Kirche

Nachruf auf Pfarrer Oberbauer aus Frasdorf

„Unser Pfarrer Alfons Oberbauer war als Chiemgauer eng mit der Pfarrei verwachsen, er war bei all seiner Arbeit für die Menschen mit Herzblut dabei, er war ein Pfarrherr vom alten Schlag“, erinnert sich der ehemalige Frasdorfer Kirchenpfleger Ludwig Göttlinger an den ehemaligen Pfarrherrn von Frasdorf. Pfarrer Oberbauer verstarb im gesegneten Alter von fast 94 Jahren im Seniorenheim in Marquartstein, genau drei Jahre nach seiner Schwester und Haushälterin Elisabeth am Tage der Erscheinung von Fatima.

„Er hatte das Glück – oder das Pech – dass seine Zeit in Frasdorf in den Jahren 1974 bis 1998 von einer regen Bautätigkeit an allen kirchlichen Bauten geprägt war“; der erste Kindergarten Sankt Margaretha mit zwei Gruppen entstand 1986 während seiner Amtszeit an der Simsseestraße weit draußen vor dem Dorf. Doch die Einrichtung wurde gut angenommen und Erweiterung folgte auf Erweiterung. 1993 kam die dritte Gruppe hinzu, 1998 übernahm der katholische Kindergarten die Integration als zusätzliche Aufgabe. Aktuell besuchen 94 Kinder den Frasdorfer Kindergarten. Die Wallfahrtskirche Sankt Florian an der Straße zwischen Wildenwart und Frasdorf wurde von Grund auf, außen und innen renoviert; viele Stunden musste er vor allem für die Innenrenovierung „des Flori“ aufwenden. 1994 wurde die rundum erneuerte Kirche wieder den Gläubigen übergeben. Auch um seine Pfarrkirche Sankt Margaretha in Frasdorf musste er sich ständig kümmern: das Kirchendach und die Kirchturmspitze wurden neu eingedeckt, neue Kirchenfenster und eine neue Orgel bildeten zusammen mit den Arbeiten am Pfarrheim den Abschluss seiner vielfältigen Tätigkeiten. „Bei all diesen vielen Bauarbeiten rund um die kirchlichen Bauten kam auch die Seelsorge für seine Pfarrgemeinde nicht zu kurz“.

Pfarrer Alfons Oberbauer wurde am 1. August 1928 auf dem elterlichen Hof in Feldmühle geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Harpfing besuchte er von 1941 bis 1945 die Luitpold-Oberschule in Wasserburg. Bis 1950 war er an der Oberrealschule, dem heutigen Gymnasium in Traunstein. Ein philosophisch-theologisches Studium absolvierte er an der staatlichen Hochschule und im erzbischöflichen Seminar in Freising, wo er von Joseph Kardinal Wendel am 29. Juni 1956 zum Priester geweiht wurde. Seine Primiz feierte er am 15. Juli 1956 in Schnaitsee. Danach wirkte er als Kaplan in Freising, Inzell und Schliersee, stets begleitet von seiner älteren Schwester Elisabeth, die ihm zeitlebens den Haushalt führte. Elf Jahre war er Expositus in Rottau, Schließlich erhielt er die Berufung zum Pfarrer der Kirchengemeinde Sankt Margaretha in Frasdorf. 24 Jahre kümmerte er sich von 1974 bis 1998 um die Menschen in Frasdorf; auch nach dem Erreichen der Altersgrenze setzte er sich noch nicht endgültig zur Ruhe, sondern half in Laufen und Leobendorf bei der Seelsorge mit. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er im Wohnstift in Marquartstein. Im Priestergrab auf dem Friedhof von Schnaitsee fand er seine letzte Ruhestätte. Domvikar Richard Greul zelebrierte in der Pfarrkirche Schnaitsee das Requiem im Auftrag von Reinhold Kardinal Marx und sprach die Sterbegebete am offenen Grab. Die anschließende Beerdigung übernahem Dekan Thomas von Rechberg.

Die Pfarrgemeinde Frasdorf verabschiedet sich mit einem Gedenkgottesdienst für Pfarrer Oberbauer am Mittwoch, 23. März um 19 Uhr in der Frasdorfer Pfarrkirche von ihrem ehemaligen Pfarrherrn, der von 1974 bis 1998 in Frasdorf und Umrathshausen wirkte.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg  –  Pfarrer Alfons Oberbauer verstarb im gesegneten Alter von fast 94 Jahren im Seniorenheim in Marquartstein, er war in den Jahren 1974 bis 1998 Pfarrer von Frasdorf.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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