Ukraine- & Nothilfe

Neuer Ukrainehilfe-Aufruf von der Chiemgauer Rumänienhilfe

Hans Alt von der Chiemgauer Rumänienhilfe informiert regelmäßig mit Infobriefen von der aktuellen Situation für die Hilfsbedürftigen in Rumänien, die ihrerseits wieder dem Nachbar- und Kriegsgebiet Ukraine helfen. Gewünschst wird, dass diese Initiativen mit direkten und persönlichen Kontakten auch weiterhin unterstützt werden.

Aktueller Infobrief

Liebe Freundinnen und Freunde der Rumänienhilfe Ramsau,

Die Rumänienhilfe Inzell–Au–Ramsau begann bereits im Dezember 1989 mit ihren Hilfstransporten nach Rumänien. In diesen Jahren wurden viele Kontakte geknüpft um vor Ort, gemeinsam mit einheimischen Helfern zusammen zu arbeiten. Diese bewährten Verbindungen helfen uns jetzt auch, zu den Menschen, in die von Russland überfallene Ukraine, Hilfe zu bringen. Die Not ist in den umkämpften Gebieten sehr groß und leider ist es nicht so einfach, dorthin zu kommen. Sehr wichtig für die Menschen in diesen umkämpften Gebieten sind vor allem Lebensmittel und Medikamente. Durch die Kriegshandlungen wurde vor allem die Infrastruktur zur Versorgung der Zivilbevölkerung zerstört. Wir konnten das ja in den Nachrichten und in den TV-Berichten zur Genüge sehen.

Zu Beginn der russischen Angriffe setzte bekanntlich eine große Flüchtlingswelle ein, die Bilder in den Medien sind Euch sicher noch vor Augen. Auch Deutschland nahm viele dieser geflohenen Menschen auf. Rumänien hat im Norden eine rund 600 km lange Grenze zur Ukraine. Dort gab es ebenfalls einen großen Flüchtlingsstrom zu bewältigen. Unsere Freunde in Rumänien, Pastoren aus den Pfingstgemeinden mit ihren Helfern hatten alle Hände voll zu tun bei der Versorgung dieser Flüchtlinge. Es waren ja überwiegend Frauen mit Kindern und ältere Menschen, die jedoch irgendwie weiter zu Bekannten in den Westen wollten. Doch zuerst einmal mussten sie mit Unterkunft und Lebensnotwendigem versorgt werden, bis ihre Weiterreise organisiert werden konnte. In Rumänien haben sich Gruppen gebildet, welche diesen Menschen halfen weiter in den Westen zu kommen.

Unsere Freunde begannen dann ganz schnell mit Versorgungsfahrten über die Grenze in die kritischen Gebiete um Isamil, Odessa, Nicolaev, Harkov und andere Gegenden. Meist hatten sie dorthin gute Verbindungen über Bekannte und Verwandte, die sie jetzt nutzen konnten. Damit die Waren an die Bedürftigen verteilt werden können, braucht es zuverlässige Leute. Diese Versorgungsfahrten waren überhaupt nur möglich, weil es am Anfang Sach- und Geldspenden ermöglichten, Ware zu kaufen. Für gutes Geld bekommt man in Rumänien bei Kaufland, Lidl und Co. alles. Leider dauert dieser Krieg nun schon sehr lange und ein baldiges Ende ist nicht in Sicht. Die Not ist nach wie vor groß, doch die Spendengelder aus der ersten Welle der Hilfsbereitschaft sind bald aufgebraucht.

So schreibt Beni, ein Pastor aus Navodari, dass sie nur noch 1000€ haben und damit nicht mehr viel für die Leute in der Ukraine und auch für die Flüchtlinge tun können. Den Pastoren Liviu aus Piatra Neamt und Simion aus Sighetul Marmatiei geht es ähnlich. Auch wenn die Fahrten sehr unsicher und manchmal nur mit einer Eskorte der Ukrainischen Armee zu machen sind, sie wollen auf jeden Fall mit der Hilfe weitermachen.

Die Gruppe unter Pastor Simion berichtet von ihren Fahrten bis nach Lemberg. Dort werden am Bahnhof täglich 1000 Portionen Essen für die dort gestrandeten Flüchtlinge bereitet. Eine große Herausforderung für die Helfer. Sie bringen ihre Hilfe jedoch auch noch in deutlich kritischere Gegenden wie Cernigov und weiter östlich gelegene Gegenden.

Einfach waren und sind auch jetzt diese Transporte nicht, denn nur so drauflos fahren ist leider viel zu gefährlich. Über Verbindungsleute in der Ukraine bekommen sie von der Ukrainischen Armee Begleitschutz, der sich laut ihrer Berichte mehrmals schon bewährt hat. Wie gefährlich diese Fahrten sind zeigt eine traurige Begebenheit, denn zwei der jungen Helfer aus dem Team von Pastor Beni kamen bei einem Transport durch russischen Beschuss ihres Autos ums Leben.

Nun möchte ich mit diesem Brief nochmal um Spenden für die Ukraine bitten. Ich weiß, die Zeiten sind auch bei uns für so manchen schwieriger geworden. Aber es ist kein Vergleich mit der Not der Menschen, die immer noch in ihrer Heimat ausharren und ebenso wie wir auf ein Ende dieser unseligen Auseinandersetzung hoffen.

Im Voraus schon herzlichen Dank für die Unterstützung unserer Hilfsprojekte in Rumänien und der Ukraine Euer

Hans Alt

Spendenmöglichkeit:

  • Raiffeisenbank Haag
  • Hilfsfond der Franziskanerinnen, Kennwort: Rumänienhilfe
  • BIC: GENODEF1HMA
  • IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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