Ein bewegendes Ereignis war die Trauerfeier für den im Alter von 42 Jahren verstorbenen Trachtenvorstand Hans Bauhofer. Zahlreiche Fahnenabordnungen schmückten den Altarraum beim volksmusikalisch umrahmten Requiem in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Pankratius, neben der seines Trachtenvereins „Dö Koasawinkla“ auch die von Paten- und Nachbarvereinen, von weiteren Ortsvereinen und die Gaustandarte des Chiemgau-Alpenverbandes.
„Es macht fassungslos, wenn ein junger, so bodenständiger und engagierter Mensch wie Hans Bauhofer mitten aus dem Leben herausgerissen wird“, sagte Pfarrer Martin Straßer, der in Konzelebration mit Monsignore Christoph Huber und Militärpfarrer Stefan Bauhofer, ein Cousin des Verstorbenen, die Messe las. Ein guter Ehemann und Vater seiner zwei Kinder sei er gewesen. Die jährliche Maiandacht des Trachtenvereins bei der Anna-Kapelle auf der Hemmersuppenalm sei aus seiner Initiative als Vorstand hervorgegangen. Bei seinem weiteren Verein Maserer Pass habe er mit Überzeugung den Nikolaus verkörpert. Auch beruflich habe er sich als Leiter von 14 Top Getränkemärkten vollauf bewährt.
Der GTEV Dö Koasawinkla verdanke Hans Bauhofer enorm viel, stellte dessen Ehrenvorstand Michael Neumaier fest. Schon ein eifriges Mitglied der Kinder- und Jugendgruppe, habe er dann auch frühzeitig Verantwortung im Verein übernommen, unter anderem als Vorplattler und stellvertretender Vorstand, ehe er im Jahr 2007 das Amt des Ersten Vorstands antrat. Zuletzt sei er mit seiner Frau auch noch Mitglied der Historischen Trachtengruppe gewesen. „In der Zeit mit Vorstand Hans Bauhofer haben sich die Koasawinkla hervorragend entwickelt und er hinterlässt eine unglaubliche Lücke“, so die eindringlichen Worte des Ehrenvorstands.
Hans Bauhofer habe sich als Trachtenvorstand den Herausforderungen gestellt und sein Wort habe immer viel gegolten, sagte Miche Huber, der Gauvorstand des Chiemgau-Alpenverbands. Die Folge sei gewesen, dass er im Herbst letzten Jahres als Beisitzer in der Gauauschuss gewählt worden sei, wo er sich seither durch seine sachlichen und fundierten Beiträge ausgezeichnet habe. Für das im vergangenen April an Reit im Winkl vergebene Gaufest 2021 habe Hans Bauhofer im ersten gemeinsamen Treffen seither schon den Grundstein gelegt und bereits voll engagiert.
Ehrende Worte kamen auch von Alois Lankes, dem Vorstand des GTEV „D‘ Arztberger“ Eisenärzt, bei dem der Verstorbene seit der Heirat mit seiner aus Eisenärzt stammenden Ehefrau Irmi ebenfalls Mitglied war und viele freundschaftliche Kontakte geknüpft habe.
Ein langer, von der Musikkapelle Reit im Winkl angeführter Trauerzug bewegte sich nach dem Requiem zum Friedhof, wo die Gebete gesprochen wurden. Über der Urne senkten sich die Fahnen der beteiligten Vereine, darunter auch die der Gebirgsschützenkompanie, die ihrem verstorbenen langjährigen Mitglied einen letzten Salut schossen
Bericht Sepp Hauser, Reit im Winkl
Fotos: Blick auf den Altarraum und auf den Friedhof mit den vielen Trauergästen
