen Zeit weniger, um sich selbst zu versorgen, sondern um eine ökologische Sensibilität praxisnah und lokal zu entwickeln“. Falls sich noch weitere Leute für das Garten- und Gemüse-Projekt interessieren, können sich diese an Ulrich Steiner, priener.garten@gmx.de wenden, der Gemeinschaftsbetrag zur Pflege der Anlage beträgt im Jahr ca. 100 Euro.

Gleich neben dem Gemüsegarten: der Schützenwirt-Biergarten

Das Gartenprojekt von Ulrich Steiner hat nicht das Ziel, eine Schrebergartenanlage zu werden, in der es zu Grill- und Gartenfest-Feierlichkeiten kommt. Im Gegenteil: das gemeinsame Garteln steht im Mittelpunkt. Und wenn mal miteinander ein Zusammensitzen gewünscht wird, dann ist einen Steinwurf vom Gemüsegarten entfernt der Biergarten vom Schützenwirt vorhanden. Dessen Pächter Jonas Spensberger findet die Aktion sehr gut und er hat sich auch schon mit den Gartlern arrangiert was das Nebeneinander anbelangt zumal die Gaststätte auch Parkplätze anbieten kann. „Seitdem ich jetzt den Wirtshausbetrieb habe, schaue ich sowieso auf Regionalität und Miteinander, das gilt für die Gartler genauso wie für die benachbarten Bauern und Fischer“ – so der Schützenwirt. Ob im nächsten Jahr die Möglichkeit wieder besteht, an gleicher Stelle das Grundstück für Hobby-Gartler zu nutzen, das ist derzeit noch offen. Aber Bürgermeister Andreas Friedrich hat seinem Gemeinderatskollegen Ulrich Steiner schon zugesagt, dass er die Idee und das Projekt grundsätzlich und gerne unterstützen möchte. Die lockere Gemeinschaft trifft sich in der Regel freitags ab 17 Uhr im Eichental vor Ort der Gartenanlage. Interessenten zum Austausch und zur Pflege der Gemeinschaft sind jederzeit willkommen.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Gemeinschafts-Garten-Anlage im Priener Eichental gleich hinter dem Schützenwirt.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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