Wirtschaft

Neenah Gessner – Global Player an der Mangfall

Mit dieser Firma hat oder hatte fast jeder von uns schon zu tun. Denn in so vielen Dingen, die einen alltäglich umgeben, sind ihre Materialien drin. Ob es der Ölfilter im Auto, der Luftfilter zuhause, der Industriestaubsauger im Betrieb oder die medizinischen, FFP2-oder-3-Masken vor dem Gesicht sind: All diese Produkte funktionieren nur so deshalb so gut, weil sie mit Spezialpapieren oder Synthesematerialien aus den Werken von Neenah Gessner ausgestattet sind.

In Fachkreisen genießt der Name des Papier-Spezialisten schon seit Jahren einen hervorragenden Ruf in Sachen perfekte Filtration. Und gefiltert wird heute immer mehr. Technische Notwendigkeiten oder Umweltthemen verlangen hier nach innovativen Lösungen mit viel Knowhow. In den Neenah-Gessner-Werken in Bruckmühl und Feldkirchen-Westerham vereinen sich diese Komponenten zu einem stimmigen Ganzen. Die Ingenieure, Chemiker und Techniker entwickeln und optimieren ständig neue Filtrationstechniken und die dazu passenden Materialien.

Die Zuständigkeiten sind in den beiden Niederlassungen klar getrennt. So werden in Bruckmühl Trägermaterialien für Klebebänder, Schleifpapiere und Substitutionspapiere für Plastikverpackungen hergestellt und in Feldkirchen-Westerham entstehen die unterschiedlichen Filtermaterialien.

Dabei ist der Konzern, der für Industrie-Kunden aus aller Welt eine der ersten Anlaufstellen ist, trotz seiner Größe kein automatisierter, technokratischer Betrieb. Bei den Vorgängen, die für die Herstellung der Filtrationsmedien notwendig sind, gehen hier moderne Technik und Expertenwissen Hand in Hand. Das eine wäre ohne das andere nichts. Und so entstehen an den Ufern der Mangfall hochkomplexe Rezepturen, bei denen die unterschiedlichen Papiersorten in den Anlagen von Neenah Gessner so lange in mehreren Fertigungsstufen veredelt werden, bis sie genau die Anforderungen erfüllen, die Kunden an die Produkte haben. Und die sind sehr unterschiedlich: Von Luftdurchlässigkeiten von zwei bis 2.200 Liter pro Quadratmeter und Sekunde, von Papiergewichten zwischen 35 und 250 Gramm pro Quadratmeter reicht das Portfolio. Damit die Produkte von ihren Weg in die weite Welt im Top-Zustand antreten können, sind inzwischen rund 670 Mitarbeiter an den beiden Standorten im Mangfalltal beschäftigt.

An diese Entwicklung mit weltweitem Einfluss in der Zuliefererindustrie war im Jahr 1955 noch nicht zu denken, als der Betrieb in der ehemaligen Bruckmühler Papierfabrik Adam an den Start ging. Zuerst noch unter dem Namen „Steinbeis-Gessner“ und dann als „Gessner & Co. GmbH“. Die Nachfrage nach den Spezialpapieren „Made in Bruckmühl“ wurde schnell größer und so startete man bereits 1964 das Werk in Feldkirchen-Westerham.

1998 kam dann der erste große Einschnitt: Der FiberMark-Konzern aus den USA wurde neuer Eigentümer und damit stieg der Bruckmühler Betrieb endgültig in die erste Liga der Branche auf. FiberMark-Gessner wurde zum weltweit größten Hersteller für Staubsauger-Medien, in jedem zweiten Auto in der westlichen Welt wurden die Filtermedien verbaut, dazu wuchs der Marktanteil an Trägerpapieren für Klebebänder, was sich 2004 in einem Umsatz von 121 Millionen Euro zeigte. 2006 die nächste Übernahme: Das amerikanische Unternehmen Neenah Paper Inc. übernahm am 11. Oktober die Deutschen Werke von FiberMark für 218 Millionen Dollar, dadurch änderte sich der Firmenname in Neenah Gessner.

Geblieben ist allerdings bis heute die Firmenphilosophie: Gemeinsam mit den Kunden individuelle Lösungen finden und dabei als echter Partner agieren. In der Herstellung haben Qualität und Umweltschutz oberste Priorität, die Verwurzlung in der Region ist für das Unternehmen trotz weltweiten Partnerschaften die Basis für den Erfolg. Oder, um es in der Sprache der Branche zu sagen: Filtermedien und Unternehmenskultur von Neenah Gessner – eine saubere Sache.

Text: af – Fotos: © Neenah Gessner

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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